In Berlin werden Medienvertreter täglich zu den verschiedensten Anlässen und Pressegesprächen eingeladen. Hier unsere CTOUR-Notizen von drei ausgewählten Medientreffs der ersten Novemberwoche 2016, die wir besucht haben.
In Berlin herrscht Schmuddelwetter, als ich zum Flughafen Tegel fahre. Es ist kalt, ungemütlich, der Himmel von einer dichten Wolkendecke überzogen. Vor uns liegt eine Reise in das Land der Sonne nach Ägypten zum Roten Meer. Unser Flugziel ist Hurghada. In gut vier Stunden werden wir es erreichen.
Phoenix Reisen ist ein Bonner Reiseveranstalter, der seit 40 Jahren die Urlauber zu den schönsten Reisezielen dieser Welt führt. Zu Lande und auf dem Wasser ist Phoenix bereit, unauslöschliche Eindrücke zu hinterlassen. Über 40 Kreuzfahrtschiffe sind auf allen Meeren im Einsatz, fahren auf den bedeutendsten und schönsten Wasserstraßen der Welt und fliegen mit renommierten Fluggesellschaften zu den malerischsten Stränden Spaniens, Tunesiens, Griechenlands und der Türkei.
Speed Dating ist eine ursprünglich aus den USA stammende Methode, schnell neue Flirt- oder Beziehungspartner, aber auch Geschäftskontakte zu finden, so Wikipedia. Der Flirtfaktor stand allerdings nicht im Vordergrund, als 2013 die Grafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH in Kooperation mit unserer Reisejournalisten-Vereinigung CTOUR die Idee hatte, im Vorfeld der ITB ein Speed Dating für Touristiker in Berlin zu organisieren. Im Gegenteil, es sollte Journalisten, Veranstaltern und Agenturen die Möglichkeit gegeben werden, sich mit aktuellen touristischen Neuigkeiten im 5-Minuten-Rhythmus vorzustellen und Kontakte zu knüpfen. Das hat so gut geklappt, dass am 3. Februar 2014 gleich die nächste Veranstaltung stattfand, diesmal im A&O Hostel und Hotel in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofes. So mancher Journalistenkollege wurde da an Jugendzeiten erinnert, als man noch mit Rucksack und Schlafmatte in Mehrbettzimmern übernachtete.
Was im Mai mit dem Workshop “Krisenmanagement & Medienpartnerschaft” in der ägyptischen Botschaft Berlin begonnen hatte, fand am 28. September 2013 im Luxor-Tempel seine erfolgreiche Fortsetzung. Auf Einladung des ägyptischen Botschafters in Deutschland und des Fremdenverkehrsamts Ägyptens hatten sich über 50 deutsche Reiseveranstalter, Touristiker, in Kairo akkreditierte Korrespondenten, Vertreter von Verbänden und Reisejournalisten, darunter etliche CTOURisten, im festlich erleuchteten Luxor-Tempel gemeinsam mit führenden Touristikern Ägyptens zum Meeting “Krisenmanagement & Zukunftchancen” versammelt.
Luxor und seine Tempel
Wie zum Empfang eines Staatspräsidenten war alles vorbereitet. Auf dem Vorplatz vom Flughafen in Luxor haben sich trotz mitternächtlicher Stunde einige Dutzend Ägypter eingefunden, Musik im Rhythmus von Trommeln, einige kleine deutsche Fähnchen werden geschwenkt, Kinder überreichen Blumen, rundherum freundliche und fröhliche Gesichter. Aber es kommt kein Staatspräsident mit Gefolge, sondern die hier versammelten Menschen empfangen für sie viel wichtigere Passagiere. Eine Gruppe von deutschen Reiseveranstaltern und Reisejournalisten – wie sie hoffen, die Vorboten vieler Tausender Touristen. Denn ohne die Touristen können sie nicht überleben.
Mit dem Kreuzfahrtschiff bis Assuan
Ägypten ist ein Geschenk des Nils, so wird dem längsten Strom der Welt nachgesagt. Denn er verwandelt seine Uferregionen in grüne, blühende Landschaften. Doch der Nil hat auch den Besuchern aus aller Welt auf seinem Wasserweg die Kreuzfahrten gestiftet. Auf unsere Gruppe wartet in Luxor am Ufer des Nils das Flussschiff MS Farah (Foto links). Es ist nach umfangreichen Renovierungen erst vor drei Monaten wieder in Dienst gestellt worden. Eigentlich hatte das Schiff ja dienstfrei, weil keine Touristen da sind. Doch jetzt sind wir da und fahren die klassische Route von Luxor bis Assuan. Etwa 290 Kreuzfahrtschiffe sind auf dieser Strecke an den Ufern vertäut und warten auf Passagiere.
Ägypten – Land der Pharaonen, Pyramiden und Tempel
Es ist nicht mehr das, was Touristen seit Jahrzehnten zu kennen glauben Das Land am Nil erlebt seit dem Sturz des fossilen Machthabers Mubarak einen gesellschaftlichen Umbruch. “Revolution” nennen es die Enthusiasten – “arabischer Frühling” die Realisten.
Ob Revolution oder demokratischer Umbruch, jede gesellschaftliche Veränderung, insbesondere wenn sich keinerlei Modelle kopieren lassen, birgt Gefahren der Fehlentwicklungen oder gar des Scheiterns. Ausgetragen werden die Widersprüche meist auf dem Rücken der arbeitenden Bevölkerung. In einem auf income-Tourismus stark ausgeprägtem Land macht sich das Fernbleiben vor allem der Nil-Reisenden besonders schmerzlich bemerkbar. Klarer Verstand, Mut und Hoffnung sind ideelle Voraussetzungen und Begleiter für das, was sich derzeit am Nil politisch und wirtschaftlich tut.
Nach den Kontrasten mit zum Teil mystischen Formen, Lichtern und Farben folgen nun die Gesichter des Nil in der nordafrikanischen Kultur, die man als Reisender am besten versteht, indem man sich nicht als abendländischer Missionar gibt, sondern sich als bescheidener Gast integriert. Hier, in Berlins Straßen, am Ufer der Spree und auf manchen heimischen Volksfesten vermisse ich das, was sich mir entlang des Nils für ein Lächeln bot.
Los ging’s eigentlich schon vor der ITB-Eröffnung durch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Mecklenburg/Vorpommern hatte zum traditionellen Journalistischen Saisonauftakt in‘s Karlsson Penthouse am Gendarmenmarkt eingeladen und konnte in exklusiver Umgebung mit interessanten Neuigkeiten punkten.