Von Michael Wenkel
Wenn Generalmanager Carsten Colmorgen durch sein Hotel führt, dann fühlt sich der interessierte Gast beinahe wie in einer Kunstausstellung. Schon beim Check In begrüßen berühmte Berliner Gesichter auf einer Spiegelinstallation die Ankommenden. Über der Loungeecke ein Porträt von Marlene Dietrich, dass sich durch seine Dreidimensionalität erst erschließt, wenn man im richtigen Winkel zu dieser Installation steht. George Cloney oder Halle Berry sind hier zwar noch nicht künstlerisch „interpretiert“, waren aber schon Gäste und markieren den Anspruch des Direktors, „Anlaufstelle für strategische Partnerschaften mit der Filmindustrie“ zu sein.
Überall im Hotel figürliche Kunst und Bilder. In den Zimmern hängen Drucke von 25 Werken des Malers Paolo Toscanelli. Auch Arbeiten von Markus Lüpertz und Gustav Kampmann gehören zum gediegenen Interieur des Dorint am Kurfürstendamm.
Apropos Interieur – auch das Bauhaus lässt grüßen. Durch die Farbgebung blau, gelb, rot etwa oder Sessel und Leuchten von Walter Gropius.
Bei aller Kunstaffinität präsentiert Carsten Colmorgen aber auch sehr stolz ein eher bodenständiges Angebot, dass mit dem Sitz der Hotelgesellschaft zu tun hat:
Das „Kölsche Büdchen“ in der Lobby.
Außerhalb des vom Architekten Jan Kleihues entworfenen Gebäudes – die einzigartige aufstrebende Fassade ist preisgekrönt
– würde man schlicht von einem „Späti“ sprechen.
Hier handelt es sich allerdings um einen „Edel-Späti“, der sich natürlich fein designt in das Gesamtkonzept einfügt.
Es ist ein Festival für die Sinne, wenn man das Dorint am Kurfürstendamm besucht.
Ach ja – schlafen und schlemmen kann man hier natürlich auch. 311 Zimmer, das „Kleinste“ mit 34 Quadratmetern – da bringen andere Hotels 3 „Einheiten“ unter – und 44 individuell designte Suiten mit spektakulären Ausblicken über Berlin sind im Angebot.
Es gibt einen Wellness- und Fitnessbereich und sowie 16 verschiedene Konferenz- und Tagungsräume auf zwei Etagen mit einem bemerkenswerten Platzangebot von insgesamt 2200 Quadratmetern.
Und dann ist da noch das Restaurant „Le Faubourg“, in dem Lukas Hackenberg seit 2023 die Kunst des Kochens zelebriert.
Das Credo des 28 Jahre jungen Küchenchef: Fine-Dining für seine Gäste alltagstauglich zu machen. Nach dem „Probe-Dinner“ lautet das Urteil „deliziös“!
Nicht immer sind die Superlative, die sich PR-Agenturen für ihre Kunden einfallen lassen „punktgenau“. Wenn sich das Dorint am Kurfürstendamm mit der „Verschmelzung von Kunst, Lebensart und Genuss“ oder als „Ort voller Leben, an dem sich Savoir-Vivre und Avantgarde, Gastfreundschaft und Komfort treffen“ präsentiert, dann passt zwischen Anspruch und Wirklichkeit tatsächlich kein Blatt. Sicher auch deshalb, weil Hotelchef Carsten Colmorgen wohl nicht nur bei Führungen durch sein Hotel ein begeisternder Hausherr ist.
Impressionen auf dem Dorint am Kurfürstendamm in diesem Video