Innerhalb eines halben Jahres ist ein zweites Mark-Brandenburg-Buch von Lars Franke erschienen. Nach „Friedrich Sanssouci und andere Schlossgeschichten“ ist es wieder ist ein Reiseführer der besonderen Art. Diesmal geht es um Orte, an denen es spukt. Um die Rauenschen Berge bei Fürstenwalde, um das Kloster Lehnin im Havelland oder auf um den Schlossberg von Burg im Spreewald.

CTOUR-Buchtipp: Spukgeschichten aus Berlin und Brandenburg

25 Gespenster-Sagen aus Berlin und Brandenburg – CTOUR-Mitglied Lars Franke war unterwegs auf Geistersuche zwischen Prignitz und Spreewald.

Buchcover

Als ein Oma-Opa-Enkel-Buch will der Autor seine „Spukgeschichten verstanden wissen, als unterhaltsame Lektüre für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Er führt die Leser zu gut zwei Dutzend Orten zwischen Elbe und Oder, an denen einem „Geschichte zum Anfassen“ entgegentritt.

Innerhalb eines halben Jahres ist ein zweites Mark-Brandenburg-Buch von Lars Franke erschienen. Nach „Friedrich Sanssouci und andere Schlossgeschichten“ ist es wieder ist ein Reiseführer der besonderen Art. Diesmal geht es um Orte, an denen es spukt. Um die Rauenschen Berge bei Fürstenwalde, um das Kloster Lehnin im Havelland oder auf um den Schlossberg von Burg im Spreewald.

Foto: Lars Franke

Nicht als Wissenschaft sondern romantisch-verklärt. Augen zwinkernd. Leider behandelt der Autor manche Ecken Brandenburgs eher stiefmütterlich. Auch der Elbe-Elster-Kreis verfügt über erzählenswerte Sagen und Legenden. Gleich an mehreren Orten um Spree und Havel spuken weiße Frauen. In der Klosterruine von Chorin hat lange Zeit eine alte Dame über das Gold und Silber gewacht, das die Mönche in tiefen Gewölben versteckt haben sollen. Überliefert hat sich auch das Schicksal des Choriner Böttchers, der die Fässer mit den Schätzen reparierte und so zu Reichtum kam. Offenbar liegt dem Autor der Barnim besonders am Herzen. Er war in Lunow, wo eine Hand aus einem Grab wuchs und Engel erfolgreich den Gevatter Tod vertrieben. Am Parsteiner See, wo die Fluten gleich eine ganze Stadt verschlungen haben. Im Nachbarkreis ist der Baasee bei Bad Freienwalde nicht geheuer. Dort treibt der weiße Nix sein Unwesen. Ein bitterböser Wassermann, der Badende in die Tiefe zieht und ihnen das Herzblut aussaugt.

Moedlichkirche
Foto: Lars Franke

In Potsdam am einstigen Faulen See erfährt man, warum manche Seelen hier keine Ruhe finden können. Im Berliner Jagdschloss Grunewald stößt der Besucher erneut auf eine weiße Frau. Auf Anna Sydow, die Geliebte von Kurfürst Joachim II., die hier lebendigen Leibes eingemauert worden sein soll. Franke führt seine Leser auch in eher abseits gelegene Landstriche. Im Prignitz-Dorf Mödlich lernt man einen Amtsmann mit holländischen Wurzeln kennen, der 300 Jahre nach seinem Tod über den Wasserstand der Elbe wacht. Alles in allem ein preiswertes Buch für die Hosentasche, das auch eine Antwort gibt auf die Frage „Wohin fahren wir am Sonntagnachmittag?“.

Lars Franke: Spukgeschichten aus Berlin & Brandenburg
Steffen Verlag Friedland 2012
128 Seiten, zahlreiche Fotos, 12,95 Euro
ISBN: 9783941683131