Die wunderschöne Insel Rügen ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Neben ihren vielen natürlichen Schönheiten und Attraktionen zieht ein großartiges Theaterspektakel in den Sommermonaten hunderttausende Urlauber und Besucher aus ganz Deutschland magisch an – die Störtebeker Festspiele.
Auf der einzigartigen Naturbühne am Großen Jasmunder Bodden in Ralswiek werden seit 1993 die legendären Geschichten und Abenteuer des berühmten Seeräubers Klaus Störtebeker und der Vitalienbrüder in Szene gesetzt.
„Auf Leben und Tod“ heißt das diesjährige Programm. Hintergrund der Geschichte sind die Ereignisse der Jahre 1397/98.
Der Papst hat den Bannfluch über die Vitalienbrüder verhängt und sie für vogelfrei erklärt. Einen letzten Unterschlupf haben sie in Wisby auf der Insel Gotland gefunden. Von hier beherrschen sie den Ostseeraum. Kein Schiff der Hanse ist vor ihren Überfällen sicher. Der Handel ist zum Erliegen gekommen.
Es muss etwas unternommen werden, um diesem Treiben ein Ende zu setzten. Der mächtige Deutsche Orden drängt das Mecklenburger Herrscherhaus und die Königin Margarete von Dänemark zum gemeinsamen Handeln gegen die Piraten. Doch beide Parteien sehen nur ihre eigenen Interessen um die Insel Gotland. Die Verhandlungen scheitern.
Auf der Marienburg sieht sich Konrad von Jungingen, Hochmeister des Ritterordens gezwungen, allein gegen die Seeräuber in den Kampf zu ziehen. Er lässt die größte Flotte aufstellen, die die Baltische See jemals gesehen hat. Mit 84 Schiffen, 4000 Mann und 400 Pferden an Bord segelt er nach Gotland, um die Piraten von der Insel für immer zu vertreiben. Mit der damals neuesten Waffentechnik wird die Stadt Wisby unter Beschuss genommen.
Hier haben sich die Seeräuber verschanzt. Es droht ein großes Blutvergießen. Um Menschen und Land zu verschonen, schließen beide Seiten einen Pakt. Jede Partei soll einen Kämpfer stellen. Der Ausgang des Kampfes entscheidet über Sieg und Niederlage. Störtebeker geht darauf ein. Seine Bedingung – freier Abzug für die Piraten, wenn sie siegen. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt.
Wie diese spannende Geschichte auf der größten Freilichtbühne Europas umgesetzt wird, ist faszinierend. Kein Aufwand wurde gescheut, um den Zuschauern ein Theatererlebnis zu bieten, das unvergesslich bleibt.
120 Schauspieler und Kleindarsteller in wunderschönen Kostümen, dazu 30 Pferde und vier Schiffe entführen das Publikum in die Zeit des Mittelalters, lassen einen Abschnitt aus dem Leben Störtebekers lebendig werden.
Die rund 3000 Zuschauer an jedem Spielabend sind gefesselt von dem aktionsreichen Spiel auf der Bühne. Da gibt es eine Seeschlacht mit Koggen und Schwertkämpfe. Da fahren Streitwagen auf, galoppieren Pferde durch das Getümmel. Da wird das Stadttor von Wisby mit der 12-schüssigen Todesorgel in Flammen gesetzt – brennende Männer schleppen sich über das Schlachtfeld.
In jedem Bild gibt es waghalsige Stunts und beeindruckende Spezialeffekte. Auch ein Reitturnier ist in den Ablauf der Handlung eingebaut, bei dem die Stuntmen ihr hervorragendes Können zeigen. Und zum krönenden Abschluss wartet immer ein großes Feuerwerk auf die Zuschauer.
Mit dabei ist auch Entertainer Wolfgang Lippert. Stimmig zur Geschichte singt er zwischen den Bildern mehrere Balladen und erntet dafür stürmischen Beifall.
Fast drei Stunden dauert dieses großartige Spektakel. Es ist ein Erlebnis für Alt und Jung, für die ganze Familie. So wundert es nicht, dass in jeder Saison täglich tausende Besucher nach Ralswiek strömen und den kleinen Ort fast zu erdrücken scheinen, um die Abenteuer des Klaus Störtebeker atemlos zu verfolgen, der vom Volke geliebt wurde und der Hanse verhasst war. Bis heute sind seine Geschichten im Herzen der Menschen ungebrochen.
„Auf Leben und Tod“ – noch bis 3. September ist diese Inszenierung zu erleben. Doch auch im nächsten Jahr wird es ein neues Störtebeker Abenteuer auf der Bühne in Ralswiek geben. Am 25. Programm der Störtebeker Festspiele wird schon heute gearbeitet.
Vom 24. Juni bis 3. September 2017 heißt es dann „Im Schatten des Todes“. Alle Störtebeker-Fans dürfen sich auf einen weiteren spannenden Theaterabend freuen, wieder mit vielen aktionsreichen Szenen, beeindruckenden pyrotechnischen Effekten und einem hochklassigen Schauspielerensemble.
Wer Zeit und Lust auf ein gutes Essen hat, kann auch vor der Aufführung in das angesehene Gasthaus „Zum Störti“ einkehren. Ein Restaurant unmittelbar neben der Festspielbühne mit gemütlichen Sitzecken im Gastraum und einem Biergarten im Innenhof. Auf der Speisenkarte ist zu lesen: „Bei der Speiseauswahl verbinden wir Regionalität und traditionelle Rezepte mit modernen Gerichten“. Die gute Küche und eine freundliche Bedienung garantieren einen angenehmen Aufenthalt.
Kartenbestellung:
Störtebeker Festspiele GmbH & Co. KG
Am Bodden 100
18528 Ralswiek/Rügen
Tel. 03838/3110-0
Fax 03838/313192
Weitere Infos
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Fotos: Matthias Dikert