vDer stattliche Gebäudekomplex mit den neuen Hotels in Alex-Nähe "Holiday Inn" und "Hotel INDIGO".

CTOUR-Hotelstammtisch: Wo der Fernseher aus dem Bett kommt

InterContinental Hotels Group mit zwei neuen Häusern am Alex

Mit der Frage nach der Theanolte-Bähnisch-Straße oder der Bernhard-Weiß-Straße wären wohl die meisten Berliner überfordert. Erst der Zusatz nähe Keibelstraße würde wohl für Aufklärung sorgen. Hier, am stadtauswärts führenden Straßentunnel, ist auf der linken Seite ein moderner schmuckloser zehngeschossiger Würfel entstanden, der die beiden jüngsten Berliner Hotels beherbergt: Das Hotel Indigo und das Holiday Inn. Beide tragen den Zusatz „Berlin Centre – Alexanderplatz“ und wurden am 1. Mai dieses Jahres eröffnet.

vDer stattliche Gebäudekomplex mit den neuen Hotels in Alex-Nähe "Holiday Inn" und "Hotel INDIGO".
Der stattliche Gebäudekomplex mit den neuen Hotels in Alex-Nähe „Holiday Inn“ und „Hotel INDIGO“ Foto: Manfred Weghenkel

Die neuen Häuser im 4-Sterne-Superior – und 4-Sterne Bereich gehören zum Portefolio des britischen Holdingkonzerns InterContinental Groups (IHG), der nach Anzahl der Zimmer (640 000 in 100 Ländern) weltweit größten Hotelgruppe. Eigentümer und Manager der Hotels am Alexanderplatz ist über einen Franchisevertrag die Azure Property Group. Hotel Indigo ist die jüngste Marke der IHG. Sie soll den Boutique-Charakter von charmanten, meist kleineren, individuell gestalteten Häusern auch in höherklassigen (first class) Bereichen etablieren.

An der Rezeption des Hotels INDIGO ist immer was los.
An der Rezeption des Hotels INDIGO ist immer was los Foto: Manfred Weghenkel

Entsprechend dieser Philosophie und dem Credo „Jedes Hotel Indigo ist anders“, so Dirk Dreyer, General Manager, wartet das Indigo am Alexanderplatz mit einigen Überraschungen auf. In die Gestaltung des Hauses, für die die Düsseldorfer Architekten Klein Associates verantwortlich zeichnen, flossen lokale und kulturelle Elemente der Umgebung ein, wie Sales Manager Robert Singer bei einem Rundgang betonte. Dazu gehört die Idee, den Neptunbrunnen als eines der zentralen Motive in den Zimmern zu verwenden. In den Fluren treffen die Gäste auf ein weiteres hotelnahes Motiv, den Fernsehturm. Teile der Zimmerwände erinnern in der Optik an die Berliner Mauer. Im Hotelflur kann man auch einen Kurzkurs in „Berlinisch“ nehmen. Einzelne der hier aufgeschriebenen und „übersetzten“ Zitate scheinen direkt aus Zilles Zeiten zu stammen.

Verkaufsmanagerin Julia Schröder stellt eines der freundlichen INDIGO-Zimmer vor.
Verkaufsmanagerin Julia Schröder stellt eines der freundlichen INDIGO-Zimmer vor. Foto: Manfred Weghenkel

Die Zimmer sind geräumig und modern ausgestattet, die Badezimmer leicht zugänglich, auch für Behinderte. In allen Räumen wird auf textilen Fußbodenbelag verzichtet. Aus hygienischen Gründen und weil viele Gäste es so wünschten, versichert der Sales Manager. Aus einigen höher und über Eck gelegenen Zimmern mit Panoramaverglasung ergibt sich ein fantastischer Blick auf den Alexanderplatz und den Fernsehturm (ab 150 Euro etwa). Im geräumigen und geschmackvoll eingerichteten Restaurant „La Maison de l’Entrecôte“ bietet Küchenchef Andreas Warneke (45) die wohl zartesten Steaks nördlich des Alexanderplatzes an. In der Bar „White 5“ (nach Weiß-Straße 5) könen die Gäste zwischen 80 verschiedenen Weinen wählen. Ein Fitnesscenter befindet sich unter dem Empfang. Von hier aus kann man auch ein Kuriosum betrachten: Einen stilisierten hölzernen Zander (wegen Alexanderplatz! Da muss man erst Mal drauf kommen), der über zwei Etagen reicht. Eine Unmenge kleiner Spielzeugtrabbis sowie Tuben mit Plastikklebestoff sollen in der Lobby die Brücke zur DDR-Vergangenheit schlagen. Na, ja…

Teilnehmer des CTOUR-Hotelstammtisches in der Holiday Inn-Hallenbar.
Teilnehmer des CTOUR-Hotelstammtisches in der Holiday Inn-Hallenbar Foto: Manfred Weghenkel

Das zweite Haus, das Holiday Inn, in das man vom Indigo aus durch eine , allerdings verschlossene Glastür gelangt, kommt etwas nüchterner daher. Es verfügt aber über eine Besonderheit, die man so schnell nicht in anderen Hotels findet. Per Knopfdruck auf der Fernbedienung, so führt es Julia Schröder, Asst. Sales Manager vor, taucht am Fußende des Bettes aus dem Rahmen ein Flachbildfernseher auf, den man auch nach allen Seiten drehen kann. Im Holiday Inn gibt es vier Zimmerkategorien, wobei die Suite (130 Euro etwa) auch über eine kleine Terrasse verfügt, ebenfalls mit spektakulärem Blick auf das Haus des Lehrers, das Einkaufszentrum Alexa und den Alexanderplatz überhaupt. Im hauseigenen vietnamesischen Restaurant Vilo, darauf legt man im Holiday Inn wert, werden alle Speisen ohne Geschmacksverstärker zubereitet.

Der geräumige, begrünte Innnenhof steht allen Hotelgästen zur Verfügung.
Der geräumige, begrünte Innnenhof steht allen Hotelgästen zur Verfügung Foto: Manfred Weghenkel

Beide neuen Hotels am Alexanderplatz sind komplett raucherfrei. Sie verfügen über kostenloses WLAN und man kann in die Festnetze vieler Länder (auch USA) kostenlos telefonieren. Der Verkauf für beide Häuser erfolgt zentral. Die Auslastung, so versichert man uns, betrage jetzt im August fast 100 Prozent. Einziger Wermutstropfen am Besuchstag: Es funktionierte jeweils nur ein Fahrstuhl, sodaß es zu unnötigen Staus kam.

 

Infos:
Hotel Indigo: Bernhard-Weiß-Straße 5, 10178 Berlin; T. 030 / 5050860; info-east@hotelindigoberlin.com; 153 Zimmer (auch behindertengerecht); Frühstück 17 Euro

Holiday Inn: Theanolte-Bähnisch-Straße 2, 10178 Berlin: T. 030 / 7407470; info@hiberlincenter.com; 242 Zimmer; Business Center Service mit 24 Std. Zugang