CTOUR on Tour: Krk – die goldene Insel an der Adria

Wer über Urlaub in Kroatien denkt, dem fallen wohl zuerst Istrien, die Kornaten, Dalmatien und einige wichtige Städte wie Dubrovnik, Split und die Hauptstadt Zagreb ein. Kroatien ist das sympathische Pendant zu Italien. Fast die gesamte östliche Adriaküste entlang ist die ehemalige Teilrepublik Jugoslawiens eine der beliebtesten Reisedestinationen für Mitteleuropäer. Die geografische Lage, ihre außerordentliche Naturvielfalt und der Odem von Byzanz und Venezia locken jährlich Millionen Touristen an.

Einzigartig sind die 6278 km lange Küste und die nachgewiesenen 1244 Inseln, Felsenklippen und Riffe, über die Kroatien verfügt.
Segler, Wanderer, Extremsportler, Reiter und Höhlenforscher … aber auch reine Sonnenanbeter kommen voll auf ihre Kosten.

Touristisch vergleichsweise wenig erschlossen ist dagegen die Insel Krk. Mit 405,78 km² ist Sie die Größte Insel Kroatiens und zugleich die nördlichste, Mitteleuropa nächstgelegene Insel des Mittelmeerraums.
In der Region Kvarner, zwischen Istrien und der Provinz Primorje-Gorski gelegen gilt die Insel Krk mit ihrem milden, mediterranen Klima, der malerischen Natur und der modernen touristischen Infrastruktur als eines der beliebtesten europäischen Ferienparadiese. Jugendliche, Familien und Senioren finden auf dem geschichtsträchtigen Eiland gleichermaßen Abenteuer und Spaß, Erholung und Gesundung. Eine Exkursion „around the isle“ lohnt allemal.

Die gute Erreichbarkeit ab Berlin mit dem Flieger in nur 90 Minuten oder in einer knappen Tagesfahrt mit dem Auto macht Krk auch für den Kurzurlaub so interessant.
Von München aus ist man bereits nach einer Flugstunde mit Air CROATIA am Ziel. Mietwagen vor Ort gibt’s fast zum Selbstkostenpreis. Das hervorragende, gesunde Klima und die Freundlichkeit der Insulaner bekommt man gratis dazu.

Das zu beweisen, lud die Kroatische Zentrale für Tourismus einige Reisejournalisten zu einem Tripp auf die mediterrane Insel ein.
Ein Kleinbus mit ortskundigem Fahrer und die täglichen Stopps in wechselnden Orten ermöglichte die Rundreise, um die Juwelen des Eilands kennen zu lernen.

Slideshow

Diese kleine Slideshow soll den Appetit auf einem Besuch der Insel KrK anregen…

Von der Provinzhauptstadt Rijeka in der Gespanschaft Primorje-Gorski kotar führen die Europastraße E65 und weiter die Nationalstraße D102 vom Festland über die 1980 gebaute Krk-Brücke auf die Kontinentalinsel, sofern man nicht direkt auf dem Internationalen Flughafen von Rijeka (RJK) landet. Der liegt nämlich auf dem Eiland.

Die Stadt Omisalj im Norden der Insel, die man bereits nach wenigen Fahrminuten erreicht, wurde im ersten Jahrhundert als römisches Fulfinum-Mirine gegründet. Während der Flavier-Dynastie (69–96 n. Chr. mit Vespasian, Titus, Domitian) und danach diente das Refugium vor allem wohlverdienten römischen Beamten als Ruhesitz. Noch heute zeugen zahlreiche, gut erhaltene antike und mittelalterliche Spuren vom komfortablem Leben der Römer. Die gepflegte Kommune Omisalj besitzt heute eine gut entwickelte Infrastruktur, die touristischen Ansprüchen voll genügt.

Den klimatisch ideal geschützten Urlaubsort Malinska entdeckt der Reisende weiter südlich in einer westlich gelegenen kleinen Bucht. Von den Balkonen komfortabler Ferienhäuser und Familienhotels mit deren offenen und geschützten Stränden, die mit der „Blauen Flagge“, dem Gütesiegel für nachhaltigen Tourismus ausgezeichnet sind, bietet sich ein herrlicher Blick über die Adria auf das Panorama von Istrien und Rijeka. In Malinska auf Krk, berichten Reisende, soll es die beste Konoba (Taverne) an der Adria geben. Die Konoba „Bracera“ bietet tatsächlich jedem Einkehrer einen Hochgenuss für Augen und Gaumen.

Für einen Tagesausflug mit dem Fahrrad lohnt der kleine Ort Porat unweit von Malinska. Dort lädt das Franziskanerkloster der Hl. Maria Magdalena zu einem Bildungsbesuch ein. Das von nur drei Mönchen bewirtschaftete Refugium besitzt verpachtetes Land mit Olivenhainen, ein großes, gut bestücktes Museum und ein künstlerisch gestaltetes Atrium, das Zeugnisse der Frühgeschichte Kroatiens und der ältesten slawischen Schrift, der „Glagoliza“ birgt. Pater Josip Vrdoljak erläutert an vielen, im Original erhaltenen Einrichtungen und Gegenständen, wie die Insel besiedelt und frühchristlich wirtschaftet wurde. Wer am historischen Ort übernachten möchte, dem stehen in Porat zahllose Appartements aller Preisklassen zur Verfügung.

Monumentale Glagolitische Zeichen der ältesten slawischen Schrift, in der viele Chroniken und Kirchenbücher verfasst sind, begegnen dem Reisenden vielerorts entlang der gut ausgebauten Landstraßen auf Krk.

Höhlenforscher kommen in der zentral gelegenen Gemeinde Dobrinj auf ihre Kosten. Unweit bei Rudine, einem Ortsteil, befindet sich die 110 Meter lange und nur 12 Meter unter der Erdoberfläche liegende Tropfsteinhöhle Biserujka, die auch „Perlenhöhle“ genannt wird wegen ihrer bizarren Tropfsteinbildung und funkelnden Lichtreflexe. Wer es lieber oberirdisch mag, kann in 30 öffentlich zugänglichen Sakralbauten der Gemeinde Dobrinj auf Entdeckungstour gehen.

Gesundheitsbewusste Reisende wissen das Thalasso und den natürlichen Heilschlamm von Čižići zu schätzen. Der Meeresschlick ist hochmineralisch und wirkt beruhigend auf Haut und Nerven. Der kleine Ort Čižići liegt an der geschützten, lagunenartigen Bucht von Soline im Nordosten der Insel, die durch ihr seichtes Wasser bekannt und daher für Familienurlaub mit Kleinkindern besonders geeignet ist.

Eine Hochburg frühslawischer Kultur im Adriaraum, des „Glagolismus“ findet der kulturgeschichtlich Interessierte am Ostufer der Insel, in der Gemeinde Vrbnik. Hoch oben auf einem Felsen siedelten sich die ersten slawischen Fürsten auf Krk an. Von hier aus organisierten sie ihren geistlichen und militärischen Widerstand gegen die byzantinische und römische Vorherrschaft auf der Insel. Zahlreiche Kirchen, Kapellen und Grabstätten geben Zeugnisse dieser Ära. Die Altstadt gleicht einem Labyrinth aus verwinkelten und teils extrem schmalen Gassen. Hier findet man auch eine der engsten Straßen der Welt. Die Gasse Klancic misst an ihrer schmalsten Stelle 40 cm. Laut Guinness-Buch der Rekorde wird sie nur von der Spreuerhofstraße im deutschen Reutlingen mit deren 31 Zentimetern Durchlass getoppt. Von manchen Frauen wird die Gasse Klancic allerdings gemieden. In Vrbnik gilt nämlich: Frauen, die nicht durch die Gasse passen, bekommen angeblich keinen Mann.

Bekannt wurde Vrbnik in jüngster Zeit durch seine einzigartige Weinkultur. Auf einem nur rund 130 ha großen Gebiet wird seit dem vorigen Jahrhundert die edle Rebsorte Žlahtina angebaut. Die findet man nur hier in der von mehreren Hügeln umgebenen mediterranen Hochebene. Ideale Bedingungen für den ökologischen Weinbau. Einer der bekanntesten und erfolgreichsten Öko-Winzer ist Ivo Katunar. Dessen Weine werden seit Jahren international hoch bewertet. Vitrinen voller Pokale, Medaillen und Urkunden belegen das. Überzeugen kann sich der Gourmet durch Degustationen in Katunars „Heiligtum“, den verborgenen Felsenkellern unter der Erde. Eine besondere Kreation und seltene Spezialität des Hauses Katunar ist der „VALOMET Sciampagna del Mare extra Brut“, ein Schaumwein höchster Champagnerqualität aus der Rebe Zlahtina. Die Exklusivität des edlen Getränkes liegt in seiner Reifelagerung tief unter dem Meer in verborgenen Höhlen der Adria. Ort und Geheimnisse der Reifung werden streng gehütet. Der Flaschenpreis des außerordentlich feinperligen „VALOMET“ aus Vrbnik liegt im oberen Bereich bester französischer Champagner.

Will der Reisende noch tiefer in die slawisch-glagolitische Geschichte der Insel vordringen, muss er unbedingt nach Baška fahren, in den Süden der Adriainsel. Die zweitgrößte Gemeinde wartet mit langen Feinkieselstränden, klarem Wasser, guter Hotellerie und unzähligen Konobas auf. Die strategisch bedeutsame Bucht an der Mündung des Flusses Vela Riga wurde zuerst von Illyrier besiedelt. Mal unter byzantinischer, mal unter venezianischer Herrschaft erlebte das slawische Baška eine wechselvolle Geschichte, in der auch die „k.und k.-Monarchie“ sowie das sozialistische Jugoslawien ihre Spuren hinterließen. Ein Juwel von höchstem historischen Wert wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in der Kapelle Sv.Lucija von Jurandvor nahe Baška gefunden. Die Tafel von Baška (Bašćanska ploča) aus dem 11. Jahrhundert war Teil der Altarschranke der frühromanischen Kapelle. Der Quader aus Granit dokumentiert erstmals in glagolitischer Schrift die Schenkung von Land und Recht eines kroatischen Königs, Dmitar Zvonimir an die Benediktinerabtei Sv. Lucia. Die Tafel ist zugleich das älteste umfassende Zeugnis des „Glagorismus“ und gewissermaßen die Gründungsurkunde Kroatiens. Das Original der ca. 2×1 Meter großen und rund 1000 Kilogramm schweren Tafel von Baška befindet sich in der Akademie der Wissenschaften in Zagreb. Unzählige Kopien und Repliken findet man an verschiedenen Orten Kroatiens und phantasievoll „veredelt“ in fast jedem Souvenir-Shop.

Die Fahrt von Baška zur Stadt Krk führt an der lagunenartigen Bucht Puntarska Draga vorbei. Vom sehr gepflegten Küstenort Punat mit moderner Marina und langer Promenade setzt halbstündlich eine Fähre über zur mitten in der Bucht gelegenen idyllischen Klosterinsel Košljun. Das fast kreisrunde Eiland hat einen Durchmesser von nur 300 Metern, birgt aber eine Vielzahl an Natur- und historischen Kostbarkeiten, die von den wenigen auf Košljun beheimateten Franziskanermönchen gepflegt werden. Dazu gehören die Kirche Mariä Verkündigung, eine Volkskundliche Sammlung und exotische Pflanzen. Welch Ruhe und Energie von diesem Ort ausgehen zeigt sich symbolisch in der Statue des Hl. Franziskus mit dem Wolf von Gubbio, die dem Gast beim Betreten der Insel begegnet.

Man war nicht auf Krk, wenn man nicht in Krk war.
Die Inselhauptstadt, das politische, wirtschaftliche und geistige Zentrum der Region punktet mit ihrer über 2000jährigen Geschichte, mit ihrem architektonischen Reichtum und ihrem gastlichen Charme. Über den Dächern der Stadt ragen die Franziskanerfestung und die Marien-Kathedrale von Krk. Das einstige römische Municipium und späterer Sitz der Fürsten vom Geschlecht der Frankopan ist einer der ältesten und beliebtesten Ferienorte an der Adria. Die markante, frühchristliche Basilika wurde im 5. Jahrhundert auf dem Platz römischer Thermen erbaut. Spuren des Illyricum, der Romanik, Gotik, Renaissance und des Barock widerspiegeln die ehrgeizige Bautätigkeit am und die Bedeutung des bischöflichen sakralen Ensembles. Hotellerie, Gastronomie, Sport-, Kultur und weitere Freizeitangebote sind üppig, aber nicht in aufdringlichem Maße vorhanden. Ein Paradies für Taucher bietet sich in der Krker Bucht. Dort tobte vor mehr als zwei Millennien eine Seeschlacht zwischen Cäsar und Pompejus, die archäologische Relikte auf dem Meeresgrund hinterließen.

Ruhige Plätze für Besinnlichkeit und Entspannung findet man in dem Kurort ebenso wie das pulsierende Nachtleben einer Hafenstadt. Sperrstunden gibt es nicht. Infrastrukturell ist die einst antike Stadt bereits auf höchstem technischen Niveau. So ist die Agglomeration Krk, zu der 14 weitere Ortschaften gehören, bereits vollständig mit einem Glasfasernetz für das Breitband-Internet ausgestattet.

Wer über das reichliche Angebot touristischer Informationen hinaus ortsbezogene Fakten, individuelle Tipps und spannend-amüsante Anekdoten erfahren möchte, findet in fast jeder Ortschaft auf Krk gut ausgestattete Tourismusbüros mit kundigen, deutschsprachigen Guides.

Antike und Moderne, mediterrane Exotik und meditative Gelassenheit, bezahlbaren Luxus, unerschöpflichen Naturreichtum und einfache Bodenständigkeit bieten sich dem Reisenden auf der ‚Insula aurea‘, der „Goldenen Insel“, wie die Römer das Paradies in der Adria nannten.

Weitere Informationen:
Kroatische Zentrale für Tourismus
Stephanstrasse 13
60313 Frankfurt/M.

Hesseloherstrasse 9
80802 München

www.krk.hr
www.visitkroatien.de

Fotos: Wolf-Georg Kirst, FOTAC