CTOUR-Medientreff: Türkische Ägäis stärker im Fokus des Tourismus

Informativ und unterhaltsam präsentierte sich dieser Medientreff am 22. April in einem typisch türkischen Lokal in Berlin-Charlottenburg, im Café Efes. Botschaftsrat Dr. Tahsin Yilmaz von der Kulturabteilung der Botschaft der Republik Türkei,  freute sich über die steigende Beliebtheit seines Heimatlandes bei den deutschen Touristen. 5,2 Millionen (4,1 % mehr als im Vorjahr) verbrachten 2014 ihren Urlaub in der Türkei.

„Unser Land hat als Reiseland ein sehr großes Potential, welches wir weiterhin ausbauen wollen“, so der Botschaftsrat in der von Martina E. Klöckner-Scherfeld (Global Communication Experts GmbH) moderierten Gesprächsrunde. „Neben den ausgezeichneten Golfplätzen und Stränden von Antalya sowie dem trendigen Städtereiseziel Istanbul mit zahlreichen Kulturveranstaltungen sowie attraktiven Shopping-Möglichkeiten hat unser Land dank seiner historischen und kulturellen Vielfalt noch viel mehr zu bieten“. So sollen bislang weitgehend unbekannte Regionen touristisch erschlossen und auch die Infrastruktur verbessert werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die beliebte türkische Ägäis rund um Izmir mit ihrer einzigartigen Küste und weltbekannten Kulturschätzen u. a. bei Pergamon, Ephesus und Troja. Verstärkt im Fokus stehen auch die derzeit 13 UNESCO-Weltkulturerbestätten.

Medientreff im türkischen Café Efes in Berlin Foto: Hans-Peter Gaul
Medientreff im türkischen Café Efes in Berlin
Foto: Matthias Dikert

Noch bis zum 15. Juni 2015 ist im Topkapi-Museum Istanbul die Ausstellung „Ein Tropfen Vergnügen – 500 Jahre Türkischer Kaffee“ zu sehen. Seit 2013 zählt das berühmte Getränk zum immateriellen Welterbe der UNESCO. Während Istanbul und die Region um Antalya zu den absoluten Top-Reisezielen in der Türkei gehören, gewinnen auch Kappadokien sowie die Schwarzmeer- und die östliche Mittelmeerküste zunehmend an Bedeutung. Geplant ist, mehr Angebote als Ganzjahresurlaubsziel zu schaffen.

Botschaftsrat Dr. Tahsin Yilmaz mit Martina E. Klöckner-Scherfeld Fotos: Matthias Dikert
Botschaftsrat Dr. Tahsin Yilmaz mit Martina E. Klöckner-Scherfeld
Foto: Matthias Dikert

Unter dem Motto „Kinder und Blumen – eine Grüne  Welt für die kommenden Generationen“ wird am 23. April 2016 in Antalya die Weltausstellung EXPO BOTANIK öffnen. Die Pfingstrose ist das Symbol der erstmals in der Türkei stattfindenden Weltausstellung, etwa acht Kilometer vom Flughafen Antalya entfernt. Auf über 1000 Hektar werden bis zu acht Millionen in- und ausländische Besucher erwartet. Mehr als 9000 Pflanzenarten sind zwischen Schwarzmeerküste, Ägäis und Mittelmeer heimisch. Die Region um Antalya verfügt dabei über eine besondere Vielfalt der Flora. Die EXPO BOTANIK war 1960 ins Leben gerufen worden, um Landwirtschaft, Gärtnerei und Landschaftsarchitektur zu fördern.

Im Anschluss an den Medientreff hatte CTOUR-Vorstandssprecher Hans-Peter Gaul Gelegenheit zu einem Gespräch mit Botschaftsrat Dr. Tahsin Yilmaz. Siehe dazu nebenstehendes Video.

Weitere Infos:
www.tuerkeifasziniert.de

Sieben Regionen laden ein, die Vielfalt der Türkei zu erkunden

Antikes Theater in Bodrum
Antikes Theater in Bodrum

Ägäisküste
Die Strände locken vor allem Sonnenanbeter in die Region – zu den einsamen Stränden im Norden über die trendigen Buchten rund um Izmir bis hin zu Bodrum, dem türkischen St. Tropez im Süden. Die riesige Bucht von Gökova zwischen Bodrum und Marmaris ist ein Paradies für Wassersportler. Unterhalb der Halbinsel Didyma gibt es die besten Segelreviere der Türkei. Ein ganz besonderes Erlebnis ist ein Segeltörn entlang der Küste mit romantischen Ankerplätzen, ursprünglichen Landschaften und faszinierenden historischen Orten. Kulturliebhaber und Geschichtsbegeisterte begegnen an der Ägäis überall imposanten Überresten antiker Stätten – Troja, Pergamon, Milet und Ephesos.

Tempel in Side
Tempel in Side

Mittelmeerregion
Der Süden der Türkei ist der größte Touristenmagnet des Landes, vor allem die Ferienorte Antalya und Alanya sind besonders bei Badeurlaubern beliebt. Rund 17 Golfplätze mit anspruchsvollen Fairways, eingebettet in eine faszinierende Landschaft, sind begehrte Ziele von Golfspielern. Wanderer können zum Beispiel auf dem Lykischen Weg, der zu einsamen Buchten und entlang der wilden Steilküste führt, die Region entdecken.
Bei Saklıkent, rund 50 Kilometer von Antalya entfernt, liegt bis in das Frühjahr hinein Schnee, was das Skifahren ermöglicht. Für Kulturinteressierte sind sicher das antike Theater von Aspendos und der Apollon-Tempel in Side ein Muss.

Skilift in Uludag
Skilift in Uludag

Marmara
Zwischen dem Ägäischen und dem Schwarzen Meer lockt die Marmararegion im Nordwesten der Türkei mit waldreichen Hügeln, Hochebenen, Küstenstreifen sowie die Yıldız- und Uludağ-Gebirge. Im Winter machen Skifans die Pisten unsicher, vor allem in Uludağ. Insgesamt 20 Kilometer Piste, zwölf Sessel- und elf Schlepplifte sorgen für jede Menge Winterspaß. Das Skizentrum ist besonders für alpinen Skisport, Langlauf und Snowboardfahren geeignet. Von Mai bis Oktober bieten sich ideale Bedingungen zum Wandern bei Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad. Als wichtigstes Zentrum in dieser Region gilt die Metropole Istanbul.

Kirche in Trabzon
Kirche in Trabzon

Die Schwarzmeerregion
Die türkische Schwarzmeerregion grenzt nach Norden an den asiatischen Teil der Türkei, im Süden an die Region Anatolien, im Osten an Georgien. Urlauber erleben hier noch ursprüngliche Naturlandschaften mit Laub- und Nadelwäldern und schönen Auenlandschaften, dazwischen stehen urtümliche Fischerhäuser und Berghütten aus Holz.
Bekannt ist die Region für ihre Teeplantagen bei Trabzon. Das nahegelegene Dorf Uzungöl besticht mit seiner traumhaften Lage am gleichnamigen See. Eine der schönsten Städte der Schwarzmeerregion ist Sinop mit einem romantischen Fischereihafen und einer  gut erhaltenen Stadtmauer. Wer im Kaçkar-Gebirge wandert, findet grüne Täler und hohe Gipfel. Badeurlauber laden herrliche Strände und Buchten zum Schwimmen ein.

Tuffsteinlandschaft in Kappadokien
Tuffsteinlandschaft in Kappadokien

Zentralanatolien
Tiefe Schluchten, hohe Kegel erloschener Vulkane und goldene Weizenfelder prägen das Landschaftsbild. Der schönste und bizarrste Landstrich Anatoliens ist Kappadokien – hier stechen zuckerhutähnliche Gebilde aus Tuff spitz aus der Erde. Dahinter verbergen sich Räume, Gräber und kleine Kirchen, teilweise ausgestattet mit farbenprächtigen Fresken. In Konya und Kayseri finden sich die frühsten bekannten Siedlungen der Menschheit.
Konya ist bekannt für das Mevlana-Museum und das Mausoleum des bedeutenden muslimischen Mystikers Mevlana Celaleddin Rumi sowie für die tanzenden Derwische. Ebenfalls in Zentralanatolien liegt Ankara, die Hauptstadt der Türkei. Die Metropole lockt Besucher mit eindrucksvollen Bauwerken und einer faszinierenden Altstadt.

Folkloregruppe in Kars
Folkloregruppe in Kars

Ostanatolien
Das Ockerplateau von Erzurum, die Wälder und grünen Weiden bei Kars und Ağrı, die ganzjährig mit Schnee bedeckten Gipfel des biblischen Ağrı-Berges, der große Vansee mit seinen tiefblauen Gewässern und die wüstenähnliche Steppe der Mesopotamischen Tiefebene – die beeindruckende Kulisse überrascht jeden Besucher. Eingebettet in diese grandiosen Landschaften begeistern byzantinische Städte, armenische und georgische Klöster, seldschukische Mausoleen und osmanische Moscheen. In Ağrı sollen sich der Legende nach die Überreste der Arche Noah befinden. Die Region Ostanatolien eignet sich ebenfalls gut für einen aktiven Urlaub, Wanderer können das Hochland mit dem 5.137 Meter hohen Berg Ağrı erkunden. Die Provinz Bingöl bietet sich mit ihren Gletscherseen und Thermalbädern ebenfalls für Touren an.

König Mithridates und Herakles in Adiyaman Fotos: Ministerium für Kultur und Tourismus der Republik Türkei
König Mithridates und Herakles in Adiyaman
Fotos: Ministerium für Kultur und Tourismus der Republik Türkei

Südostanatolien
Die Region ist immer noch weitgehend unentdeckt. Dabei ist das Hochplateau zwischen den Oberläufen von Euphrat und Tigris die älteste Kulturregion der Türkei. Hier befinden sich zahlreiche Spuren verschiedener Kulturen und Religionen – von den Hethitern über Griechen, Römer und Araber bis zu den türkischen Seldschuken und Osmanen. Einer der faszinierendsten Orte in Südostanatolien ist die Kultstätte und der Grabhügel auf dem Berg Nemrut. Im ersten Jahrhundert vor Christus wurde hier unter Antiochos, dem Herrscher über das Königreich Kommagene, ein beeindruckendes Grab auf einem 2.000 Meter hohen Berg gebaut. Auch Hasankeyf am Tigris sowie die Altstadt von Midyat mit ihren syrisch-orthodoxen Kirchen sind lohnenswerte Ziele.

Die türkische Küche und ihre Vielfalt
Kulinarische Erlebnisse sind zunehmend Motivator für Reiseentscheidungen und da bietet die facettenreiche türkische Küche einiges. Ihre Vielfalt geht auf eine lange Tradition zurück und vereint auch Elemente aus den Nachbarregionen.
Türkei-Urlauber sollten unbedingt Meze probieren – eine Vielzahl kleiner Gerichte, die häufig als Vorspeisen serviert werden. Joghurt, Gemüse, Fleisch und Fisch werden zu Dips, Salaten und anderen leichten Gerichten verarbeitet. Die berühmteste kulinarische Spezialität aus der Marmararegion ist der Döner Kebap, der angeblich im Jahr 1850 in Bursa erfunden wurde. Weitere Spezialitäten sind die Hackfleischbällchen Köfte und der türkische Honig.

Türkische Spezialitäten - serviert im Café Efes Foto: M. Dikert
Türkische Spezialitäten – serviert im Café Efes
Foto: M. Dikert

Neben Fisch und Lammfleisch gehören Kräuter, Gemüse und Olivenöl zu den regionalen Spezialitäten der ägäischen Küche. Im Südosten der Türkei wird einerseits gerne scharf gegessen, andererseits sind auch Süßspeisen wie die süßen Blätterteigstückchen Baklava sehr beliebt. So kommt die türkische Pizza Lahmacun aus Gaziantep. Schon die Zutaten wie Peperoni und Paprikapulver lassen auf die Schärfe schließen. In der ganzen Türkei berühmt ist der Kaşar-Käse, der aus der Stadt Kars in Ostanatolien kommt – ein halbfester Käse, der entweder aus Kuh- oder Schafmilch hergestellt wird.
Das wichtigste Nahrungsmittel an der Schwarzmeerküste ist der Hamsi, ein kleiner sardellenähnlicher Fisch. Die Region ist außerdem Meister im Einlegen von Kohl und anderen Gemüsesorten in Gläser. Zentralanatolien gilt als die Wiege der türkischen Küche. Viele Gerichte, die heute in der ganzen Türkei zu finden sind, haben hier ihren Ursprung. Wie Mantı,kleine Nudeltaschen mit Hackfleischfüllung, oder Bumbar und Bağırsak Dolması, verschieden gefüllte Lammdünndärme. An der Südküste bilden frisches Gemüse und verschiedene Fischgerichte die Grundlage der lokalen Küche.
Çay, schwarzer Tee, ist das Nationalgetränk der Türken, serviert in kleinen Gläsern und nach Belieben gesüßt. Zum Abschluss jedes Essens wird Kahve, der türkische Mokka, getrunken. Seit 2013 gehören Mokka und die Türkische Kaffeekultur zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Wer bei heißen Temperaturen eine Erfrischung sucht, greift am besten zu Ayran, mit Wasser aufgeschlagener, salziger Trinkjoghurt.

Quelle: Global Communication Experts GmbH