„GLÜCK AUF!“ ZWISCHEN SCHWARZATAL UND „THÜRINGER MEER“

CTOUR-Reisejournalisten im schönsten Landkreis Thüringens on Tour

Von Hans-Peter Gaul

Etwa 300 km südlich von Berlin empfängt uns der Ostthüringer Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Zwischen wildromantischem Schwarzatal und der fjordähnlichen Landschaft am „Thüringer Meer“ erwartet die Besucher hier rund um das Städtedreieck Saalfeld-Rudolstadt-Bad Blankenburg ein wahres Urlaubsparadies. Die Region kann mit Bergen, Wasser und Geschichte punkten. Vieles davon ist aber überregional noch nicht so bekannt. CTOUR war auf einer interessanten Entdeckungstour. CTOURist Peter Marquardt, langjähriger Radiomoderator, hat mit einigen unserer Gastgeber gesprochen. Seine O-Töne sind im Beitrag gekennzeichnet.

Wir starten an den weltberühmten Saalfelder Feengrotten, die vor nunmehr 30 Jahren 1993 „als farbenreichste Schaugrotten der Welt“ ins Guinnessbuch der Rekorde eingetragen wurden. Im kommenden Jahr wird hier mit dem traditionellen Bergmannsgruß „Glück auf!“ zünftig gefeiert, denn dann kann das ehemalige Alaunschieferbergwerk „Jeremias Glück“ sein 110jähriges Bestehen als Besucherbergwerk begehen. Der 20millionste Besucher wird erwartet.

Yvonne Wagner, Geschäftsführerin der Saalfelder Feengrotten und Tourismus GmbH, ist die Seele und der Motor der erfolgreichen Entwicklung der Erlebniswelt Feengrotten.

Geschäftsführerin der Saalfelder Feengrotten und Tourismus GmbH Yvonne Wagner mit dem Autor dieses Beitrags und Ehren-Grottenführer der Feengrotten seit 1999 Hans-Peter Gaul an der Bergmannsfigur im Park der Erlebniswelt Feengrotten
Am Feengrotten-Eingang: Yvonne Wagner und Doreen Kühnemund mit den Berliner Reisejournalisten Hans-Peter Gaul, Margrit Manz, Peter Marquardt, Ewald König und Fred Hafner (v. r.)

Sie begleitet uns in das zauberhafte Feenweltchen, das sich ständig erweiternde Familienparadies.

Im Feenweltchen ist stets Neues zu entdecken

Seit diesem Jahr erfreuen dort auch drei niedliche Alpakas nicht nur die Kinder.

„Wir wollen unseren Gästen neben der Besichtigung der märchenhaften Saalfelder Unterwelt noch mehr bieten“,

so die engagierte Feengrottenchefin. Das Konzept kommt an. Seit 2007 haben fast eine Million die Anderswelt der Feengrotten, das Reich der Feen und Natur-Geister besucht.

Yvonne Wagner, Geschäftsführerin der Saalfelder Feengrotten und Tourismus GmbH

Auch das interaktive Mitmach-Museum „Grottoneum“ u. a. zur Geschichte des Bergbaus in der Region sowie die vielfältigen Spielmöglichkeiten auf dem Grottenhof am Quellenhaus mit Schatzsuche-Station, Wasserkunst und Göpelwerk sind gefragt.

links: Riesentropfstein – eine Besucherattraktion im Mitmach-Museum Grottoneum

Beim gemeinsamen Rundgang durch die Grotten erfahren wir auch, dass Saalfeld dem hier 1937 eröffneten und längst wieder genutzten ersten deutschen Heilstollen das Prädikat Kurstadt verdankt. Immer wieder eindrucksvoll: die imposante Tropfstein-Szenerie und das emotional musikuntermalte Lichterspiel im „Märchendom“, der auch gern für Hochzeiten genutzt wird.

Der „Märchendom“ mit dem Riesen-Tropfstein „Gralsburg“ auf der unteren Sohle des einstigen Alaunschieferbergwerks ist der schönste Teil von „Thüringens Wunder tief im Berg“. Der farbenreichste befindet sich in den Quellgrotten auf der mittleren Sohle.
CTOURisten im „Märchendom“ der Saalfelder Feengrotten
Grottenführer Volkmar Dittmann

Begehbare Stadttore in Saalfeld

Weit über Thüringen hinaus einzigartig dürfte das von der Saalfelder Tourismuschefin initiierte Konzept sein, alle vier erhaltenen mittelalterlichen Stadttore „wiederzubeleben“ und für Besucher zugängig zu machen. So kann man mit dem Kombiticket für 5 Euro auf eine spannende Zeitreise um 1610 von Tor zu Tor gehen und dabei viel über die „Steinerne Chronik Thüringens“ erfahren.

Die Burgruine „Hoher Schwarm“, einst Stadtburg der Grafen von Schwarzburg, ist ein Wahrzeichen der „Steinernen Chronik Thüringens“

2024 soll übrigens das letzte der Saalfelder Stadttore, das Blankenburger Tor, an der alten Handelsstraße zwischen Nürnberg und Leipzig wiedereröffnet werden.

Yvonne Wagner, Geschäftsführerin der Saalfelder Feengrotten und Tourismus GmbH
Blick vom historischen Hotel „Anker“ zum Saalfelder Markt und der St. Johanneskirche
CTOURisten mit Yvonne Wagner (Mitte) und Patrick Stadermann (2. v. l.) am Saalfelder Stadtmodell vor dem 1537 fertiggestellten Rathaus

Wiege der europäischen Dynastien

Mit Patrick Stadermann vom Beteiligungsmanagement des Landkreises und Martin Modes vom Presse- und Kulturamt sind wir auch im barocken Residenzschloss auf geschichtlichen Spuren unterwegs.

Schließlich war die Stadt Saalfeld von 1680 bis 1745 Residenz der Herzöge von Sachsen-Saalfeld und später von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Da die Nachfahren des einstigen Saalfelder Herzogs Franz Josias in die bedeutenden europäischen Königshäuser eingeheiratet haben, kann Saalfeld und das Schloss mit dem Stammvater Johann Ernst als eine „Wiege der europäischen Dynastien“ bezeichnet werden.

Stammbaum des Hauses Sachsen-Saalfeld

Nachdem sich die kleinen Thüringer Fürstentümer 1920 zum Freistaat Thüringen zusammengeschlossen hatten, wurde das Schloss zum Behördenhaus für den Landkreis umgebaut.

Das prunkvolle Treppenhaus des heutigen Landratsamts erinnert noch daran.

links: Das 2007 aufwändig restaurierte Treppenhaus im heutigen Landratsamt erinnert an die Zeit als hier Herzöge residierten.

Ein besonderes Schmuckstück ist die gut erhaltene barocke Schlosskapelle, die für stimmungsvolle Konzerte und weitere Veranstaltungen genutzt wird.



rechts: Ein Juwel ist die barocke Schlosskapelle in Saalfeld

Beim abendlichen Plausch im urigen Kultlokal „Zum Pappenheimer“ beim Wirt Thomas Schmidt erfahren wir von der 1. Beigeordneten der Stadt Saalfeld Bettina Fiedler, wie sich die 30 000-Einwohner-Kreisstadt u. a. mit neuen Ferienhäusern und Wohnwagen-Stellplätzen auf mehr Besucher einstellt. Zu den Alleinstellungsmerkmalen der Feengrotten- und Kurstadt an der Saale gehören auch ihre außergewöhnliche Größe von 145 km², ein Höhenunterschied innerhalb der Stadt von ca. 600 m (sie reicht von der Saale bis auf die Höhen des Schiefergebirges) und die Tatsache, dass es in einer Stadt mit den Feengrotten und der Morassina-Höhle im Ortsteil Schmiedefeld gleich zwei Besucherbergwerke gibt.

Vom Saalfelder Stadttor Darrtor hat man einen Panoramablick auf die Stadt

Unterwegs im Schwarzatal

Als weitere touristische Perle präsentiert sich uns das wildromantische Schwarzatal. Mit Doreen Kühnemund, Tourismusbeauftragte und Organisatorin unserer informativ-anregenden Entdeckungs-Tour durch den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, starten wir am Chrysopras-Wehr in Bad Blankenburg. In dem reizvollen Lavendel-Städtchen unterhalb der Burg Greifenstein mit seiner Falknerei hatte Friedrich Fröbel am 28. 8. 1840 den ersten „Allgemeinen deutschen Kindergarten“ gegründet. Entlang der Schwarza, die nach wie vor auch „Goldwäscher“ anzieht, führt sowohl der zertifizierte Panoramaweg Schwarzatal wie auch der Schwarzatal-Radweg als Abzweig vom Saale-Radwanderweg. Wir machen an der Talstation der Thüringer Bergbahn (bekannt als Oberweißbacher Bergbahn) Station und können während einer Fahrt im Cabrio-Wagen mit Marketingexperten Philipp Beyer eine der steilsten Standseilbahnen der Welt und ihre an Kunstwerken reiche Umgebung genießen.

Der Cabrio-Wagen der Thüringer Bergbahn bietet beste Ausblicke

Am 16./17. Dezember wird an der Bergbahn wieder stimmungsvoll Advent gefeiert.

Phillip Beyer von der „Thüringer Bergbahn“

Nach einem lohnenden Blick hinter die Kulissen des Antriebszentrums der nunmehr 100jährigen Bergbahn im „Maschinarium“
(links im Bild)

macht uns bereits der „Olitäten-Wagen“ an der Bergstation auf das nächste Highlight unserer Fahrt neugierig.

Der „Olitäten“-Wagen ist auf der Flachstrecke zwischen Lichtenhain und Cursdorf unterwegs

„Großer Bahnhof“ dann bei der Begrüßung vor einem etwa 400 Jahre alten Fachwerkhaus, dem Geburtshaus von Friedrich Fröbel im nahen Oberweißbach. Gerd Eberhardt, der hier als Kind selbst im Kindergarten war, nimmt uns im Memorialmuseum sehr authentisch mit auf Fröbels Spuren…

Gerd Eberhardt lebt Friedrich Fröbel an dessen Geburtsort in Oberweißbach
Gerd Eberhardt vom Fröbelmuseum

Später erleben wir ihn dann noch als „Buckelapotheker“ in der Olitätenstube neben dem Ladengeschäft u. a. mit fröbelschen Spielgaben, den legendären Ankersteinbaukästen, Naturheilmitteln und traditionellen Olitäten im Erdgeschoß des Museums.
Sogenannte „Buckelapotheker“ hatten früher in dieser Gegend die aus den wildwachsenden Kräutern hergestellten heilsamen Arzneien europaweit vertrieben.

Mein Tipp: eine geführte Wanderung auf dem 2,5 km langen „Oberweißbacher Kräuterlehrpfad“, der „Auf den Spuren der einstigen Buckelapotheker“ vom Fröbelhaus am Markt zum Fröbelturm auf 785 m führt. Mittels QR-Code-Tafeln kann man sich z. B. per Smartphon über die verschiedenen Heilpflanzen und ihre Bedeutung informieren.

links: Zum Fröbelturm führt auch ein beliebter Kräuter-Lehrpfad


Vom Fröbelturm bietet sich zudem ein phantastischer Ausblick auf die prächtige Landschaft u. a. mit der größten Dorfkirche Thüringens in Oberweißbach, auch liebevoll „Dom von Südthüringen“ genannt.

Sommerfrische Schwarzatal

Im wunderschönen Schwarzatal nimmt seit einiger Zeit u. a. im Rahmen von IBA-Projekten wieder eine interessante touristische Idee Fahrt auf. Der Landkreis, Kommunen und viele Bürger wollen die einst so erfolgreiche und gern genutzte „Sommerfrische Schwarzatal“ wiederbeleben. So werden sich in diesem Jahr vom 11. bis 20. August die lokalen Akteure der Transformation im Schwarzatal gemeinsam mit Künstlern und Initiativen aus Europa treffen.

Höhepunkt ist der Tag der Sommerfrische am 20. August 2023. Dann laden in zahlreichen Orten des Schwarzatals Märkte, Ausstellungen, Konzerte u. a. zum Feiern sowie zu Spaziergängen zu den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein. Vorstellen könnte man sich da natürlich auch, dass an einem solchen Sonntag z. B. auf der Straße von Bad Blankenburg nach Schwarzburg statt Autos wieder mal Pferdekutschen (z. B. vom nahen Haflingergestüt Meura, dem größten in Europa) und vielleicht sogar -. wie einst – auch Postkutschen mit Gästen umweltfreundlich durch die wiederbelebte „Sommerfrische“ fahren… 

Touristenmagnet Schwarzburg

Seit 2018 laden die Fürstlichen Erlebniswelten Schloss Schwarzburg zu einem Besuch ein.

Der Kaisersaal am Schloss Schwarzburg

Neben dem Kaisersaalgebäude u. a. mit Bildnissen bedeutender Kaiser ist das einzig erhaltene freistehende Zeughaus Deutschlands Hauptanziehungspunkt im zentralen Ort des Schwarzatals. Hier kann im Rahmen einer Führung die nahezu unverfälscht und ohne Zukäufe entstandene in Europa wohl einzigartige Sammlung von 5100 Waffen sowie Ausrüstungsgegenständen aus 500 Jahren besichtigt werden.

Fürstliche Erlebniswelt im Zeughaus Schwarzburg

Seit 1994 gehört der Schlosskomplex Schwarzburg zur Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, die bereits Gelder in Millionenhöhe in Sicherungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen investiert hat. Mit Hilfe des Fördervereins Schloss Schwarzburg war 2008 mit der Sanierung des Zeughauses begonnen worden.

Eine Empfehlung ist der nur im Sommer im Rahmen von Audiowalk-Führungen der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten gemeinsam mit der IBA Thüringen und dem Förderverein Schloss Schwarzburg Denkort der Demokratie e. V. mögliche Besuch der Schaubaustelle im Schloss-Hauptgebäude. Während des Spaziergangs gibt es immer wieder interessante Ausblicke auf Schwarzburg, das ja auch schon Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt und Friedrich Schiller zu seinen Gästen zählen durfte. 1919 hatte hier der damalige Reichspräsident Friedrich Ebert die Weimarer Verfassung unterzeichnet.

Gern haben wir auf unserer Rückfahrt im Cafe-Bistro des traditionsreichen Evangelischen Allianzhauses über den Dächern von Bad Blankenburg Station gemacht und neben dem vorzüglichen Kuchen auch den Ausblick auf die Fröbelstadt genossen.

Blick vom Allianz-Haus auf Bad Blankenburg

Wie von Hausleiterin Gabriele Fischer-Schlüter zu erfahren war findet seit 1886 jährlich im Sommer die internationale Bad Blankenburger Allianzkonferenz mit bis zu 2500 Teilnehmern statt – vom 24. bis 28. Juli 2024 übrigens bereits zum 128. Mal.

Schiffstour auf dem „Thüringer Meer“

Erlebnisse ganz anderer Art erwarten uns am „Thüringer Meer“, der auf 80 km fünffach aufgestauten Saale-Kaskade (mit einem Gefälle von ca. 170 m).

CTOURisten am Pumpspeicherwerk Hohenwarte II

Wir starten mit Reiner Selch am Besucherzentrum des Vattenfall-Pumpspeicherwerks Hohenwarte II zur Besichtigung des imposanten ferngesteuerten Maschinenhauses.

Turbinen im Maschinenhaus des Pumpspeicherwerks Hohenwarte II

Die durch acht riesige Rohrleitungen am Steilhang vom künstlich angelegten Oberbecken hinabstürzenden Wassermassen sorgen hier in acht Turbinen seit 1965 für eine Spitzenleistung von 320 Megawatt.

CTOUR-Reporter Peter Marquardt im Gespräch mit Reiner Selch vor der Rohrbahn des Pumpspeicherwerks Hohenwarte II
Reiner Selch vom Vattenfall-Pumpspeicherwerk Hohenwarte II

Nur wenige hundert Meter weiter fahren wir mit dem Auto über die 75 m hohe und 412 m lange Sperrmauer der von 1936 – 1942 erbauten Hohenwarte-Talsperre, die zum größten Stauseegebiet Deutschlands gehört. Mit MS Saaleland der Hohenwarte-Schifffahrt geht’s durch die fjordähnliche Landschaft zum idyllisch gelegenen Campingplatz Portenschmiede.

MS Saaletal auf dem „Thüringer Meer“

Gelegenheit für CTOURist Michael Wenkel, Redaktionsleiter beim MDR TV, sich mit dem rührigen Geschäftsführer der Hohenwarte-Schifffahrt Falko Tiesel auszutauschen.

Falko Tiesel (l.), Geschäftsführer der Hohenwarte-Schifffahrt mit CTOURist Michael Wenkel vom MDR TV während der Rundfahrt auf dem „Thüringer Meer“

Im Mittelpunkt dabei die am 5. August ab 18.15 Uhr vom MDR übertragene „Unterwegs in Thüringen“-Sendung vom „Thüringer Meer“.

MDR-Youtube-Video „Hausboot und Wakeboard –Wassersport am Thüringer Meer“

Die Hohenwarte-Schifffahrt startet mit ihren drei beheizbaren und zum Teil vollklimatisierten Schiffen (insgesamt 650 Sitzplätze) täglich mehrmals zu eineinhalbstündigen Rundfahrten von der barrierefreien Anlegestelle an der Sperrmauer Hohenwarte. Zu den Höhepunkten gehören alljährlich die Veranstaltung „Stausee in Flammen“ sowie Rock-und Schlagerpartys sowie die „Preßwitzer Schiffskirmes“ am 1. September. Bei einer romantischen Mondscheinfahrt sind dann die Schiffe u. a. über dem einst im Stausee versunkenen Saale-Dörfchen Preßwitz unterwegs.

Erwähnt seien hier auch die praktischen Wanderbus-Angebote des regionalen Busveranstalters KomBus in die Naturparkregion „Thüringer Meer“ und ins Schwarzatal (www.kombus-online.de).

Treff mit Landrat Marko Wolfram

Bei der Rückfahrt haben wir an der Bedarfshaltestelle am Campingplatz Saalthal/Alter das Schiff verlassen, um uns hier mit Landrat Marko Wolfram und Bürgermeisterin Andrea Wende aus Unterwellenborn zu einem interessanten Gedankenaustausch in Sachen Tourismus zu treffen.

CTOUR-Reisejournalisten mit Landrat Marko Wolfram (Mitte) und Unterwellenborns Bürgermeisterin Andrea Wende (2. v. l.) am Campingplatz Saalthal/Alter am „Thüringer Meer“

Dessen nachhaltige Entwicklung im schönsten Landkreis Thüringens steht ganz oben auf der Agenda. Immer mehr Gäste haben inzwischen die Vorzüge der vielfältigen attraktiven touristischen Angebote im Landkreis erkannt.

„In unterschiedlichen Regionen gibt es aber auch unterschiedliche Interessen der jeweiligen Akteure. Sie noch besser zusammenzuführen und das touristische Marketing zu konzentrieren könnte sicher helfen mit unseren zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Deutschland noch bekannter zu werden“

resümierte Landrat Wolfram. Den vom Landkreis gemeinsam mit dem benachbarten Franken ins Leben gerufenen Geopark Schieferland haben wir uns bereits für einen späteren Besuch vorgemerkt.

Landrat Marko Wolfram

Dass sich Engagement auszahlt, zeigt auch das Beispiel der Familie Max und Catharina Buchholz in Eichicht.
Sie haben in den vergangenen Jahren mit guten Ideen, Förderern und Tatkraft das im Dornröschenschlaf liegende Schloss ihrer neuen Heimat wieder zum Leben erweckt.


Hier gibt es inzwischen nicht nur eine Jagdschule, inspirierende Seminarräume, einen Hofladen mit hochwertigen Wildprodukten und einem Thüringer Spezialitäten-Shop sowie einen Raum für Trauungen, sondern auch erste Veranstaltungen für Einwohner und Touristen. (www.schloss-eichicht.de)

links: Max Buchholz vor dem Schloss Eichicht

„Wir wollen das wunderschöne Schloss hoch über der Saale möglichst vielen Gästen zugängig machen“, freut sich Max Buchholz und informiert uns nicht ohne Stolz über seine weiteren Pläne und anspruchsvollen Visionen.

Kulm, Schloss Heidecksburg und Saale-Flößerei

Ein- und Ausblicke ganz anderer Art erleben wir beim abendlichen Besuch auf dem Saalfelder Hausberg Kulm, der eigentlich zur nahen Gemeinde Unterwellenborn gehört. 500 m über dem Meer hat hier das neue stylische Kulm-Berghaus eröffnet. So können wir nicht nur die leckere Küche im Restaurant, sondern von der Dachterrasse auch den einzigartigen Panorama-Blick auf Saalfeld, die „Steinerne Chronik Thüringens“ an der Saale genießen.

Blick vom Kulm-Berghaus auf Saalfeld

Ab September empfängt dann auch das Hotel (noch ein Geheimtipp der neuen Touristenattraktion) seine Gäste.

Festsaal im Residenzschloss Heidecksburg Rudolstadt

Bevor wir Schloss Heidecksburg hoch über Rudolstadt mit seinen prächtigen Festsälen und der Ausstellung „Rococo en miniature“ (in der ehemaligen Hofküche des Schlosses) besuchen, gibt’s im Schlossgarten Zeit für ein Gespräch mit der Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten Frau Dr. Doris Fischer.

Engagiert stellt sie uns nicht nur die ihrer Stiftung anvertrauten 31 Schlösser und Gärten in Thüringen vor, sondern freut sich auch über unser reges Interesse „an den leider überregional noch nicht so bekannten historischen Bauwerk-Schätzen in Thüringen“.

rechts: Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Freude auch als wir ihr von den langjährigen Kontakten unserer Reisejournalisten-Vereinigung CTOUR zum Visionär des Berliner Stadtschlosses/Humboldtforum Wilhelm von Boddien berichten.

Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten

Nur wenige Kilometer sind es vom barocken einstigen Residenzschloss der Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt in der Schillerstadt Rudolstadt zum Flößerverein in Uhlstädt, wo uns der langjährige Vorsitzende und jetzige Museumsführer Peter Schröter empfängt.

Seine Freude und den Stolz über die Anerkennung der Flößerei als immaterielles Welt-Kulturerbe können wir gut verstehen. Im Museum erfahren wir, dass die Langholzflößerei auf der Saale Jahrhunderte lang das Leben der Menschen am Fluss bestimmt hat.

links: Peter Schröter vor dem Flößermuseum in Uhlstädt

1874 hatten sich in Uhlstädt 39 Flößer zum „Verein der Lohnflößer“ zusammengeschlossen. Ende der 1930er Jahre kam die gewerbliche Saaleflößerei zum Erliegen.

Blick ins Flößermuseum

Während das stimmungsvolle Flößerfest u. a. mit den spektakulären Wehr-Durchfahrten auf selbstgebauten Langholzflößen alle zwei Jahre zu Pfingsten die Tradition pflegt nutzen derzeit jährlich Hunderte Urlauber die Möglichkeit nach vorheriger Online-Anmeldung mit Touristenflössen zwischen Kirchhasel und Uhlstädt auf der Saale unterwegs zu sein – bei Wunsch auch mit Bratwurstpause unterwegs. Die Tourist-Information im Flößermuseum (Tel.: 03674263534) ist hier ein guter Ansprechpartner.

Touristenfloß auf der Saale

Attraktive Tourismusangebote zielgerichtet vermarkten

Einmal mehr haben wir während unserer vom Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt in Kooperation mit der Saalfelder Feengrotten und Tourismus GmbH organisierten interessanten Entdeckungsreise erlebt was diese so außergewöhnlich vielfältige Region im „Grünen Herzen Deutschlands“ zu bieten hat. Geschichte und Geschichten, das „Thüringer Meer“, das Schwarzatal, die Saale mit Kanusport und Flößen, Besucherbergwerke und begehbare Stadttore und vor allem immer wieder Menschen, die ihre Heimat lieben und gern noch mehr Gäste aus nah und fern begrüßen möchten.

Unser Fazit: den Akteuren vor Ort im wunderschönen Landkreis Saalfeld-Rudolstadt sollte es doch in Zusammenarbeit mit deutschlandweiten Reiseveranstaltern und der Thüringer Tourismus GmbH bald möglich sein, ausgewählte attraktive Tourismusangebote für einen mehrtägigen erlebnis- und entdeckungsreichen Aufenthalt zu schnüren und dann gemeinsam gezielt zu vermarkten. „Glück auf!“

Wir kommen gern wieder.

Nützliche Infos:
Seite des Landkreises
Saalfeld-Rudolstadt – Kultur und Tourismus (kreis-slf.de)

Seite der Stadt Saalfeld
Willkommen in der Feengrotten- und Kurstadt Saalfeld – Feengrottenstadt Saalfeld (saalfeld-tourismus.de)

Seite des Tourismusvereins Rennsteig- Schwarzatal
Natur & Aktiv – TourismusRegion Rennsteig-Schwarzatal

Seite der Erlebniswelt Saalfelder Feengrotten
www.feengrotten.de

Seite des Tourismusvereins Rennsteig- Saaleland (Thüringer Meer)
Thüringer Meer im Rennsteig Saaleland

Seite des Landesmuseums (mit Heidecksburg und Schloß Schwarzburg)
Residenzschloss Heidecksburg in Rudolstadt | Thüringen

Fotos: Hans-Peter Gaul, Martin Modes (3), Grafik: Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt/Franziska Ehms

Das Team von Michael Wenkel hat über Saalfeld in der MDR-Sendung „Unterwegs“ berichtet:

UNTERWEGS IN SAALFELD in der MDR-Mediathek


Ein weiterer Beitrag von der CTOUR-Pressereise in den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt von Fred Hafner ist unter diesem Link zu finden: https://www.reiseblick-hafner.de/th%C3%BCringen-saalfeld

Auch Ingrid Müller Mertens berichtet über die Thüringen-Reise:
http://berliner-umschau.de/uncategorized/glueck-auf-zwischen-schwarzatal-und-thueringer-meer/

Margrit Manz veröffentlichte ihren Thüringen-Bericht auf der Plattform „Chinareport“:
Thüringen – „Das grüne Herz“ Deutschlands图林根——德国的“绿色心脏”DE / CN – Margrit Manz (manz-chinareport.com)

Volker Neef veröffentlichte in „Stimme der Hauptstadt“ einen weiteren Beitrag von der CTOUR-Reise in den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt:
https://www.stimme-der-hauptstadt.berlin/urlaubsparadies-im-gruenen-herzen-deutschlands-laedt-zum-entdecken-ein/

Peter Marquardt schrieb auf der Familien-Webseite www.adeba.de diesen Beitrag:
www.magazin.adeba.de/familien-entdeckungstour-in-den-landkreissaalfeld-rudolstadt/

Über den Autor:
Hans-Peter Gaul ist Gründer, Sprecher des Präsidiums und seit 2020 Ehrenpräsident der Reisejournalisten-Vereinigung CTOUR. Er hat an mehreren Buchveröffentlichungen und Filmen mitgewirkt, TV- und Radiosendungen moderiert, Reisereportagen in Zeitungen und Zeitschriften publiziert. Derzeit ist er vor allem für die Fachzeitschrift „touristik aktuell“ und für die „Ostthüringer Zeitung“ Saalfeld aktiv.