Ein Bericht von Udo Horn
Die Kanarischen Inseln und Madeira verzaubern seit Jahrhunderten Besucher aus aller Welt.
Schon die Griechen und Römer berichteten von der Inselkette, die sie die „Glücklichen Inseln“ nannten.
Jedes Eiland hat seine ganz eigenen Vorzüge und Sehenswürdigkeiten, aber eines haben sie gemeinsam: Sie sind unbedingt eine Reise wert.
Von diesen Vorzügen will ich mich selbst überzeugen und nehme die Möglichkeit des Stuttgarter Reiseveranstalters nicko cruises wahr, um an Bord des kleinen Kreuzfahrtschiffes „World Voyager“,
diese sicherlich einmalige Gelegenheit ausreichend zu nutzen.
Rund 3.200 Kilometer und fünf Flugstunden von Zuhause später erfolgt meine Einschiffung auf die „World Voyager“ in Santa Cruz de Tenerife, auf der gleichnamigen Insel Teneriffa.
An Bord angekommen, breitet sich mir gleich das Gefühl der Geborgenheit und Gemütlichkeit aus.
Kein Wunder, ist die „World Voyager“ kein großes Kreuzfahrtschiff mit mehreren Tausend Passagieren an Bord, sondern eher eine große und schnittige Motoryacht, denn mehr als 200 Passagiere finden an Bord nicht Platz. Dieser absichtliche „Platzmangel“ wird sich noch während
meiner Reise als ein überragender Vorteil auswirken.
Im Restaurant herrscht freie Platzwahl und bei dieser maximalen Zahl an Passagieren finden sich schnell neue Kontakte. Man ist sozusagen „unter sich“. Die aufkommende, persönliche Atmosphäre an Bord macht es einem in der Tat leicht, sich wohl zu fühlen.
Während meiner neuntägigen Schiffsreise zu den unterschiedlichen Inseln bemerke ich schon bei der geografischen Einordnung, wie abwechslungsreich diese Regionen mit ihren zahlreichen Inseln sind:
Die Kanaren liegen in einem Zauberkreis aus Sonne, Meer, Blüten, Stränden, Palmen, Vulkanen und vielseitigen Landschaften.
Der Archipel besteht aus den Inseln Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria, Lanzerote, La Palma, La Gomera, El Hierro und einer Reihe kleiner Eilande. Und nicht zu vergessen, die Insel der tausend Eindrücke, Madeira. Während Madeira zu Portugal gehört, sind die Kanarischen Inseln politisch mit Spanien verbunden und werden jedoch geografisch zu Afrika gehörend, betrachtet.
Teneriffa
Teneriffa ist nicht nur mit 2.034 Quadratkilometern die größte der Kanarischen Inseln, sie bietet neben wunderschönen Stränden und beeindruckender Natur auch einen faszinierenden Sternenhimmel.
So ist die Insel nicht nur ein Paradies für alle, die gern wandern, Rad fahren oder das Meer erleben – auch Astronomen aus aller Welt zieht es oft in den Teide-Nationalpark, der berühmt ist für seinen außergewöhnlich klaren Sternenhimmel.
Ich habe erfahren, dass auf Teneriffa der zweitgrößte Karneval der Welt – nach Rio de Janeiro in Brasilien -stattfindet!
Die Menschen auf Teneriffa vermischten die Anleihen an die Umzüge von Rio de Janeiro mit alten spanischen oder afro-kubanischen Bräuchen. Knapp zwei Wochen lang wird Tag und Nacht gefeiert.
Mit über 250.000 Zuschauern.
La Palma
Am frühen Morgen erreichen wir die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma. Wieder ist diese kleine Hafenstadt problemlos zu Fuß vom Hafen aus erreichbar. Der Ort liegt unterhalb bewaldeter Berghänge auf der östlichen Seite der Insel.
Auf meiner eigenen Tour erfahre ich, dass die Insel eines der drei Meeresschutzgebiete der Kanarischen Inseln beherbergt, eine wunderschöne Unterwasser-Vulkanlandschaft mit vielen Höhlen, Felsbögen und Rissen, in denen die unterschiedlichsten Arten leben, einige davon einzigartig auf der Welt. An der Oberfläche hat die Lava natürliche, vor den Wellen geschützte Becken geschaffen, in denen kristallklares blaues Wasser zu einem erfrischenden Bad einlädt. Einen besonderen Tipp gibt mir ein „echter“ Inselbewohner, den ich während meiner kleinen Rast kennenlernte. Er versprach mir ein besonderes Erlebnis, sobald auf der Insel die Sonne am Horizont versinkt und La Palma magisch wirkt. Am Himmel tauchen die ersten Sterne auf, und je dunkler es wird, desto mehr helle Punkte kann man an diesem transparenten Himmel erkennen, der nicht durch Lichtverschmutzung getrübt ist. Wissenschaftler aus der ganzen Welt kommen auf diese Atlantikinsel, um unser Sonnensystem und vielleicht sogar noch mehr durch die leistungsstarken Teleskope des astrophysikalischen Observatoriums Roque de los Muchachos zu erforschen.
El Hierro
Im Kanarischen Archipel kann man auf der Insel El Hierro ein echtes Paradies entdecken. Die siebte der Kanarischen Inseln hielt sich stets abseits des üblichen Fremdenverkehrs, sehr zur Freude aller derjenigen, die die Insel lieben und sie so erhalten wollen, wie sie ist.
El Hierro wurde im Jahre 2000 Biosphärenreservat und 2014 zum Geopark der UNESCO erklärt. Sie ist die kleinste und südwestlichste Insel der Kanaren. Auf einer Fläche von 268 Quadratkilometern breiten sich vielfältige Landschaften aus. Die Küste, die ich bereits bei der morgendlichen Einfahrt in den Hafen von Puerto de la Estaca erkennen kann, ist steinig und durch unzugängliche, bis zu 1000 Meter hohe Steilküsten stark zerklüftet. Bei meiner Rundfahrt über die Insel kann ich einladende Buchten, die als natürliche Meeresschwimmbecken dienen, erkennen.
Kurzum, auch auf dieser Insel genießt man den legendären ewigen Frühling der Kanarischen Inseln. Die subtropische Vegetation der fruchtbaren Zonen bildet einen starken Kontrast zur faszinierenden Vulkanlandschaft in anderen Inselteilen.
Fuerteventura
Der spanische Philosoph Miguel de Unamuno nannte die Insel einmal „Eine Oase in der Wüste der Zivilisation“. Zunächst mag diese Insel steinig und karg erscheinen, doch auf den zweiten Blick entfaltet sie ihre wahre Natur: sandige Strände, an denen die waghalsigen Sprünge der Kitesurfer zu beobachten sind, prägen ebenso das Bild der Insel wie die markanten weißen Windmühlen, die sich vor der vulkanischen Landschaft abzeichnen.
Nur etwas mehr als 100 Kilometer von der afrikanischen Küste gelegen, ist Fuerteventura berühmt für seine raue Schönheit und kargen Landschaften. Doch wer hier nur Stein und Fels vermutet, kennt die Insel nicht.
Mit 807 Metern ist der Pico de la Zarsa der höchste Berg Fuerteventuras. Allerdings ist er im Vergleich zu den meisten Bergen der Nachbarinseln eher ein kleiner Vertreter seiner Art.
Die Insel bietet mehr als 150 Strände mit feinstem Sand. Kein Wunder, dass sich hier Badefreunde genauso zu Hause fühlen wie Windsurfer aus aller Welt.
Apropo Delikatessen. Für eine kulinarische Delikatesse ist Fuerteventura ganz besonders bekannt: den Käse. Der Majorero- Käse hat auf dem Archipel und insbesondere auf dieser Insel eine lange Tradition. Als „Queso Majorero“ wurde er mit einer der drei geschützten Herkunftsbezeichnungen der Kanarischen Inseln ausgezeichnet. Mein Tipp: man sollte bei einer Fahrt durch die einzigartigen Landschaften im Landesinneren auf keinen Fall verpassen, an einer der Käsereien eine Pause einzulegen und die verlockende Gelegenheit wahrzunehmen, die verschiedenen Sorten zu probieren, sich mit den Käsemeistern zu unterhalten und vielleicht ein Stück dieser Delikatesse als Souvenir mit nach Hause zu nehmen.
Porto Santo
Porto Santo – was übersetzt „heiliger Hafen“ bedeutet – ist die kleinste bewohnte Insel des Madeira-Archipels. Sie liegt am südöstlichsten Rand Europas, im Atlantischen Ozean, nur 500 km von der afrikanischen Küste und 1000 km von Europa sowie eineinhalb Flugstunden von Lissabon entfernt. Gut 42 Kilometer nordöstlich von Madeira im Atlantik gelegen, wartet das Eiland mit Durchschnittstemperaturen zwischen milden 17 und 22 Grad auf.
Der Archipel, der 1418 von portugiesischen Seefahrern entdeckt wurde, besteht aus den Inseln Madeira und Porto Santo sowie den unbewohnten Inseln von Selvagens und Desertas. Die kleine Schwesterinsel von Madeira beheimatet viele Tier- und Pflanzenarten – obwohl sie auf den ersten Blick und vor allem im Kontrast zur Blumeninsel Madeira eher karg wirkt.
Seit 2020 gilt Porto Santo außerdem offiziell als UNESCO-Biosphärenreservat. Elf Kilometer lang und sechs Kilometer breit ist Porto Santo und passt damit rund 16-mal in die große Schwester Madeira hinein. Die Inselhauptstadt Vila Baleira ist klein, aber pittoresk, kaum ein Gebäude ist höher als drei Stockwerke, Hotelbunker sucht man deshalb zum Glück vergeblich.
Das markanteste Wahrzeichen der von türkisblauem Wasser umspülten Insel Porto Santo ist der 9 km lange Strand mit feinen, goldgelbem Sand.
Besonders schön ist der Ausblick vom Pico do Facho, mit 517 Metern der höchste Punkt der Insel. Der Berg ist vulkanischen Ursprungs. Vulkanausbrüche haben auch die restliche Landschaft der Insel geprägt. So sind zum Beispiel die Basaltformationen am Südhang des Pico de Ana Ferreira im Westen der Insel ein Relikt dieser Zeit.
Die Sicherheit, die Sympathie der gastfreundlichen Menschen, das Vergnügen in der Natur, der herrliche Strand mit feinem Sand und das ruhige Meer unterscheiden Porto Santo von vergleichbaren Zielen.
Madeira
Der deutsche Kulturpolitiker August Everding soll einmal gesagt haben: „Madeira – mein Frühlingstraum im Winter.“ Wie Recht er hat.
Die portugiesische Insel im Atlantischen Ocean ist ein wahres Paradies für Wanderer, Naturliebhaber und Wassersportler und bekannt für ihre einzigartige Pflanzenvielfalt und außergewöhnliche Landschaft. Zahllose Wege zwischen bunt blühenden Pflanzen oder knorrigen Lorbeerbäumen verführen zu ausgedehnten Spaziergängen in einer traumhaft schönen Landschaft, die trotz des vielen Sonnenscheins – aber bei angenehmen Sommertemperaturen bei zirka 24 Grad – immer sehr grün ist.
Auf keiner Insel sind die Wunder der Natur so gekonnt vereint wie auf Madeira. Deshalb gehört sie für mich persönlich zu den Top-Favoriten aller Inseln weltweit. Während der Gipfel des höchsten Berges Pico Ruivo majestätisch über die Insel ragt, blühen an den Küsten seltene Blumen und Sträucher.
Einer der wohl märchenhaftesten Orte ist der Lorbeerwald Laurisilva im nordwestlichen Gebiet Fanal. Er bedeckt ca. 15.000 Hektar der Insel und wurde 1999 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
Wer es, wie ich aber diesmal etwas „hektischer“ liebt, ist in der Inselhauptstadt Funchal bestens aufgehoben.
Nach einem ausgiebigen Frühstück lässt sich die Stadt entspannt und auch ohne Unterstützung durch Reisebetreuer erkunden. Alles liegt sehr fußläufig und ist zudem – aufgrund der optimalen geografischen Lage der Hauptstadt mitten in einer weiträumigen Bucht, sehr gut zu erkunden.
Mein erstes Ziel: der Mercado dos Lavradores, wo es zum Teil für mich unbekannte Früchte und viel Fisch zu bestaunen und kaufen gibt. Eine Seilbahn bringt mich nach 30-minütigem Schlangestehen von der Altstadt zum botanischen Garten.
Lanzerote
Der spanische Schriftsteller Alberto Vazquez-Figueroa behauptete: „Lanzerote ist die Nabelschnur, die die Erde mit dem Mond verbindet.“ Diese Feststellung macht mich sehr neugierig. Spektakuläre Steilküsten, imposante Kakteen und unbedingt sehenswerte Kunstwerke von Cesar Manrique überall auf der Insel sind genauso ein Erlebnis wie die Feuerberge im Timanfaya- Nationalpark oder eine Exkursionsfahrt durch die Lavatunnel aus uralten Zeiten.
Ungewöhnliches bin ich ja von Lanzerote gewohnt. Immerhin sind die Strände hier schwarz, die Häuser weiß gekalkt, die Landschaft ist mondartig und das Wetter das ganze Jahr über fast immer sonnig. Während meiner Tour erfahre ich, dass 1972 die Dreharbeiten zu dem von Jules Verne verfassten Romans „Die geheimnisvolle Insel“ hier auf der Insel gedreht wurde. Passender kann ein Ort wohl nicht sein.
Knapp 300 Jahre ist es her, dass hier die Erde massiv aufbrach. Sechs Jahre dauerte die Serie von Vulkanausbrüchen. Die Lavamassen begruben rund ein Viertel der knapp 850 Quadratkilometer großen Insel unter sich. Noch heute wirkt die Landschaft so, als wenn sich der Ausbruch erst vor kurzem ereignet hätte.
Regelmäßig starten Busse vom Parkplatz aus zu einer gut zehn Kilometer langen Rundtour durch die Feuerberge. Wüßte ich es nicht besser, müßte ich glauben, ich wäre auf dem Mond.
Der Anblick ist einfach spektakulär: riesige Aschefelder, gigantische Lavahöhlen, bizarre, wie erfroren wirkende Felsformationen und Vulkankegel, offene Krater. Hier spüre ich tatsächlich die gigantische Kraft der Erde.
Auffallend ist der künstlerische Einfluß auf die äußere Gestaltung der Häuser, welches ein harmonisches Gesamtbild erzeugt. Pepin Ramirez und Cesar Manrique waren es, die in den 1960iger Jahren „einen der schönsten Plätze der Welt“ gestalteten.
Fast alle Häuser wurden weiß gekalkt, deren Fensterrahmen und Türen grün oder blau. Dazu gehörte auch das Verbot großer Reklametafeln, von Strommasten und Hochhäusern. Wahrscheinlich ist es genau das, was den Charme und die Unverwechselbarkeit der Insel ausmacht.
Gran Canaria
Die Insel hat 236 Kilometer traumhaft lange Küste, bunte Handwerkermärkte und spannende, kulinarische Köstlichkeiten.
Gran Canaria ist nicht nur die drittgrößte Kanareninsel und ein einzigartiges Urlaubsparadies für 4,7 Millionen Touristen, sondern auch ein Mekka für Künstler aller Art. Für mich wird so jeder Spaziergang zum Besuch in einem wunderschönen und kostenfreien Open-Air-Museum. Besonders Graffiti-Künstler haben Gran Canaria ins Herz geschlossen. Die Themen und Motive sind schier unendlich. Meine Augen können sich gar nicht genug sattsehen an den Bildern. Eins ist jedenfalls sicher, für die Insel sind die Künstler eine unglaubliche Bereicherung.
Das berühmteste Wahrzeichen der Insel ist jedoch nicht zu übersehen: Der Berg Roque Nublo (Wolkenfels) dominiert mit seinen 1.815 Metern die Insel und ist von den sehr gut ausgebauten Verkehrswegen leicht zu erkennen.
Ein weiteres Wahrzeichen der Insel ist der „Draco“, also der Drachenbaum. Lange Zeit galt er als heilig. Da sich sein Harz bei Kontakt mit der Luft rot verfärbt, hielten es frühere Generationen für Drachenblut, das eine heilende Wirkung haben soll.
Sicherlich auch heilend auf Geist und Stimmung ist der kurze Abstecher zu den wohl berühmtesten Sanddünen Europas, den Wanderdünen von Maspalomas. Sie stehen nicht nur unter Denkmalschutz, sie sind auch ständig in Bewegung. Allerdings kommen sie pro Jahr nur fünf bis zehn Meter in Richtung Westen voran, wo sie von einer Meerwasserlagune aufgehalten werden.
Meine Tagesreise führt mich weiter nach Puerto de Mogan, im Südwesten der Insel. Einfach traumhaft der Hafenort mit seinen charmanten und bunten Appartementhäusern und kleinen Hotels, direkt am Wasser. Daher wird dieser Ort auch das Venedig von Gran Canaria genannt. Hier führen zahlreiche kleine Brücken über den Kanal vom Hafen in den Ort. Ich könnte noch stundenlang verweilen, aber schließlich will ich noch unbedingt die Hauptstadt der Insel – Las Palmas kennenlernen.
Las Palmas de Gran Canaria – so der richtige Name der Hauptstadt hat etliches zu bieten. Selbst Christoph Kolumbus machte hier 1492 Halt und ließ sich mit der Entdeckung Amerikas noch etwas Zeit. Las Palmas soll als die Stadt mit dem besten Klima der Welt gelten. Ob das so stimmt, kann ich leider nicht nachprüfen, jedenfalls sind die derzeitigen Nachmittagstemperaturen mit 31 Grad Celsius alles andere als angenehm. Ursache ist der derzeitige feinkörnige Sandsturm aus Afrika kommend, Calima genannt, ein ständig wiederkehrendes Wetterphänomen auf den Kanaren. Der hängt wie eine Glocke über der Insel.
Jedenfalls lasse ich mich nicht von meiner Entdeckertour abhalten und beginne meine Tour an einen der beiden großen Stadtstrände, die Las Palmas so besonderes machen: dem Playa de Las Canteras, der mehr als drei Kilometer lang ist. Für die Einheimischen ist er ein beliebter Rückzugsort, eine Art „Central Park“ mit Sand und Meer. Auch die Innenstadt lässt sich wunderbar zu Fuß erkunden.
So eine Tour macht hungrig und durstig. So entscheide ich mich für einen Abstecher zum Mercado del Puerto de la Luz, dem großen Hafenmarkt. Hier ist die große und einladende Auswahl an landestypischen Köstlichkeiten nicht einfach. Ich entscheide mich kurzerhand für eine große Portion Tintenfisch, auch Pulpo genannt. Das Gericht sieht merkwürdig aus, keine Frage, doch wer einmal auf den Geschmack kommt, wird ganz süchtig nach der gekochten Krake. Egal ob als Salat, frisch vom Feuer oder einfach nur gekocht. Der „Pulpo“ ist eine echte Delikatesse.
Noch ein wenig bummeln, entlang der Kathedrale Santa Ana, vorbei am Kolumbusmuseum Casa de Colon, dann heißt es Abschied nehmen und zurück zum Schiff.
La Gomera
Neuer Tag, neue Insel: Am zehnten und damit vorletzten Tag meiner Kreuzfahrt legen wir in San Sebastian an. Ich entscheide mich, die gemütliche Hafenstadt wieder auf eigene Faust zu erkunden.
Mit knapp 20 Kilometern von Nord nach Süd nach El Hierro die zweitkleinste der Kanaren.
Eine Besonderheit der Insel: Vor zwei Millionen Jahren fand hier der letzte Vulkanausbruch statt. Durch Wassererosion bildete sich ein steiles Relief, durchzogen von tiefen Schluchten. Wiederum verzichte ich auf eine geführte Bergwanderung durch die sicherlich sehr beeindruckende Vegetation des Barranco del Agua und das Valle Grand Rei, der dort angelegten und riesigen Bananenplantagen.
Später an Bord erfuhr ich von einem Tourteilnehmer, dass im „Tal des großen Königs“ in den 1970iger bis 1980iger Jahren ein beliebter Treffpunkt für Hippies gewesen sei. Ein wenig ärgere ich mich schon, hätte ich doch die Tour mitmachen sollen. Aber das kann ich ja später auf einer weiteren Reise sicherlich noch nachholen.
Mein Fazit
Eine Kanaren-Kreuzfahrt – besonders mit einem kleineren Schiff – erweisen sich zu jeder Jahreszeit als perfekt. Die Flugzeiten sind überschaubar, die Inseln bieten den optimalen Urlaubsspaß. Im Verbund mit dem Schiff, seiner tollen Besatzung und den erlebbaren Höhepunkten der Kanarischen Insel eine unvergessliche Zeit, an die ich mich noch viele Jahre lang gern erinnern werde.
Der sich selbst als Gelegenheitsaphoristiker bezeichnende Andreas Bechstein bringt es auf den Punkt:
„Eine lange Reise hörtnicht am Ziel auf. Ein Stückvon uns wird im Geiste immer weiterreisen“.
Fotos: Udo Horn