Tierpark Berlin engagiert sich für den Artenschutz
Von Hans-Peter Gaul
Europas größter Landschafts-Tierpark hatte im Mai wieder zu einem spannenden Medientreff nach Berlin-Friedrichsfelde eingeladen. Die am 25. Februar 2024 im Tierpark Berlin geborenen Sumatra-Tiger-Zwillinge – sie gehören zu den seltensten Großkatzen der Welt -. sollten im Regenwaldhaus ihre Namen erhalten.
Das Tiger-Team des Tierparks und die indonesische Botschaft hatten sich gemeinsam für die Namen Ede und Kuno entschieden. „Wir sind begeistert, die Namen unserer Tiger-Jungtiere bekannt zu geben. Natürlich sind wir gespannt, wie sie sich in den kommenden Jahren entwickeln und ob sie genauso viele Abenteuer wie ihre Namensgeber erleben“, freute sich Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem.
„Ede und Kuno sind nicht nur eine Erinnerung an die künstlerische Vielfalt und den typischen Berliner Humor, den Erich Schmitt mit seinen Zeichnungen verewigt hat, sondern jetzt stehen die Namen auch für den Schutz dieser hochbedrohten Tierart.“
Die Sensibilisierung für das Thema des Artensterbens und der Rolle des Menschen dabei ist heute eine bedeutende Verpflichtung für moderne Zoos. Daher ist dies auch die zentrale Botschaft des Regenwaldhauses im Tierpark Berlin, dem Zuhause der Sumatra-Tiger-Familie. Die Tiere sind Botschafter ihrer Art und erinnern daran, wie wichtig der nachhaltige Schutz ihrer Lebensräume ist.
Diese Botschaft unterstrich auch der stellvertretende indonesische Botschafter, Fajar Wirawan Harijo:
„Die Republik Indonesien engagiert sich tatkräftig für die Bewahrung bedrohter Arten durch internationale Naturschutzprogramme und steht fest an der Seite des Tierpark Berlin.“
Diese langjährige Tradition im Bereich des Artenschutzes unterstützt das Land Indonesien durch eine enge Zusammenarbeit.
Im Frühjahr hatte der Tierpark Berlin bereits ein Projekt für die Wiederansiedlung von Przewalskipferden in Kasachstan vorgestellt. Das Przewalskipferd galt lange Zeit als im natürlichen Lebensraum ausgestorben. In den 1960er Jahren existierten nur noch wenige Exemplare in menschlicher Obhut, diese bildeten die Grundlage für Zuchtprogramme in verschiedenen Teilen der Welt. Ein neues Projekt soll nun die Rückkehr der Wildpferde nach Kasachstan ermöglichen. Dafür wird u.a. der Tierpark Berlin als Artenschutz-Zentrum fungieren und die Herde in Berlin zusammenführen, die im Juni ihre Reise nach Kasachstan antreten wird.
Zur Freude der Besucher ist übrigens die imposante Dinoworld im Tierpark bis zum Oktober 2024 verlängert worden.
Nachwuchs gab‘s kürzlich u. a. auch bei den Baumstachler- und Erdmännchen in der Nähe des Haupteingangs sowie bei den Habichtskäuzchen.
Gut besucht im Friedrichsfelder Tierparadies sind auch die stets aktiven Eisbären in ihrer vom Wasser umgebenen Felsenlandschaft.
Fotos: Hans-Peter Gaul