CTOUR vor Ort: Grüne Fernbusse rollen nun von Skandinavien bis Italien

Ein Plus für den Tourismus: Der Marktführer „MeinFernbus FlixBus“ präsentierte in Berlin sein ambitioniertes Fernliniennetz für Europa

Wenn etwas dermaßen boomt wie der seit nunmehr zweieinhalb Jahren  liberalisierte Fernbuslinienverkehr, fragen sich manche, ob oder wie lange das noch so weitergehen kann. Für André Schwämmlein, Geschäftsführer des Anfang 2015 nach Fusion etablierten Busunternehmens MeinFernbus FlixBus mit Sitz in Berlin und München, ist das allerdings – momentan zumindest – keine Frage. Auf einer dieser Tage auf den Euref-Campus in Berlin-Schöneberg am Fuße des bekannten Gasometers einberufenen gut besuchten Pressekonferenz erklärte er: „Das Wachstum wird stark bleiben. Der Fernbusmarkt hat weiterhin Dynamik.“ Ein halbes Jahr nach Zusammenschluss der beiden Fernbusfirmen, die zusammen Marktführer in Deutschland sind, sollten eine erste Zwischenbilanz gezogen und die weiteren Wegmarken ins öffentliche Licht gerückt werden.

Im vorigen Jahr beförderten MeinFernbus / FlixBus bereits 11 Millionen Fahrgäste. 2015 ist insbesondere aufgrund von Netzausbau und Taktverdichtung ein weiteres enormes Wachstum im Gange, wobei bis Ende des Jahres mit 15 bis 20 Millionen Passagieren gerechnet wird. Die Zahl der eingesetzten Busse soll von 650 auf 1.000 steigen. Wurden bislang vornehmlich die innerdeutschen Verbindungen erweitert, so rückt nunmehr Europa ganz massiv in den Fokus.

Die zur Pressekonferenz am Gasometer Berlin im europäisch inspirierten Sonderdesign präsentierten modernen Doppeldecker-Fernbusse vom Typ Setra S 431 DT. Auch sie werden mit der bei MeinFernbus FlixBus üblichen Komfort- und Sicherheitsausstattung schon bald durch Europa rollen.
Die zur Pressekonferenz am Gasometer Berlin im europäisch inspirierten Sonderdesign präsentierten modernen Doppeldecker-Fernbusse vom Typ Setra S 431 DT. Auch sie werden mit der bei MeinFernbus FlixBus üblichen Komfort- und Sicherheitsausstattung schon bald durch Europa rollen.

„Das Versprechen vom Januar ‚Wir machen Europa grün!‘ können wir nun konkretisieren!“, betonte André Schwämmlein. In den kommenden Wochen und Monaten startet das größte und bekannteste deutsche Fernbusunternehmen zahlreiche neue Linien im In- und Ausland. Die grünen Busse fahren erstmals auch nach Dänemark und Schweden. Auch in Frankreich, den Niederlanden, der Schweiz und Italien wird das Angebot großflächig ausgebaut. Einige der neuen Auslandslinien verkehren nonstop in Deutschland, was ein Novum im Streckennetz darstellt. Insgesamt rollen die grünen Fernbusse – im Ausland übrigens unter der bereits gut eingeführten internationalen Marke „FlixBus“ – nun bereits durch 15 europäische Länder. Zahlreiche weitere Linien befinden sich in der Planungs- und Genehmigungsphase.

Das Medien-Event zur grünen Europa-Offensive von MeinFernbus FlixBus stieß bei den rund 40 Teilnehmern aus Presse, Funk und Fernsehen auf lebhaftes Interesse.
Das Medien-Event zur grünen Europa-Offensive von MeinFernbus FlixBus stieß bei den rund 40 Teilnehmern aus Presse, Funk und Fernsehen auf lebhaftes Interesse.

Seit dem 3. Juni geht es jeweils einmal pro Tag und einmal pro Nacht von Berlin und Rostock sowie von Hamburg, Lübeck und Puttgarden  auf Fehmarn nach Rødbyhavn und Kopenhagen in Dänemark und weiter in die schwedische Stadt Malmö. Im März wurde eine Verbindung des Unternehmens vom Ruhrgebiet nach Paris aufgelegt, und seit Anfang Juni geht es nun täglich von Tübingen über Stuttgart in die französische Metropole. Inzwischen kann man auf mehreren FlixBus-Linien ohne Halt in Deutschland nach Paris fahren. Beim weiteren Ausbau des französischen FlixBus-Netzes sind künftig auch Ziele wie Lyon, Marseille und die Cȏte d‘ Azur vorgesehen. In Frankreich steht die Liberalisierung des Fernbusmarktes ebenfalls an, wodurch sich MeinFernbus FlixBus neue Chancen ausrechnet. Des weiteren  erschlossen werden soll Belgien mit Schwerpunkt EU-Metropole Brüssel.

Wie dieser Aufsteller beweisen sollte: Die Tickets bei den grünen Fernbussen sind nach wie vor sehr günstig zu haben. Der Einstiegspreis von 5 Euro ist freilich an frühzeitige Buchung im Internet gebunden.
Wie dieser Aufsteller beweisen sollte: Die Tickets bei den grünen Fernbussen sind nach wie vor sehr günstig zu haben. Der Einstiegspreis von 5 Euro ist freilich an frühzeitige Buchung im Internet gebunden.

Auch in den Niederlanden rollt inzwischen die grüne Fernbus-Welle. So wurde die Frequenz auf schon bestehenden Linien erhöht, so dass nun zum Beispiel die Strecke von Berlin nach Amsterdam jetzt fünfmal täglich bedient wird. Auch wurde eine neue Linie von München in die niederländische Hauptstadt gestartet; hierbei beträgt die Fahrzeit allerdings nahezu 12 Stunden, was sicher nicht jedermanns Sache ist.

Ebenfalls Aufwind gibt es für die grünen Linien von und nach Italien. Ein Schwerpunkt ist dabei Mailand, das bereits seit 2014 angesteuert wird. Neu ist seit Mitte Mai eine Verbindung von Frankfurt am Main über Mannheim, Karlsruhe und Stuttgart nach Milano. Anlässlich der EXPO 2015 in Mailand hat MeinFernbus FlixBus zudem seine Offerte auf der bereits bestehenden Linie ab Zürich aufgestockt. In Kürze sollen weitere Halte in Italien angeboten werden: Rom, Venedig, Verona, Padua, Florenz und Turin.

Stets freundlich: Reiner Kühn von den fränkischen Weiherer-Reisen (einer der 170 Bus-Partner von MeinFernbus FlixBus) ist seit 35 Jahren mit Leib und Seele Busfahrer. Nun gehört er zu den 3.500 Piloten, die mit grünen Fernbussen pro Woche über 2,5 Millionen Kilometer zurücklegen.
Stets freundlich: Reiner Kühn von den fränkischen Weiherer-Reisen (einer der 170 Bus-Partner von MeinFernbus FlixBus) ist seit 35 Jahren mit Leib und Seele Busfahrer. Nun gehört er zu den 3.500 Piloten, die mit grünen Fernbussen pro Woche über 2,5 Millionen Kilometer zurücklegen.

Ob Skandinavien, Benelux, Frankreich, Österreich, Schweiz und Italien – Deutschlands erfolgreichste Start-ups auf dem Fernbusmarkt bieten den Touristen und anderen Reisenden immer mehr Ziele vornehmlich in (West-)Europa an. Sicher wird irgendwann auch einmal der Osten unseres Kontinents bei den grünen Routenplanungen eine stärkere Rolle als bisher spielen.

Kunst am Bus - ein echter Hingucker. Auch dieser im Frankreich-Design gestaltete Doppeldecker steht symbolisch für den Ausbau des internationalen Netzes von MeinFernbus FlixBus. Fotos: M. Weghenkel
Kunst am Bus – ein echter Hingucker. Auch dieser im Frankreich-Design gestaltete Doppeldecker steht symbolisch für den Ausbau des internationalen Netzes von MeinFernbus FlixBus.
Fotos: M. Weghenkel

Die Fahrgäste können zufrieden sein, denn die Ticket-Preise „sind immer noch extrem wettbewerbsfähig“, wie Unternehmenschef André Schwämmlein hervorhob und nachschob: „Und sie müssen nicht steigen. Der Fernbus wird eine preisgünstige Alternative bleiben.“ Hier ein paar aktuelle Preisbeispiele: von Berlin nach Kopenhagen ab 22 Euro und nach Malmö ab 28 Euro; Frankfurt/Main – Mailand ab 33 Euro, Stuttgart oder Ruhrgebiet – Paris ab 25 Euro, Köln – Brüssel ab 15 Euro. Die Fahrradmitnahme kostet 9 Euro pro Strecke. Erhältlich sind auch spezielle Kinder- und Gruppentarife. Das grüne Busunternehmen weist darauf hin, dass die bei Auslandsfahrten eingesetzten Fahrzeuge die gleiche Qualität (Aircondition, Bordkomfort, großzügige Sitzabstände, kostenlose Media Center mit Filmen und Serien u. a. m.) bieten wie in Deutschland. Als optische „Botschafter“ für die internationale Offensive von MeinFernbus FlixBus sind ab sofort drei besonders gestaltete Busse auf Europas Straßen unterwegs: der 400., 500. und 600. grüne Doppeldecker-Jubiläumsbus im Frankreich-, Niederlande- und Italiendesign.

Weitere Informationen:
www.meinfernbus.de
www.flixbus.de