POZNANER KNABENCHOR IN BRANDENBURGS BAROCKWUNDER GEFEIERT

Von Hans-Peter Gaul

Im gemeinsamen Jubiläumsjahr hatten die Brandenburgischen Sommerkonzerte Mitglieder und Partner unserer Reisejournalisten-Vereinigung am 29. Juni 2025 zu einem unvergesslichen Konzerterlebnis nach Neuzelle eingeladen. In der barocken Stiftskirche St. Marien sorgte der weltberühmte Poznaner Knabenchor für Emotionen und viel Beifall.

Begonnen hatte der CTOUR-Medientreff mit einem Besuch der historischen Klosterbrauerei Neuzelle. Geschäftsführer und CTOUR-Mitglied Stefan Fritsche informierte über die Produktion in dem seit über 400 Jahren bestehenden Familienbetrieb.

42 Mitarbeiter brauen dort derzeit 42 vorwiegend fruchtige Spezial-Biersorten.

Legendär der „Schwarze Abt“, der nach einem „Bierkrieg“ und der „Papstweihe“ in Rom das Aushängeschild der Klosterbrauerei ist.

links: Geschäftsführer Stefan Fritsche mit dem „Schwarzen Abt“ in der Klosterbrauerei

Weltweit für Schlagzeilen sorgte das von Stefan Fritsche und seinem Team entwickelte Bierpulver, das nun auf finanzkräftige Investoren zur Weiterverbreitung wartet.

Auf dem eindrucksvollen Stiftsplatz hat uns Clara Roth-Wintges, Leiterin Marketing und Kultur der Stiftung Neuzelle (rechts im Bild), empfangen und mit dem 1268 von Heinrich III., Markgraf von Meißen, gegründeten Zisterzienserkloster bekanntgemacht.

Seit 1996 sorgt sich die Stiftung Stift Neuzelle um einen der größten Schätze Brandenburgs. Zwei prachtvolle Kirchen und Museen, ein Weinberg sowie ein fünf Hektar großer barocker Klostergarten bilden das Barockwunder Brandenburgs am Rande des Schlaubetals. Europaweit einzigartig ist das barocke Kulissentheater aus dem Jahr 1750. Das unter dem Weinberg gebaute Museum Himmlisches Theater erzählt in 15 Szenen die Passionsgeschichte vom Heiligen Grab Jesu. Jeweils zwei Szenen sind hier abwechselnd kunstvoll inszeniert und ausgestellt zu bewundern. Ein wahrer künstlerischer und geistiger Schatz.

Weithin sichtbar ist die katholische Stiftskirche St. Marien, das Schmuckstück einer der wenigen vollständig erhaltenen Klosteranlagen Deutschlands.

Immer wieder überrascht sind hier die Besucher von der prunkvollen Innenausstattung der im 17./18. Jahrhundert barock umgestalteten Kirche und ihrer herrlichen Akustik.

Unter dem Motto „So klingt der Sommer“ hatten die Brandenburgischen Sommerkonzerte den Poznaner Knabenchor in das Juwel des Barock eingeladen
(links im Bild).
Auch für den 2003 neugegründeten Chor unter Leitung des Komponisten und Dirigenten Jacek Sykulski

war das Konzert in Neuzelle ein besonderes Ereignis, befindet sich die Klosteranlage doch nur wenige Kilometer von ihrer Heimat Polen entfernt. Vom Publikum begeistert gefeiert gab’s für „Hallelujah“ (Leonard Cohen) sowie „Kein schöner Land in dieser Zeit“ Sonderapplaus und nach Standing Ovations auch eine Zugabe.

Das freute natürlich auch den Künstlerischen Leiter der Brandenburgischen Sommerkonzerte Wolfram Korr (rechts im Bild, links Klosterbrauerei-Geschäftsführer Stefan Fritsche).

Er konnte bereits auf einen weiteren Höhepunkt der aktuellen Konzertsaison verweisen

– das 3. Internationale Kammermusikfestival Fliessen vom 5. bis 8. Juli 2025.
Die Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben, die Drauschemühle in Bornsdorf, die St. Nikolaikirche in Luckau und die imposante Schlossruine in Dahme/Mark sind hier die Spielorte. An mehr als 250 schönen und historischen Spielstätten der Region haben die Brandenburgischen Sommerkonzerte seit 1990 musikalische Höhepunkte mit brandenburgischer Gastfreundschaft und mit einheimischen Spezialitäten perfekt verbunden hat sich Schirmherr Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident von Brandenburg, zur Eröffnung der Konzertsaison gefreut.

Nach dem Konzert in Neuzelle besuchten viele Besucher den in seiner heutigen Form um 1730 entstandenen barocken Klostergarten mit dem Ausblick auf die malerische Oderlandschaft, mit Orangenbäumchen, Laubengängen und Skulpturen sowie der Orangerie.

Blick in den Klostergarten

Investitionen von rund 80 Millionen Euro für die Bausubstanz und die Förderung aufwendiger Restaurierungsprojekte haben das Barockwunder Brandenburgs zu einem Zentrum vielseitiger kultureller Veranstaltungen sowie zu einem Anziehungspunkt für in- und ausländische Touristen gemacht.

Und auch das war zu erfahren. Nach über 200 Jahren sind inzwischen wieder Zisterzienser an diesen Ort zurückgekehrt. Nachdem die Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz bei Wien in Österreich am 2. September 2018 ein Priorat in Neuzelle gegründet hatte wird unweit von Neuzelle ein neues Kloster gebaut. Das soll den Mönchen die Möglichkeit bieten als Konvent zu wachsen, Gäste aufzunehmen und ein spirituelles Leben zu führen.

CTOUR-Reisejournalisten und Partner mit Stefan Fritsche und Wolfram Korr vor der Stiftskirche St. Marien in Neuzelle

www.stift-neuzelle.de
www.brandenburgische-sommerkonzerte.org
www.klosterbrauerei.com

Fotos: Hans-Peter Gaul

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