Herrentag, Vatertag – ganz gleich, wie man den 40. Tag nach Ostersonntag auch nennt: zwischen Nordsee und Alpen bedeutet das mit Bollerwagen, bunten Hüten und reichlich Getränken ausgestattete Männergruppen, die durch die Lande ziehen. Dieser arbeitsfreie Tag kann aber auch ganz anders aussehen – ein buntes Familienfest, mal laut, mal leise, mit Angeboten für Jung und Alt.
Bier trinken in froher Runde war vor 19 Jahren der Anlass, das Bibulibus-Fest im brandenburgischen Neuzelle auszurichten. „Angefangen haben wir mit zwei Biertischen auf dem Brauereihof“, erzählt Stefan Fritsche, CTOUR-Mitglied und Geschäftsführer des Neuzeller Kloster-Bräu, „dann wurde es immer größer, das Fest ist inzwischen über die Landkreisgrenze bekannt. Und es wurde auch immer mehr ein Familienfest. Wir haben viele Angebote für Kinder, es gibt ein buntes Programm und auch Bereiche, wo man sich mal in Ruhe zurückziehen kann.“
Eröffnet wurde das Fest traditionell mit Salutschüssen aus der „Schwarzen Äbtissin“, die von der Neuzeller Schützengilde gepflegt wird. Auf zwei Bühnen spielten Bands, es gab einen Flohmarkt, viele Stände mit regionalen Spezialitäten und Handwerkskunst. Erstmalig konnten sich Besucher im Bräu-Stübl bei einem Karaoke-Wettbewerb messen. Es gab auch Besichtigungstouren durch die Brauerei und die Kirche nebenan.
Schon seit 1416 wird in Neuzelle hinter Kostermauern der Gerstensaft gebraut, unter anderem das Bibulibus-Bier, so ist es überliefert. Das gleichnamige Bier heute ist eine Kreation des Kloster-Bräu. Das sehr kreative Familienunternehmen hat neben Neuzeller Pilsner und Schwarzer Abt auch Pilger Bier, Anti-Aging Bier, Kirsch-, Spargel- und Kartoffelbier im Angebot sowie das bekannte Badebier, das allerdings eher zu äußeren Anwendung gedacht ist.
Das Fest hat inzwischen auch einen festen Platz im touristischen Kalender von Neuzelle und zieht mehr und mehr Besucher an. Das freut Bürgermeister Dietmar Baesler. „Wir sind stolz, das der Name Neuzelle über die Landesgrenzen bekannt ist. Das Fest hat eine immer größere Bedeutung auch für die Region. Wer zum Bibulibus-Fest kommt, besucht uns später wieder.“ Die Brauerei ist nicht nur „Erfinderin“, sondern darüber hinaus mit der größte Sponsor der Veranstaltung. „Größer soll das Fest nicht mehr werden“, sagt Stefan Fritsche, „aber immer besser.“
Fotos: R. Friedrich