CTOUR auf der ITB: Nepal – Spitzen-Bergspitzen und Spitzen-Image (10)

Logo ITBNepal hat Spitzen: das sind die Gipfel der acht Achtausender des Himalayas. 14 dieser höchsten Berge gibt es insgesamt auf der Welt. Diese Spitzen tragen zwar viel, aber nicht allein, zum Spitzen-Positiv-Image der relativ kleinen Länderdestination bei. Groß werden Referenzen an die weiße Leinwand der Pressekonferenz gestrahlt: „Nepal ist eine von 52 Destinationen auf der Welt, die man 2014 nach Meinung der ‚New York Times‘ besuchen sollte. Die Hauptstadt Kathmandu ist die erste Wahl der Reisenden bei dem wachsenden Asien-Tourismus.“

Das legendäre ‚Mustang-Tal‘ in Nepal, war eine von drei Spitzen-Regionen der Reisen im Jahr 2013, die der weltbekannte Lonely Planet Reiseführer-Verlag kreierte. Ein kleiner Exkurs: Von diesem Tal wird erzählt, dass Frauen hier mehrere Ehemänner haben dürfen. Sie heiraten mit dem Mann zugleich dessen Brüder. Doch zurück zu den Spitzen: Welche Kriterien für diese Wahlen auch angelegt worden sind – Nepal ist wirklich schön und freundlich, mit grandioser und einzigartiger Natur. Einer der es wissen muss: Der österreichische Bergsteiger der frühen Generation, Wolfgang Nairz, ist nach wie vor ein Fan von Nepal. Er schwört auf die Kraft, die Tüchtigkeit, das Heldentum und die Hilfsbereitschaft der nepalesischen Träger und Bergkameraden vom Bergvolk der Sherpas. Als erster Österreicher bestieg Nairz 1978 mit anderen Landsleuten den höchsten Gipfel der Welt: „Ich war der 16., der den Mount Everest mit anderen Expeditionsteilnehmern erreichte. Wir kletterten damals ohne Sauerstoff…“

Das diamantene Jubiläum der erfolgreichen Besteigung des Mount Everest durch Edmund Hillary und Tenting Norgay am 29. Mai 1953 feierte im Vorjahr nicht nur Nepal, sondern die Welt. Die damalige und auch heute noch gültige Spitzenleistung versuchen seit einiger Zeit hunderte, ja ein paar tausend mehr oder weniger trainierte Bergsportler zu erreichen. Vier tausend schafften es bisher. Die Sherpas tragen heute allerdings nicht nur die Sauerstoff-Flaschen der Bergtouristen und das Gepäck. Sie präparieren für manchen Möchtegern-Mount-Everest-Erstürmer sogar den Weg. Das Positive daran ist, dass die einheimische Bevölkerung von diesen Touristen lebt. Allerdings häufen sich Unfälle und Erkrankungen. Die Natur leidet.

Subash Nivola, Vorstand vom Nepal Tourism Board weist auf neue Strecken neben dem Himalaya-Tourismus.  Foto: H. Schmidt
Subash Nivola, Vorstand vom Nepal Tourism Board weist auf neue Strecken neben dem Himalaya-Tourismus.
Foto: H. Schmidt

Die nepalesischen Touristiker scheuen keine Anstrengungen, um den Massentourismus am höchsten Berg der Welt zu entflechten. Schließlich gibt es noch mehr Achttausender und unzählige kleinere wunderschöne Berge, Täler sowie das Tiefland im Süden. Im noch ‚jungfräulichen‘ Osten Nepals herrscht teilweise Wild-West. Wer Ursprünglichkeit liebt, verzichte lieber auf den Mount Everest mit seiner Bergsteiger-‚Inflation‘ und gehe gen Osten mit sehr urwüchsigen Nationalparks. Empfohlen wird auf der ITB-Pressekonferenz u.a. der Rhododendron-Trail.

„Naturally Nepal“ bedeutet mehr als ein Slogan von Nepal. Der Vorstandssprecher Subash Nivola vom Nepal Tourism Board nennt Fakten: 848 Spezies an Vögeln sind hier beheimatet, 8 % der Weltpopulation. 4 % aller auf der Erde lebenden Säugetiere haben Nepal als Heimat. 500 Arten von Schmetterlingen flattern durch die Täler und Ebenen. 600 indigene Pflanzen und 319 Arten an Orchideen gedeihen hier. Die Zahlenbeispiele wollen nicht enden…
Doch neben der Natur gibt es viel Kultur: Alte Tempel der Hindu und Buddhisten, Städte mit traditioneller Architektur und Dörfer mit 126 ethnischen Gruppen, die 123 Sprachen und Dialekte sprechen, zählt man in Nepal.

Das durch den Tourismus der zurückliegenden Jahrzehnte trainierte Land schafft günstige Reisebedingungen; wie vereinfachte Visa-Erteilung bei der Einreise auf dem Flughafen. Nepal liegt zwar geografisch hinter den Bergen, aber keineswegs in punkto moderner Kommunikationstechnik. Es wird zudem in Hotels und von den Guides deutsch gesprochen, wenn auch englisch favorisiert wird.
Der Bergsteiger Wolfgang Nairz drückt es voller Emotionen aus – und vermutlich nicht nur, weil er für sein Engagement für Nepal auf der Pressekonferenz geehrt wurde: „Wenn ich nach Nepal komme, dann komme ich nach Hause. Einmal nach Nepal reisen ist nicht genug…“