Von Sylvia Acksteiner
2025 ist das Jahr der Schlange. Es begann am 29. Januar mit dem Frühlingsfest, das in China traditionell ganz groß gefeiert wird. Die Familien kommen zusammen, die Häuser werden geschmückt, es gibt viel zum Essen, und die Kinder erhalten kleine Geldgeschenke in roten Umschlägen. Mehrere Tage dauern die Festlichkeiten und enden mit dem Laternenfest.
Auch in Deutschland lud das Chinesische Kulturzentrum in Berlin zum Laternenfest ein.
Rund 400 Gäste nahmen die Einladung an, darunter auch eine Gruppe von CTOURisten.
Das Haus an der Klingelhöfer Straße öffnete seine Türen, und in vielen Räumen konnte man unterschiedliche Facetten des Laternenfestes erleben.
Im Foyer hingen die typischen roten Laternen, im Veranstaltungssaal begeisterten Künstler mit Musik, Tanz und Gesang, bei den Workshops ging es um Kalligrafie, Malerei, Trachten, Handwerksarbeiten und Kochkunst.
Herzstück ist die aktuelle Ausstellung „Beautiful Sichuan: Hometown of Pandas“. Die Provinz Sichuan ist im Jahr 2025 die Partnerregion des Chinesischen Kulturzentrums.
Das ganze Jahr über finden zahlreiche Veranstaltungen statt, um den Gästen die kulturellen und touristischen Schätze Sichuans nahe zu bringen.
Kulturzentrum im Herzen Berlins
Das Chinesische Kulturzentrum Berlin wurde 2008 eröffnet. Es versteht sich als Pendant zu den Goethe-Instituten, die es weltweit gibt.
„Das Kulturzentrum“, so Projektmanager Martin Bürger, „ist eine Brücke, ein Fenster, eine Plattform für die chinesische Kultur und den chinesischen Tourismus.“
Partner in Berlin sind zum Beispiel die Gärten der Welt, wo jährlich das Mondfest veranstaltet wird, die Senatskanzlei, wo die Galaveranstaltung zum Neujahrsfest stattfindet oder das FEZ, wo es jährlich ein Puppentheaterfest mit chinesischen Gästen gibt.
Das Chinesische Kulturzentrum organisiert in seinen Räumlichkeiten ein breites Bildungsangebot: Kurse für die Sprache, Kungfu, Taiji, Kalligrafie, Tanzen. Außerdem gibt es eine Bibliothek, zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen, Filmvorführungen.
„Am schnellsten aber sind unsere Kochkurse ausgebucht“, weiß Martin Bürger, „sobald sie online sind, dauert es keine 30 Minuten“.
Kein Wunder also, dass auch zum Laternenfest der Stand der Köche am meisten umlagert war.
Chefkoch Wei Long zeigte, wie er handgemachte Nudeln fertigt und wie gefüllte Teigtaschen entstehen.
30 Tage Visafreiheit
Die Direktorin des Chinesischen Kulturzentrums Frau SUN Qinhang kam in einer Han-Tracht aus der Ming-Dynastie.
Sie verwies darauf, dass seit Dezember 2024 eine 30tägige Visafreiheit für Reisen in die Volksrepublik China gilt. Das soll den Tourismus ankurbeln, der die Vorpandemie-Zahlen noch nicht ganz wieder erreicht hat.
Außerdem erfülle es sie „mit großem Stolz, dass das Frühlingsfest nun auch zum immateriellen Kulturerbe gehört“. Die UNESCO hatte das im Dezember 2024 beschlossen.
Im Zeichen der Schlange
Das Jahr der Schlange, das nun begonnen hat, soll ein gutes werden, um neue Wege einzuschlagen oder Projekte mit kreativen Ideen voranzutreiben. Unter den chinesischen Tierkreiszeichen sind die Schlangen ein Symbol der Weisheit. Menschen, die in einem Jahr der Schlange geboren werden, gelten als intelligent und agil.
Fotos: Chinesiches Kulturzentrum Berlin, Sylvia Acksteiner
CTOUR-Mitglied Manfred Weghenkel berichtet in seinem „Journal aus Berlin“ über das Laternenfest im Chinesischen Kulturzentrum
https://journal-aus-berlin.com/chinesisches-laternenfest-im-jahr-der-schlange/
INFO Laternenfest
Der chinesische Mondkalender beginnt mit dem „Yuan-Monat“. Als in frühen Zeiten die Nacht in China noch als „Xiao“ bezeichnet wurde, erhielt auch das chinesische Laternenfest, am ersten Vollmond des ersten Monats, seinen Namen: „Yuanxiao“. Zum Yuanxiao-Fest, das die Feierlichkeiten zum Frühlingsfest abschließt, werden nach altem chinesischen Brauch Laternen entzündet, um Glück und Segen zu erbitten, daraus leitet sich seine zweite Bezeichnung ab: „Laternenfest“. An diesem Tag bewundern die Menschen traditionelle farbenfrohe Laternen, zünden Feuerwerk, lösen Laternenrätsel und genießen süße Klebreisbällchen. Mancherorts finden Tempelmärkte, Theateraufführungen und andere traditionelle Aktivitäten statt.
INFO Jahr der Schlange
Die Schlange im chinesischen Horoskop steht für Weisheit, Intuition und Eleganz. Sie ist ein Symbol für scharfsinnigen Verstand und strategisches Denken, geprägt von einer scharfen Beobachtungsgabe. Schlangen sind ruhig, nachdenklich und kreativ, können jedoch auch von Misstrauen und Eifersucht begleitet werden.
Menschen unter diesem Zeichen erreichen oft beruflichen Erfolg und Wohlstand durch ihre Fähigkeit, Herausforderungen intuitiv zu meistern. In sozialen Beziehungen wirken sie zurückhaltend und geheimnisvoll, wobei ihre Zurückhaltung oft als Stärke gedeutet wird.
Die letzten Jahre der Schlange waren 1941, 1953, 1965, 1977, 1989, 2001 und 2013.
INFO Provinz Sichuan
Die Provinz Sichuan im Südwesten Chinas erstreckt sich über 486.000 Quadratkilometer, über 83 Millionen Menschen leben hier. Mit dem majestätischen Gongga-Berg, dessen Gipfel eine Höhe von 7.556 Metern erreicht, und Tälern, die auf nur 188 Metern über dem Meeresspiegel liegen, bietet Sichuan einen außergewöhnlichen Höhenunterschied. Dieser Kontrast prägt die Region mit einzigartigen Landschaftsformen und einer beeindruckenden Artenvielfalt. Deshalb zählt der World Wide Fund for Nature (WWF) Sichuan zu den „Top 10 artenreichsten Gebieten der Welt“.
Sichuan ist die Heimat der Großen Pandas und präsentiert sich mit vier einzigartigen touristischen Highlights: Als „Heimat der Pandas“, als Wiege der „Kultur der alten Shu“, als „Land des Überflusses“ und als „Ort der Entspannung“.