NEUES FLAGGSCHIFF COSTA SMERALDA GETAUFT

Der 22.2.20 wird sicher einen besonderen Platz in der über 70jährigen Geschichte von Costa Kreuzfahrten haben. Wurde doch an diesem sonnigen Samstag im Costa-Heimathafen Savona das neue Flaggschiff der Flotte, die imposante Costa Smeralda, feierlich getauft (Titelbild).
Unvergesslich die perfekt inszenierte Zeremonie mit der spanischen Oscar-Preisträgerin, der Schauspielerin und sympathischen Costa-Markenbotschafterin Penelope Cruz sowie Kapitän Paolo Benini. Riesenbeifall beim spektakulären Zerschellen der Champagnerflasche an der Bordwand beim ersten Versuch. Für das von der traditionsreichen Meyer-Werft Turku gebaute Schiff (es ist bereits seit Dezember auf Tour) und die Reederei ein ganz besonderer Moment.

Schauspielerin Penelope Cruz mit Kapitän Paolo Benini und Costa-Präsident Neil Palomba während der Taufzeremonie im „Colosseo“

Während eines internationalen Pressemeetings am Vormittag gab es bereits begeisterte Statements. So sprach z. B. der CEO des weltgrößten Kreuzschifffahrt-Verbandes Carnival Corporation Arnold Donald (Foto) von einer Pionierleistung des internationalen

Schiffbaus. Die Costa Smeralda ist das erste Costa-Schiff mit LNG (Flüssigerdgas) und mit der AIDA nova bisher das weltweit einzige

Passagierschiff mit diesem modernen, umweltfreundlich-emissionsarmen Antrieb.

„Es ist eine Freude, Costa Smeralda offiziell in unserer Flotte begrüßen zu dürfen. Dieses Schiff ist die perfekte Kombination aus italienischer Exzellenz als Erbe der Marke Costa und nachhaltiger Innovation für ein unvergessliches Ferienerlebnis“, sagte Michael Thamm, CEO der Costa Group und Carnival Asia.

„Als Marktführer in Europa setzen wir uns dafür ein, als Erste Umweltinnovationen einzuführen und den Weg zu nachhaltigen Kreuzfahrten für die gesamte Branche zu bereiten. Wir waren das erste Unternehmen, das in LNG investiert hat, und wir arbeiten derzeit an der Entwicklung anderer nachhaltiger Technologien wie Batteriespeicher, Brennstoffzellen und Flüssiggas aus erneuerbaren Energiequellen“,

Michael Thamm

„Die Taufe eines neuen Schiffes ist immer sehr aufregend. Dies gilt umso mehr für die Costa Smeralda, da sie ein beispielloses Projekt ist. Ein Kreuzfahrturlaub auf diesem Schiff ermöglicht unseren Gästen verschiedene Erlebnisse an Bord und an Land zu genießen – sei es das Essen, die Entspannung, die High-Tech-Unterhaltung oder authentische Begegnungen in den besuchten Reisezielen. Dies ist die Costa der Zukunft, die uns neue Möglichkeiten bietet, den Markt zu vergrößern und auch Gäste zu überzeugen, die noch nie zuvor auf einer Kreuzfahrt waren“, sagte Neil Palomba, Präsident von Costa Cruises.

Feuerwerk zur Taufe

Neun der besten Akrobaten der Welt präsentierten im Rahmen der Taufzeremonie die von Viktor Klee eindrucksvoll in Szene gesetzte außergewöhnliche Show „Dream“ im „Colosseo“, dem innovativen Theater im Zentrum des Schiffs. Ein spektakuläres Feuerwerk bei der Ausfahrt in Savona beendete die unvergessliche Taufe eines der derzeit größten und innovativsten Kreuzfahrtschiffe der Welt.

Für uns Medienvertreter ein Grund mehr, um mit Dr. Jörg Rudolph, dem Deutschlanddirektor von Costa Kreuzfahrten, auf „allzeit gute Fahrt und stets eine Handbreit Wasser unterm Kiel“ anzustoßen.

„Wir freuen uns, den deutschen Passagieren dieses besondere und auch für Familien gut geeignete Erlebnisschiff ‚made in Italy‘ anbieten zu können“,

so Dr. Rudolph.

Beim abendlichen Gala-Menü erfahre ich dann von Ronny Herkner aus Klingenthal mehr über seinen seit neun Jahren bestehenden Costa Kreuzfahrten-Fanclub mit über 4500 Mitgliedern im deutschsprachigen Raum. Große Freude bei vielen Mitgliedern über seine aktuell geposteten Eindrücke von der Taufe der Costa Smeralda. Helmar Mueglich, begeisterter YouTuber aus Koserow, ist da bereits schon wieder mit seiner Kamera an Bord unterwegs, um an diesem besonderen Abend stimmungsvolle Eindrücke einzufangen. Zufrieden auch Schiffstester Matthias Morr, der das riesige Schiff bereits Tage zuvor erkundet hat.

Rundgang auf dem neuen Costa-Flaggschiff

Insgesamt 6554 Passagiere finden in den 2612 Kabinen (darunter 1628 mit Balkon) Platz. Ich möchte zu einem Rundgang auf den 19 Decks des 337 Meter langen und 42 Meter breiten Schiffs einladen.

Für mich verkörpert der Cruiseliner im besten Sinne des Wortes
„Italien auf dem Meer“.
Es gibt wohl kaum ein anderes Schiff dieser Größe, das so viel und gekonnt Italien bietet: vom Design bis zur Kulinarik. Das Schiff feiert Italien und gibt Gästen die Möglichkeit, das Beste des Landes an einem Ort, in einem schwimmenden Hotel, zu erleben. Möbel, Beleuchtung, Stoffe, Polster und Accessoires wurden in Italien speziell für das neue Costa-Flaggschiff von 15 Partnern hergestellt, die alle Botschafter italienischer Exzellenz sind. Einmalig auf Kreuzfahrtschiffen ist das großzügig gestaltete Design-Museum auf Deck 7.
Von Costa Creative Director Adam Tihany und Matteo Vercelloni, Professor für Designgeschichte am Polytechnikum Mailand, auf 400 m² gestaltet zeigt das CoDe-Museum Erinnerungsstücke, Mode, Transportmittel, Möbel und Tischartikel. Hier wird nicht nur führenden italienischen Designern ein Denkmal gesetzt, hier kann man auch italienische Lebensart u. a. mit Vespa & Co. sowie weiteren Verkehrsmitteln im Modell betrachten. So werden z. B. Erinnerungen an das beliebte Traditionsschiff „Eugenio Costa“ und weitere frühere Cruiseliner der Reederei wach.

Shows im „Colosseo“

So wie die verschiedenen Decks nach italienischen Städten und Regionen benannt sind, tragen auch die 17 Bars und 15 Restaurants klangvolle italienische Namen.

Das wiederum ist sicher für internationale Gäste in Sachen Orientierung etwas gewöhnungsbedürftig. Helfen können da vielleicht die großen Displays in der Nähe der Fahrstühle. Hier kann man durch Antippen auch schnell erfahren, wo welches Restaurant wann geöffnet hat. Außerdem kann man sich hier mit seiner personalisierten Costa-Card (sie ist Bordausweis, Zimmerschlüssel und Zahlungsmittel zugleich) über den aktuellen Stand der getätigten persönlichen Bordausgaben informieren. Rund um die Uhr geöffnet ist die Rezeption, die über einen stilvollen Wartebereich verfügt. Bis dort die eigene Nummer auf den Bildschirmen aufleuchtet kann man sich hier oder in den verschiedenen Shops und Bars die Zeit vertreiben. Frequentierter Mittelpunkt der Costa Smeralda ist das dem Theatrium auf AIDA-Schiffen nachempfundene „Colosseo“.

Das „Colosseo“ ist beliebter Treffpunkt im Zentrum des Schiffs

Hier finden u. a. die allabendlichen Shows statt. Zahlreiche Bildschirme in diversen Bars rund um das dreietagige „Colosseo“ sollen möglichst vielen Gästen ermöglichen, die Shows bei einem Drink mitzuerleben. Während der Hafenliegezeiten wird hier übrigens der jeweilige Hafen groß eingeblendet.

Italienische Piazza und Pizzeria laden ein

International bekannte und geschätzte Marken wie Campari, Illy, Ferrari, Nutella und Aperol Spritz stehen beim Bummel auf dem Schiff für italienische Lebensart, Italien auf dem Meer eben. Kleiner als auf anderen Schiffen der Flotte bietet das Theater San Remo, auch als Show Lounge bekannt, dank seiner multifunktionalen Möglichkeiten viel Abwechslung.

Show-Lounge im Theater San Remo

So kann hier nach kleinen Shows auch das Tanzbein in einer Disko geschwungen werden. Als Pendant vor allem im Sommer beliebt sein dürfte die achtern gelegene Location „Spanische Treppe“ mit Riesenleinwand und kleiner Bühne samt Blick aufs Meer. Schwindelfreie können hier auf Deck 18 über einen durchsichtigen Glasboden wandeln und dabei auf das terrassenförmige „Sommertheater“ blicken.

Das neue Flaggschiff verfügt über vier Swimming-Pools. Der größte befindet sich im überdachten Beach-Club.

Blick in den Beach-Club

Gern genutzt wird auch auf dem Capri-Deck 8 die Lungomare Riviera (zum Verweilen einladender Umgang).

Von hier aus kann man bequem die attraktiv nachgestaltete Piazza Trastevere (Foto) mit Eissalon, Schokolateria, Sport- und Venetian-Bar sowie die Pizzeria Pummid’Oro erreichen.

Freude an der Zubereitung italienischer Spezialitäten unter fachlicher Anleitung und dem anschließenden gemeinsamen Essen kann man im Restaurant Lab (Foto) erleben – kommunikativer als in einer Kochschule.

Einem internationalen Trend folgend lädt auch auf dem neuen Costa-Flaggschiff ein japanisches Restaurant „Teppanyaki“ (Foto) zum Show-Cooking ein.

Ebenfalls auf Deck 8 befindet sich das Büffet La Sagra. Hier wird der Gast hinter Glasscheiben wunschgemäß vom Personal mit den gewünschten Spezialitäten bedient. Das ist in Viruszeiten nicht nur besonders hygienisch, sondern hilft auch, mit den angebotenen Lebensmitteln sparsamer umzugehen. Ein Beispiel, das auch anderswo Schule machen sollte.

Einer meiner Lieblingsplätze während unserer Tauffahrt von La Spezia über Savona und Marseille nach Barcelona war die Superba-Bar auf dem Außendeck achtern direkt hinter dem Restaurant Il Rugantino auf dem Positano-Deck 7.

Superba-Bar auf dem Freideck 7

Hier kann man u. a. in windgeschützten Sitzecken die Kreuzfahrt im Freien genießen. An den Abenden besonders stimmungsvoll.

Neu auf diesem Schiff ist auch ein Restaurant ausschließlich für Familien mit Kleinkindern. Das „Tutti a Tavolo“ befindet sich achtern auf Deck 16 ganz in der Nähe des großzügig gestalteten Luna-Parks für Kinder und dem Baby Squok-Club.

Hier werden nach vorheriger Anmeldung auch Babys fachkundig betreut. Eltern können so beruhigt Ausflüge an Land unternehmen oder sich entspannt Shows an Bord ansehen. So präsentiert sich eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt sehr familienfreundlich. Davon konnten wir uns auch auf der Tauffahrt mehrfach überzeugen. Selbst auf dem Skywalk, der bis auf eine Höhe von 63 Metern (mit prächtiger Panoramasicht)vorbei an den Wasserrutschen des Aquaparks führt, haben wir Familien sogar mit Kinderwagen getroffen.

Umweltfreundliche LNG-Schiffe

Die Costa Smeralda gehört mit ihren rund 185 000 Bruttoregistertonnen, 19 Decks und einer max. Geschwindigkeit von 21,5 Knoten zu den derzeit fünftgrößten Passagierschiffen der Welt, kann aber ebenso wie die AIDAnova mit jeweils bis zu 6500 Passagieren derzeit die meisten Gäste weltweit aufnehmen.

Darüber hinaus ist das neue Flaggschiff eine „reisende Smart City“, in der nachhaltige Technologien und Kreislaufwirtschaftskonzepte angewendet werden, um den ökologischen Fußabdruck zu verringern und nachhaltigen Kreuzfahrten den Weg zu bereiten. Mit ihrem innovativen technologischen Antriebssystem auf der Basis von LNG, der fortschrittlichsten derzeit verfügbaren Technologie zur Reduzierung von Emissionen, werden die Schwefeldioxidemissionen (Nullemissionen) sowie Feinstaubemissionen (95%) deutlich eliminiert. Gleichzeitig reduzieren sich die Emissionen von Stickoxiden (85%) und von CO2 (bis zu 20%).

ORF-Kamerateam in der Schaltzentrale

Wie die Reederei zudem informierte, verarbeiten an Bord spezielle Entsalzungsanlagen Meerwasser direkt, um den täglichen Wasserversorgungsbedarf zu decken. Der Energieverbrauch wird dank eines intelligenten Energiemanagement-Systems auf ein Minimum reduziert. Die Abfallentsorgung erfolgt an Bord mit einer 100% separaten Sammlung für das Recycling von Kunststoff, Papier, Glas und Aluminium. Dabei wird ein integrierter Ansatz verwendet, der von Kreislaufwirtschaftsprojekten inspiriert ist. Schließlich soll das an Bord angewandte 4GOODFOOD-Programm in Zusammenarbeit mit den „European Federation of Food Banks“ die Lebensmittelverschwendung reduzieren und Lebensmittelüberschüsse für soziale Projekte zurückgewonnen werden.

Glasboden-Rundgang auf Torino-Deck 18

Die Costa-Group, zu der auch die Rostocker Reederei AIDA gehört, hat neue umweltfreundliche LNG-Schiffe bestellt, von denen zwei – Costa Smeralda und AIDAnova –  bereits in Dienst gestellt wurden. Sie sind Teil des Flottenerweiterungsplans der Gruppe mit insgesamt sieben neuen Schiffen, die bis 2023 ausgeliefert werden sollen. Bereits 2021 wird das Schwesterschiff der Costa Smeralda, die Costa Toscana, in Dienst gestellt.

Mein Fazit:
Costa Smeralda ist ein Schiff nicht nur für alle Passagiere, die italienische Lebensart besonders mögen. Es gibt so viel an Bord zu sehen und zu erleben, dass eine Wochentour im Mittelmeer gerade mal ausreicht, um das Schiff wirklich kennenlernen und genießen zu können. Das dürfte zum Beispiel für Vielfahrer eine interessante Option sein.
www.costakreuzfahrten.de

Fotos: Hans-Peter Gaul, Costa Kreuzfahrten (1)

Unsere Gedanken sind in diesen Tagen bei dem vom Coronavirus besonders betroffenen Italien, einem Sehnsuchtsziel vieler deutscher Touristen. Bleibt nur die Hoffnung, dass sich die Situation bald wieder bessert und somit auch Kreuzfahrten „made in Italy“ unbeschwert möglich sind.

Hier ein AKTUELLES STATEMENT von Costa Kreuzfahrten
vom 10. März 2020:

Im Zuge der neuen Maßnahmen, die die italienische Regierung gestern Abend eingeführt hat, um den gesundheitlichen Notstand auf dem italienischen Staatsgebiet einzudämmen, hat Costa Crociere die Reiseroute seiner Schiffe, die bis zum 3. April italienische Häfen anlaufen, überprüft.  

„Als italienisches Unternehmen und einziger Kreuzfahrtveranstalter unter italienischer Flagge sind wir verpflichtet, die Vorschriften der italienischen Behörden sicherzustellen und einzuhalten. Damit unterstützen wir die Gemeinschaft bei diesem außerordentlichen Einsatz zur Bewältigung der gegenwärtigen Notsituation“, sagte Neil Palomba, Präsident von Costa Crociere.

Die derzeit stattfindenden Kreuzfahrten werden nur italienische Häfen anlaufen, um den Gästen das Aussteigen und die Rückkehr in ihre Heimat zu ermöglichen, ohne Ausflüge oder neue Einschiffungen.

Das Unternehmen informiert alle von diesen Änderungen betroffenen Gäste umgehend und erstattet ihnen den vollen Reisepreis.
Der Schutz der Gesundheit und Sicherheit von Gästen und Besatzungsmitgliedern hat für Costa Crociere höchste Priorität. An Bord der Schiffe von Costa Crociere wurden die strengen Hygienestandards nochmals erhöht, um ein Höchstmaß an Hygiene und Sicherheit für Gäste und Besatzungsmitglieder zu gewährleisten.

Seit Beginn des Covid-19-Notfalls hat das Unternehmen bei der Einschiffung strenge Gesundheitsscreenings für Gäste und Crew eingeführt.