CTOUR vor Ort: 20 Jahre „PRO Prenzlauer Berg e.V.“

Das seit nunmehr einem Jahr geöffnete Pfefferberg-Theater in der Schönhauser Allee 176 in Berlin (Prenzlauer Berg) bot einen ausgezeichneten Rahmen für die zünftige Jubiläumsfeier des Berlin PRO Prenzlauer Berg e. V. am 29. August 2014. Vereinsvorsitzender Sascha Hilliger konnte hier u. a. Pankows Bezirksbürgermeister Matthias Köhne, Sören Birke von der Consense Gesellschaft zur Förderung von Kultur, Pfefferberg-Theaterchef Ingo Woesner und verdiente, langjährige Vereinsmitglieder im Podiumsinterview begrüßen. Zu den Gratulanten gehörten auch die CTOUR-Vorstandsmitglieder Margrit Manz und Hans-Peter Gaul.

Unsere Reisejournalisten-Vereinigung ist seit seiner Gründung mit dem Verein für Regionalmarketing und Tourismus im Bezirk Pankow von Berlin eng verbunden und pflegt den Erfahrungsaustausch. Auch bei einigen Veranstaltungen konnte bereits erfolgreich kooperiert werden. Neben dem Bezirksamt Pankow von Berlin gehören auch VisitBerlin, die IHK Berlin, der Hotel- und Gaststättenverband Berlin e. V. und der Tourismusverein Berlin Treptow-Köpenick e. V. zu den Partnern. Gründungsmitglied Hannelore Sigbjoernsen, auch langjähriges CTOUR-Mitglied, hat ihre Gedanken zum 20jährigen Vereins-Jubiläum im Großbezirk Pankow notiert.

Man sollte sich erinnern wie das Häusermeer in Berlin-Prenzlauer Berg um 1990, mehr als einhundert Jahre nach seiner Bebauung, aussah.
Das Haus, in dem ich seit über vierzig Jahren im Kiez wohne, war seit seiner Erbauung Anfang des 20. Jahrhunderts weder innen noch außen renoviert worden. Die Bemalung im Treppenhaus zeigte nach dem Mauerfall noch am Jugendstil angepasste Ornamente, so auch die Fliesen im Parterre. Sie waren türkisblau und nach 1990 bald abgeschlagen und geklaut.

Beim Jubiläum mit dabei: Matthias Köhne, Bezirksbürgermeister Berlin-Pankow, Sascha Hilliger, Vorstandsvorsitzender Berlin PRO Prenzlauer Berg e. V., Hannelore Sigbjoernsen, Gründungsmitglied und Margrit Manz, CTOUR-Vorstandsmitglied (v. l.)  Pfefferberg Jubiläum Pro Prenzlauer Berg Fotos: CTOUR/H. – P. Gaul
Beim Jubiläum mit dabei: Matthias Köhne, Bezirksbürgermeister Berlin-Pankow, Sascha Hilliger, Vorstandsvorsitzender Berlin PRO Prenzlauer Berg e. V., Hannelore Sigbjoernsen, Gründungsmitglied und Margrit Manz, CTOUR-Vorstandsmitglied (v. l.)
Pfefferberg Jubiläum Pro Prenzlauer Berg Fotos: CTOUR/H. – P. Gaul

Nahe genug an Grenzübergängen und dem Zentrum gelegen, fuhren die Busse mit den „neugierigen Wessies“ selbstverständlich auch durch die hiesigen Straßen. Diese, eng und kopfsteingepflastert zumeist, mit nur wenigen Lücken zwischen den neuen Autos und den alten Trabbis, um sie als Fußgänger überqueren zu können: Und dann steht da noch ein so monströser, doppelstöckiger, voll besetzter Autobus, in dem man innen nur mit dem Kopf nickt, weil, man fährt durch den wilden Osten wie durch einen Safari-Park. Wer weiß, was einem passiert, wenn man den Fuß nach Außen setzt!

Eingang zum traditionsreichen, erfolgreich wiederbelebten Pfefferberg-Areal im Prenzlauer Berg Pfefferberg Fotos: CTOUR/H. – P. Gaul
Eingang zum traditionsreichen, erfolgreich wiederbelebten Pfefferberg-Areal im Prenzlauer Berg
Pfefferberg Fotos: CTOUR/H. – P. Gaul

Habe mich mal eingeschlichen in eine solche Busgruppe und dachte, ich müsste platzen: Angefangen vom Reiseführer bestätigte man sich gegenseitig alle Vorbehalte gegen den Osten – so marode die Häuser, so marode die Menschen.

Kulturinitiave Berlin e.V. um 1991– Historiker, Journalisten, Pädagogen zumeist waren in sog. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen tätig. Sie beschäftigten sich mit der spannenden Geschichte des Bezirkes, wussten, warum er so aussah und, dass der Prenzlauer Berg unter den DDR-gegebenen Bedingungen nicht anders aussehen konnte. Das musste den Neugierigen auf den Osten, den Touristen, den Gästen im Kiez erzählt werden. Der „Verkehrsverein Prenzlauer Berg e.V.“ wurde gegründet. Als allererste Vorsitzende ist hier einmal Frau Angelika Fest, Journalistin, zu nennen.
Kulturverein Prenzlauer Berg e.V.: Auch hier waren aus den o.g. Berufsgruppen Mitarbeiter aus DDR-Redaktionen, Verlagen, Schulen u.a. beschäftigt. Als eine der ersten Publikationen für Besucher des Bezirkes erschien dort 1996/1997 ein „Stadt(ver)führer – Spurensuche in Prenzlauer Berg“, gründlichst recherchiert und reichlich (natürlich s/w) illustriert. Wer das Heft noch besitzt, ist auch heute noch bestens ausgestattet für die Entdeckung des seit 2001 zum Großbezirk Pankow gehörenden Ortsteils.

Tourist Information Center (tic) in der KulturBrauerei Schönhauser Allee 36 ProPrenzlauer Berg - Infobüro Fotos: CTOUR/H. – P. Gaul
Tourist Information Center (tic) in der KulturBrauerei Schönhauser Allee 36
ProPrenzlauer Berg – Infobüro Fotos: CTOUR/H. – P. Gaul

Wie das so ist in Vereinen: Die Vorstände wechselten, es gab Hochs und Tiefs in der Arbeit. Ein Hoch in jedem Fall war die Eröffnung des tic, des Tourist Information Centers vor zehn Jahren, das heute national wie international angefragt wird. Dem ging natürlich ein stressiges Antragsprocedere voraus. So war auch die Erarbeitung des „Tourismus Marketing Konzeptes“ für Pankow nicht stolperfrei und wurde doch bewältigt.

Immer wieder ist Frau Stefanie Gronau, Leiterin des tic, zu nennen, die im Kulturverein Prenzlauer Berg e.V. den Kiez kennenlernte und heute aus ihm nicht mehr wegzudenken ist – dabei auf regionalen Tourismuspräsentationen und der ITB, anerkannt bei „VisitBerlin“ und den regionalen Tourismusvereinen Berlins. Gemeinsam mit dem Verein organisiert sie den „Tourismusstammtisch“ mit dem Bürgermeister, Kiezspaziergänge mit Diplomaten oder Führungen zu besonderen Orten und koordiniert den Einsatz von Arbeitskräften und Praktikanten im tic.
Die Unterstützung der Einrichtung wie des Vereins durch das Bezirksamt Pankow ist heute keine Frage mehr. Partner wurden in allen öffentlichen Bereichen Pankows gefunden.
Seit Jahren mit Herrn Sascha Hilliger an der Spitze ist nur zu erwarten, dass der „PRO Prenzlauer Berg e.V.“, der in den vergangenen 20 Jahren längst seine Existenzberechtigung bewiesen hat, über kurz oder lang auch eine senatsseitige Akzeptanz erfährt und entsprechend gefördert wird.

www.pro-prenzlauerberg.de
www.tic-berlin.de