Alljährlich im Frühjahr zieht der 32 Hektar große holländische Blumenpark Keukenhof bei Lisse als wichtige touristische Attraktion der Niederlande über eine Million in- und ausländische Besucher magisch an. Durch den repräsentativen Haupteingang gelangen sie – von der historischen Keukenhof-Figur Jacoba van Bayeren herzlich begrüßt – in das einzigartige Blumen-Eldorado.
Hier begeistern etwa sieben Millionen Tulpen, Hyazinthen, Narzissen und andere Frühjahrsblüher die Gäste, von denen etwa 75 % aus dem Ausland kommen. Neben dem traditionellen Blumencorso, der direkt am Keukenhof vorbeiführt, sind vor allem die 20 prächtigen Blumenshows in den verschiedenen Pavillons sowie die sieben Inspirationsgärten mit vielfältigen Ideen für den eigenen Garten Anziehungspunkte. Während die Blumenzwiebeln von 100 holländischen Züchtern (auch „Hoflieferanten“ genannt) für die jährliche Bepflanzung im Blumenpark geliefert werden, nehmen 500 Züchter und Händler an den Blumenshows teil. So bleibt der Keukenhof auch im Jubiläumsjahr seinem Ziel treu, ein attraktives internationales und unabhängiges Schaufenster des niederländischen Zierpflanzensektors mit Schwerpunkt auf Blumenzwiebeln, zu sein. So verwundert es auch nicht, dass etwa 15 % der Gäste Fachbesucher sind.
Bei einem Bummel durch den vom deutschen Landschaftsarchitekten Zocher im englischen Landschaftsstil gestalteten historischen Park von 1857 kann man die Blumenpracht genießen. Seit Jahren schon zu einer schönen Tradition geworden ist ein riesiges Blumenmosaik in der Nähe des Haupteingangs. Die hier in mehreren Schichten gepflanzten Tulpen und Muscaris symbolisieren in diesem Jahr das Keukenhof-Motto „Flower Power“.
Gleich nebenan im Oranje-Nassau-Pavillon kann man sehen, wie die „Zwiebelblumen“ in verschiedenen Stilrichtungen verwendet werden können. Im neuen Juliana-Pavillon wird die interessante Geschichte der Tulpe gezeigt – mit der Tulpomanie im 17. Jahrhundert und der Tulpe als zeitgenössisches Symbol. Einzigartig die phantasievoll angelegten riesigen Blumenbeete im weitläufigen Park. Hier ergeben sich ständig neue Sichtachsen, z. B. zum Springbrunnen inmitten eines kleinen Sees im Park.
Bart Siemerink (Keukenhof-Direktor) und Annemarie M. M. Gerards (Keukenhof-Pressesprecherin) mit CTOUR-Vorstandssprecher Hans-Peter Gaul (v. l.)
Immer wieder fallen dabei die annähernd 100 Kunstwerke in den Skulpturengärten ins Auge. So sind inzwischen zwei überdimensionale weiße Blumenzwiebeln aus Porzellan zum Symbol des Blumenparks zwischen Amsterdam und Den Haag geworden. Unübersehbar die 1892 in Groningen gebaute und früher als Poldermühle verwendete typische holländische Windmühle. 1957 hatte die „Holland Amerika Linie“ die Mühle gekauft und sie dem Keukenhof geschenkt. Direkt an der Mühle starten seit einigen Jahren die Keukenhof-„Flüsterboote“ (elektrische Boote) zu Fahrten durch die blühenden Blumenfelder der Umgebung.
Henk N. T. Koster, langjähriger Direktor des Keukenhofs und Partner von CTOUR, hatte mich bereits vor meinem Besuch im Blumen-Eldorado zu einer speziellen Tour durch die Blumenfelder der Region eingeladen.
Was bereits beim Landeanflug auf den Amsterdamer Flughafen eindrucksvoll zu sehen ist, zeigte sich bei unserer Fahrt durch die Blumenfelder in voller Farbenpracht.
Noch bis zum 19. Mai 2019 hat der Jubiläums-Keukenhof, der einen neuen Besucherrekord ansteuert, für Besucher geöffnet.
Getreu seinem Motto „Flower Power“, die Kraft der Blumen, begeht der schönste Frühlingspark der Welt seinen 70. Geburtstag. Hier inspirieren und verbinden Blumen die Menschen aus aller Welt. Dabei werden auch Erinnerungen an die jahrelange Bepflanzung der historischen Beete auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor in Berlins „Guter Stube“ mit zigtausenden Keukenhof-Tulpen unter dem Motto „Tulpen am Tor“ wach.
Fotos: Hans-Peter Gaul
Ganz tolle Bilder und es ist einfach nur schön diese Blumenpracht für die ganze Welt anschaulich zu machen. Wolfgang H. Graz/Österreich