Mit Fernreisen und Tschechien, E-Bikes, Safaris, Spreewald und Reiseführern – gute Stimmung auf der Reisemesse Dresden mit 32.000 Besuchern
Von Holger Kretzschmar, Trescher Verlag
Die Reisemessen zu Beginn des Jahres, wie in Mannheim, die CMT in Stuttgart und vor kurzem die Reisemesse in Dresden sind ein Stimmungsbarometer für unsere Touristikbranche 2024 vor der f.re.e in München vom 14.-18. Februar und der ITB im März.
Über 32.000 Besucher haben die Reisemesse in Dresden vom 26. bis 28.1.2024 besucht und damit für ein Besucheraufkommen auf Vor-Corona-Niveau gesorgt – und das trotz GDL-Bahnstreik.
Mit dem Besucheransturm wurden die optimistischen Aussagen der aktuellen FUR-Reiseanalyse bestätigt: Die Menschen reisen trotz Zukunftssorgen. Und das nicht nur einmal im Jahr – Experten sprechen sogar vom Zweiturlaubsboom.
Zum Jahresauftakt haben auf der Reisemesse Dresden über 300 Aussteller aus 15 Ländern tausende Urlaubsziele weltweit vorgestellt. Stark nachgefragt waren exotische aber sichere Urlaubsziele wie Japan oder die Mongolei.
Erdenetsetseg Damchaabadgar-Bär von EOB-Reisen hatte Mongoleireisen nach Dresden mitgebracht und bestätigt die hohe Nachfrage, die Mongolei wurde vom Reiseführer Lonely Planet als bestes Reiseland für 2024 empfohlen.
Das US-amerikanische Reisemagazin Conde Nast Traveler wählte JAPAN zum weltweit besten Reiseland für 2024.
Die Reisemesse Dresden zeichnet sich durch extrem hohe Buchungsfreude aus – kein Wunder, die ersten Monate im Jahr sind Hauptbuchungszeit. Ende Januar auf der Reisemesse Dresden wird für die Region erfahrungsgemäß der Jahresurlaub geplant und Frühbucherangebote sowie Messerabatte beschleunigen die Entscheidungsfindung.
Schaut man auf die Autokennzeichen der anreisenden Besucher sieht man neben DD für Dresden Kennzeichen aus Meißen, der Sächsischen Schweiz, aus Leipzig, Freiberg, Chemnitz, aus Cottbus, dem Spreewald und aus Thüringen.
Dr. Uwe Lorenz von Eberhardt Travel stellt fest:
„Die Kunden buchen wieder langfristiger. Und sie kombinieren Angebote, um mit nur einer Anreise die Urlaubsregion so umfassend wie möglich kennenzulernen. Das gilt vor allem auch bei den langen Flugreisen wie z.B. nach Australien und Neuseeland.“
Auch Frank Schulz von schulz aktiv reisen bestätigt die Buchungsfreude der Bestandskunden. Der Stand von schulz aktiv Reisen war immer dicht umringt. Für die Dresdner ist dieser Reiseveranstalter und DIAMIR ein beliebter regionaler Anbieter. Schulz aktiv punktete mit 24 Live-Fotovorträgen, wie zu Nepal, Island, Usbekistan, Kirgistan, Tansania und Oman.
Immer Mittwoch abends 18.30 Uhr finden in der Reisekneipe Dresden spannende Vorträge statt, die sehr beliebt sind.
www.schulz-aktiv-reisen.de/Reisevortraege
Natalie Askar mit ihrem lebendigen Vortrag zu OMAN begeisterte mich besonders.
Sie lebt mehrere Monate im Jahr im Oman und die touristische Entwicklung dort ist beeindruckend.
© Foto: Natalie Askar
Sogar von Dubai aus kann man Tagesausflüge nach Oman buchen in die Exklave Musandam. Das geht auch visafrei, Reisepass genügt.
Nicht umsonst erhält der Trescher Verlag Reiseführer OMAN im März 2024 den ITB BuchAward für die Erschließung dieser besonderen Destination.
www.trescher-verlag.de/reisefuehrer/naher-osten-und-afrika/oman/
Entscheidungsfreude dominierte auch bei den Camper & Caravan-Days mit hunderten Reisemobilen und Wohnanhängern – hier in Dresden wird gekauft, denn die Messepakete der Hersteller laufen danach aus.
Michael Oberdorfer vom Reisebuchladen.net Karlsruhe war das erste Mal zur Reisemesse in Dresden.
„In Dresden war der Start am Freitag schwach …. Das Wochenende wurde umso besser. Für unsere erste Teilnahme in Dresden war die Standlage okay, aber hier ist dann auch noch Luft nach oben“,
meinte er.
Die Reiseführer Palette reichte vom kleinen Marco Polo über die Individual Reiseführer von Michael Müller, Reise Know-How und Trescher Verlag.
Hier war der Autor selbst am Stand und musste viele Fragen zu Neuauflagen und Neuerscheinungen beantworten. Besonders beliebt dieses Jahr: Japan, Südkorea, Balkan, Albanien, Georgien und Usbekistan / Kirgistan / Zentralasien. Ebenso gab es viele Nachfragen zum Baltikum, besonders zu Estland, da in Tartu 2024 die Kulturhauptstadt Europas stattfindet.
Tartu erwartet die Gäste das ganze Jahr. Das vollständige Programm unter
tartu2024.ee
Aber auch solche Ziele wie Mala Fatra und die slowenischen Alpen wurden nachgefragt. Ganz wagemutige Messegäste wollten am liebsten mit dem Auto bis Usbekistan fahren, was aber zur Zeit nicht so einfach ist.
Ebenso Wohnmobilreiseführer waren gefragt oder Rother-Wanderführer sowie Titel des Naturzeit-Verlags.
Gleich nebenan am Stand war ein georgischer Reiseveranstalter.
Bei ENJOY GEORGIA
beantwortete Giorgi Chachua geduldig die vielen Fragen des Publikums und hielt jeden Tag einen 30-minütigen Vortrag zu dem Kaukasusland und Touren in die Berge und erreichte damit hunderte Gäste.
In der gleichen Halle spreche ich mit Dieter Reisenauer, der in Windhoek / Namibia für Outdoor Adventure Safaris lebt. Er bietet Safari-Touren in Namibia und Botswana an und sagte:
„Für mich war die Reisemesse Dresden ein grandioser Erfolg, denn viele Gäste waren von meinen Safaris begeistert. Ich werde nächstes Jahr gerne wiederkommen.“
Beliebt in Dresden sind auch immer Polster & Pohl Reisen.
Die Leipziger locken vor allem ältere Kunden mit preiswerten Busreisen ab 9,00 Euro z.B. nach Prag oder mit bezahlbaren Kreuzfahrten im Mittelmeer.
Eine Original AIDA-Kabine wurde in Dresden ausgestellt. Ein besonderer Höhepunkt ist die Kreuzfahrt zum 50-jährigen Jubiläum der Gruppe Karat im Mai 2024 zwischen Norwegen und Dänemark.
Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch hat am Sonntag u.a. die sächsischen Tourismusanbieter auf der Messe sowie die e-BIKE-days besucht. Elektroräder sind nach wie vor das größte Wachstumssegment der Fahrradbranche.
Die Ministerin hat sich die die neusten Modelle vorstellen lassen und betont:
»Aktivurlaub liegt im Trend. Denn nicht nur mit dem Elberadweg liegt einer der deutschlandweit beliebtesten Fernradwege im Freistaat. Mit den Tourismusförderprogrammen der letzten Jahre haben wir zahlreiche Maßnahmen des Radtourismus unterstützt. Nicht nur den Oder-Neiße-Radweg oder den Froschradweg, sondern auch die Entwicklung in den Bereichen Mountainbike und Gravel«.
Darüber hinaus hat Barbara Klepsch auch Tschechien einen Standbesuch abgestattet und sich informiert, mit welchen Angeboten sich das Land in Sachsen vermarktet.
Das Thema „ Aktivurlaub & Erholung“ stand im Mittelpunkt der diesjährigen Präsentation von CzechTourism. Reiseanbieter aus Karlovy Vary und Marianske Lazne sowie Františkovy Lázně ergänzten das Angebot unserer beliebten tschechischen Nachbarn.
Traditionell sind die Nachbarländer Tschechien sowie Polen auf der Reisemesse in Dresden gut vertreten.
Auch Senfkorn Reisen aus Görlitz mit Alfred Theisen war auf der Messe dabei. Schlösser in Schlesien sind ein Schwerpunkt seiner Reisen. Mit Angeboten von der Ostsee bis nach Niederschlesien wird sich Polen im kommenden Jahr noch stärker in die Messe einbringen.
Ebenso im Trend: Eisenbahn-Reisen. Der Dresdner Anbieter MAERTENS Eisenbahn-Romantik-Reisen war gut frequentiert. Trendziele sind vor allem die Schweiz, Dänemark und Waldbahnabenteuer in Osteuropa.
Nicht zu vergessen die vielen kleinen Stände der Touristinfos und regionalen Anbieter aus Sachsen, Brandenburg, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern.
rechts: Niederlausitzer Sorbin in Jänschwalder Tracht auf der Reisemesse Dresden
Jeden Nachmittag fand eine große Tombola mit Radiomoderator André Hardt statt – welche fast 1000 Gäste anlockte, um begehrte Preise zu gewinnen.
Der einzige Wermutstropfen sind leider mal wieder die Cateringpreise von Kaffee, Mineralwasser bis Wurst, die schneller in die Höhe wachsen als wir unser Portemonnaie zucken können.
Die nächste Reisemesse findet vom 31. Januar bis 2. Februar 2025 in Dresden statt. Wir dürfen gespannt sein.
Fotos:
Titel: Ortec Messe, Schulz aktiv Reisen (2), Holger Kretzschmar
BUCHEMPFEHLUNGEN
Über den Autor
Autor Holger Kretzschmar studierte in den 1990er Jahren Buchhandel/Verlagswirtschaft in Leipzig. Ein Praktikum führte ihn schon 1995 zum Trescher Verlag. Nach verschiedenen Stationen im Buchhandel, vor allem in Berlin, arbeitet er seit 2017 im Trescher Verlag für Vertrieb und Kommunikation, Pressearbeit und Veranstaltungen. Er veröffentlichte dort Reiseführer zu Königsberg-Kaliningrad und Aserbaidschan. Sein besonderes Interesse gilt Osteuropa. Neben Englisch spricht er Polnisch, Russisch, Tschechisch und Lettisch. Er ist CTOUR Mitglied und im Freundeskreis des Wendischen Museums Cottbus aktiv.