Im traditionsreichen Hotel Berlin, Berlin am Lützowplatz ist die Lifestyle-Hotellerie eingezogen
Von Ronald Keusch
Das Hotel Berlin, Berlin gehört zu den Flaggschiffen der Hotellerie in der Hauptstadt. Der im Jahr 1958 eröffnete und mehrfach erweiterte Hotelkomplex besticht durch seine zentrale Lage in Berlins Mitte nahe Kurfürstendamm, Berliner Zoo und Tiergarten sowie durch seine Größe. Für die Berlin-Touristen wie auch Geschäftsreisende stehen insgesamt 701 Zimmer in sechs Kategorien bereit. Mit dem Anspruch, die Erfahrungen von Lifestyle-Hotellerie mit einem Business-Hotel zu verbinden, hat sich das Vorzeige-Quartier sogar das Wort „einmalig“ in Berlin verdient. Ein guter Grund für einen Medientreff am 14. Mai im Hotel Berlin, Berlin, wie immer organisiert von Margot David und ihrem Team von Hotelpoint International um Frank Pfuhl und Jörg Soller.
Nach mehreren Jahren Umbau ist das traditionswürdige Hotel nicht mehr wieder zu erkennen.
Die Veränderungen tragen einen Namen, Jan Henningsen. Er ist seit mehr als drei Jahren im Haus der General Manager. Nach seiner Ausbildung im Kempinski-Hotel in München und dem Studium an der Hotelfachschule Heidelberg war er mehr als 20 Jahre in den USA für Hotelgruppen und Privathotels tätig.
„Meine Erfahrungen in der Lifestyle-Hotellerie besagen, dass es nicht nur einen Gast-Typ dafür gibt, den jungen hippen Kunden. Ich habe festgestellt, alle Generationen werden angesprochen. Jeder, der reist, will etwas erleben.“
Und Manager Henningsen verweist auf die Situation, dass viele Hotels austauschbar sind, vom gleichen Designer gestaltet, von den gleichen Hotel-Ketten betrieben.

Manchmal weiß der Hotelgast nicht, in welcher Stadt er wohnt. Und auch wenn es im Hotel recht nett war, es bleiben keine weiteren Erinnerungen.
Dabei gehe es beim Lifestyle nicht darum, dass so ein Hotelzimmer moderne schicke Möbel hat. Hotels mit Lifestyle waren erfolgreich, weil die Gäste etwas erleben wollen. Allerdings gehört zu diesem Konzept immer, so Henningsen, ein solider Hotelbetrieb als Grundlage.
Ein Beispiel für das Lifestyle Konzept präsentiert sich gleich im Erdgeschoss, das nirgendwo in einem anderen Hotel zu finden ist: Der Königliche Tischtennis Club. „Wir haben einen großen Raum gestaltet, in dem man Tischtennis spielen kann. Und der sieht aus wie kein Raum, indem Sie jemals Tischtennis gespielt haben“, so schmunzelt der Manager Henningsen. Das beginnt bei den Tischtennis-Platten: Grün ist langweilig, hier sehen sie anders aus.

Allerdings entsprechen sie selbstverständlich der offiziellen Normgröße. Die Dekoration an den langen Wänden ist bunt, mit vielen klassischen großformatigen Gemälden, die dem Begriff „Königlich“ alle Ehre machen. „Es ist einmalige Kunst, die muss man gesehen haben“, erläutert Henningsen. Sie sei nicht so leicht zu erklären, deshalb hingehen und einfach ansehen.
Ein weiteres im wahrsten Sinne des Wortes sehr anschauliches Beispiel für dieses Hotel-Konzept ist der hier gegründete Freiluft Kunst Klub Berlin (FKKB).

Manager Henningsen schildert die Situation, dass es in vielen Hotels Kunst gebe, da hängen Bilder an den Wänden, das ist statisch und manche nennen sich dazu noch Kunsthotel. „Wir nennen uns nicht Kunsthotel, aber wir haben auch Kunst und den FKKB. Wir haben klein angefangen und sind mittlerweile derzeit bei 40 Künstlern, die hier regelmäßig mit ihren Ausstellungen die Wände gestalten – es ist ihr Projekt. Also wir sind ein Hotel, das Kunst hat, die lebt und ein Kunstprogramm, das wächst.“

Eine Bereicherung für die kunstinteressierten Gäste, und auch die weniger Kunstbeflissenen finden die Idee einfach nur schön.
Wenn es um etwas Einmaliges geht, hat auch die Hotelküche etwas zu bieten, was es nur hier im Hotel am Lützowplatz gibt: Eine Mischung von Pizza und dem Hefe-Fladenbrot Focaccia, Picaccia genannt. Ein Favorit nicht nur bei den Hotelgästen, sondern auch den Anwohnern und den vielen Büroangestellten der Berliner City, die hier ihr Mittagessen einnehmen. Es gibt zu günstigen Preisen Salate, Suppen oder Sandwichs. Auf der Speisekarte des „Lütze“ stehen aktuell zum Beispiel ein DDR Rostbrätel Sandwich oder eine Spargel-Picaccia, und auch eine Vegi-Picaccia-Variante fehlt nicht. Das Hotel Berlin, Berlin hat sogar mit Erfolg einen Kiez-Klub gegründet, wo die Mitglieder als Stammgäste gewonnen werden.
Wie kreativ das Lifestyle-Konzept sein kann, belegt ein Rundgang durch das Hotel. Da ist in der Stadt Berlin, bekannt auch als Skate-City, eine Dauerausstellung rund um das Skate Board eingerichtet.

Die Wände der Frühstücksräume sind bemalt mit originellen Pflanzen und Blumen-Blüten, kein Vergleich mit oft herkömmlichen nüchtern bestuhlten Hotel-Speiseräumen.
In den Hotelgängen haben die einzelnen Zimmer neben der Zimmernummer ein jeweils unterschiedliches Fotomotiv von Berlin unterlegt. Da weiß der Hotelgast, dass er in Berlin im Hotel „Berlin“ übernachtet. In den Zimmern selbst werden unter dem Motto „You, Me & Berlin“ per Foto und Zeichnungen Hot Spots und Kiezgeschichten direkt ans Bett gebracht. Das Markenzeichen der Superior-Zimmer sind aufgemöbelte 100 Jahre alte Berliner Türen als Kopfteile der Betten.

Die Ausstattung mit freiem WLAN, Kaffeemaschine, Kühlschrank, TV-Flachbildschirm und vielem mehr ist hoher internationaler Hotel-Standard, was sonst.
Eine lange Tradition hat das Hotel Berlin, Berlin als Tagungshotel für Veranstaltungen und Events aller Art und Größe, von kleinen Meetings bis zu sehr großen Konferenzen. Über 3.000 Quadratmeter Eventfläche stehen zur Verfügung mit insgesamt 46 Veranstaltungsräumen von 20 bis 540 Quadratmetern, der größte Raum fasst bis zu 500 Teilnehmer.
Die großen Umbauarbeiten und Renovierungen sind im Hotelkomplex Berlin bereits abgeschlossen. Aber nicht beendet ist die Initiative, immer wieder Neues für die Gäste zu entdecken und einzuführen. Unsere Journalistengruppe darf vor Eröffnung und der offiziellen Premiere einen Blick in eine neue Hotel-Suite werfen: Die Musik-Suite.

Ausgangspunkt waren die frühen Hotel-Gästebücher aus den 60er Jahren. Da wohnten im Hotel Berlin, Berlin solche berühmten Jazz-Musiker wie Lionel Hampton, B.B. King und Carlos Santana oder die Pop-Musiker bekannter Bands wie der Scorpions und Boney M., die im damaligen Berlin (West) ihre Konzerte gaben. In der neuen Suite ist ein DJ-Set eingerichtet, um eine Auswahl von CDs der prominenten Künstler aufzulegen, es hängen drei Gitarren an der Wand, die man spielen kann. Es ist also kein Raum für Partys, sondern für Musik-Liebhaber entstanden. In der Journalisten-Runde gab es schon erste Ideen, wer sich unter den Prominenten besonders für diese neue Suite interessieren wird.
Für manchen Hotelgast beginnt das neue Lifestyle-Gefühl in der Empfangs-Lobby beim Check In & Out Point.

Hier kann man sich selbst im Hotel bequem und schnell in sein Zimmer einchecken und erhält auch automatisch seine Zimmerkarte. Wenn Bedarf, ist ein Service-Mitarbeiter beim Einchecken zur Stelle, wie bei den Self-Service-Terminals auf dem Flughafen. Und außerdem ist nur wenige Schritte entfernt ein Raum mit Mitarbeitern der Rezeption eingerichtet – wie anno dazumal. Auch dieser Service gehört zu einem modernen Lifestyle-Hotel.
Fotos: Ronald Keusch, Titel: Hotel Berlin Berlin
Und hier das Video vom Hotel Berlin Berlin von CTOUR-Präsidiumsmitglied Michael Wenkel