Am Berzdorfer See bei Görlitz hat in diesem Sommer ein wirklich einzigartiges Hotel eröffnet. Das „Insel der Sinne“ ist sehr gut gebucht und begehrt von Anfang an. Was ist sein Erfolgsrezept?
Der Blick geht immer aufs Wasser: gleich, wenn man ins Hotel kommt und durch die großen Glasscheiben des Restaurants blickt. Wenn man dann sein Hotelzimmer betritt und über den Balkon schaut. Nach der Nacht, wenn man morgens erwacht und über den Bettrand blickt. Selbst wenn man in der Dusche steht, womöglich mit eingeseiften Haaren: Immer geht der Blick aufs Wasser.
„Das Wasser“ ist hier der Berzdorfer See. Ein ehemaliger Tagebau bei Görlitz, nach der Wende renaturiert, jetzt teils Landschaftsschutzgebiet, aber auch Bade- und Surfsee. Mit 72 Meter Tiefe und 960 Hektar Fläche ist er einer der größten Seen Sachsens. Das Hotel heißt „Insel der Sinne“. Es wurde eben erst im Sommer 2018 neu eröffnet und hat von Anfang an eine Auslastung von über 80 Prozent. Das schaffen andere Herbergen auch nach Jahren nicht.
Das Hotel liegt aber auch schön! Am glasklaren See, in unverbauter Natur, am Oder-Neiße-Radweg zwischen Görlitz und Zittau, unmittelbar an der polnischen Grenze und im Drei-Länder-Eck zu Tschechien. Und nicht nur das: Seine Architektur ist ein echter Hingucker!
„Auf unseren vielen Reisen durch die Welt haben wir zahlreiche schöne Orte entdeckt. Unser Traum war es immer, auch einmal selbst einen so schönen Ort am Wasser zu kreieren“, erklärt Ina Lachmann, die das Hotel- und Wellnessprojekt gemeinsam mit ihrem Mann Henry Hedrich ins Leben gerufen hat. CTOUR-Mitglied Margot David hatte eine kurze, aber hochinteressante Pressereise übers Wochenende organisiert.
Das Thema Wasser spiegelt sich überall im Hotel wider: Passend zum See wurde naturnah gebaut, das gesamte Haus versprüht maritimen Charme. Dabei dominieren die Farben Sand und Blaugrau. Das Hotel bietet jede Menge sportliche Aktivitäten – immer im Einklang mit der Natur: Man kann Fahrräder, Paddelboote und stand-up-Bretter für den See ausleihen, an Yoga-Einheiten oder Klangmeditation teilnehmen, sich im Hotel Massagen gönnen. Im hoteleigenen Spa gibt´s natürlich eine Seeblick-Sauna, Panorama-Ruheraum, Dampfbad. Zum Abkühlen gelangen die Gäste über einen eigenen Zugang direkt in den See. Eigenen Seezugang haben übrigens auch alle Zimmer im Erdgeschoß.
Görlitz hat viel zu bieten: Blick von der polnischen Seite auf die Stadt ….
Das „Insel der Sinne“ ist auch idealer Ausgangspunkt für Ausflüge nach Görlitz, Zittau, Polen, Tschechien. „Die schön restaurierte Altstadt von Görlitz ist nur zehn Kilometer entfernt, das sind gerade einmal 30 Minuten mit dem Rad. 4.000 teils aufwendig sanierte Einzeldenkmale aus Gotik, Renaissance, Barock, Jugendstil und Gründerzeit sind hier zu bestaunen“, sagt Henry Hedrich.
Görlitz steckt voller Rätsel und Mysterien. Hier scheint jedes Gebäude eine Geschichte erzählen zu können.
Zum Beispiel, warum die Glocken der Dreifaltigkeitskirche immer sieben Minuten vor allen anderen schlagen. Ausgerechnet hier, wo der 15. Meridian exakt die Mitteleuropäische Zeit kennzeichnet. Oder das Geheimnis des Flüsterbogens, eines Hausportals, das man auch als „ältestes Telefon der Welt“ bezeichnet. Oder warum Görlitz „Görliwood“ heißt, zum erfolgreichen Städtedoubles Hollywoods wurde und warum sich Stars wie Emma Thompson, Willem Dafoe oder Owen Wilson hier wie selbstverständlich durch die Straßen bewegen. Andere Geheimnisse konnten die Görlitzer allerdings noch nicht lüften: Etwa, ob unter der Landeskrone tatsächlich ein Goldschatz versteckt ist. Oder wie es sein kann, dass der Stadt 21 Jahre lang je eine halbe Million Euro von einem unbekannten Spender überwiesen wurden.
Nach dem Stadtbesuch freut man sich wieder auf das „Insel der Sinne“. Himmliche Ruhe, sanfte Farben, viel Glas. Vor allem aber: von überall Blick auf das Wasser …
Anreise: DB über Dresden/Görlitz nach Hagenwerden, sieben Minuten Fußweg. Auto über Görlitz oder Bautzen. Beste Reisezeit: ganzjährig.
Infos:
www.inseldersinne.de
www.goerlitz.de/Tourismus
Fotos: Fred Hafner