CTOUR-HOTELSTAMMTISCH: Von Rixdorf aus die Metropole Berlin erkunden

Das im Herzen Neuköllns verkehrsgünstig gelegene „Mercure Hotel Berlin Tempelhof“ durchläuft gerade eine Verjüngungskur

„Komm, mein Schatz, wir trinken ein Likörchen“. Ein großformatiges nostalgisches Wandbild mit einem sich zuprostenden Pärchen und dieser Liedzeile ist Blickfang in der Lobby des Mercure Hotels Berlin Tempelhof. Der Foxtrott von Paul Preil, bekannt u. a. durch Claire Waldoff geworden, war in den Goldenen Zwanzigern ein Gassenhauer, der später auch zum Repertoire der bis in die 70er Jahre bestehenden Gesangsgruppe „Rixdorfer Sänger“ gehörte.

Ein attraktiver, modernes Gemäuer, das das Mercure Mercure Hotel Berlin Tempelhof Airport beherbergt.

Apropos Rixdorf! Jener Berliner Stadtteil, der 1912 in Neukölln umbenannt wurde, durchlief eine wechselvolle Geschichte und wandelte sich nicht zuletzt vom einstigen Altberliner Amüsierkiez („In Rixdorf ist Musike“) zu einem vielseitigen hauptstädtischen Szeneviertel, das heute gerne seine Gäste aus aller Welt begrüßt. Und genau hier, etwas abgeschirmt von der quicklebendigen, verkehrsreichen Hermannstraße, liegt die stattliche, sechs Stockwerke hohe Mercure-Herberge, wo sich hauptstädtische Tourismus- und Gastronomiejournalisten diesmal zu ihrem traditionellen CTOUR-Hotelstammtisch trafen.

Einblick in den Bankettbereich.

Betrieben wird das Haus von der Curator Hotelbetriebsgesellschaft Berlin mbH. Franchisenehmer ist die französische Accor-Hotelgruppe mit der Marke „Mercure“. Die verkehrsgünstige Lage im südlichen Stadtzentrum bietet den Hotelgästen eine gute Ausgangsposition, um die Metropole Berlin mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden. So liegt der U-Bahnhof Boddinstraße (Linie 8) unmittelbar vor dem Hotel.

Ein interessante Flurgestaltung läßt die Großzügigkeit des Hauses erahnen.

Übrigens, in der Bar Lounge kann man auch heute noch ein „Likörchen“ genießen, sich aber auch mit einem frischen Fassbier oder einem der phantasievollen Cocktails verwöhnen lassen. Eine schöne alte „Wurlitzer“-Musixbox spielt bei Bedarf beliebte Schlager und Popsongs von Elvis Presley, Frank Sinatra, Tina Turner, Johnny Cash, Udo Jürgens, Vicky Leandros und anderen Musikstars.

Gegenüber dem Empfangsbereich erwartet die Rix Bar ihre Gäste.

Gebaut wurde das 1996 noch unter dem Namen „Neukölln“ eröffnete Vier-Sterne-Hotel mit seinen 216 Zimmern auf dem Areal der früheren Kindl-Brauerei. An diese Historie erinnert auch das sich nebenan ausbreitende großzügige Einkaufs- und Dienstleistungszentrum „Kindl Boulevard“ mit seiner lichtdurchfluteten, stark frequentierten Passage. Viele Jahre lang firmierte das Haus in Anlehnung an den nahe gelegenen innerstädtischen Flughafen als „Mercure Hotel Berlin Tempelhof Airport“. Da dieser bereits seit 2008 Geschichte ist, hat sich inzwischen immer mehr der jetzige Name (also ohne „Airport“) durchgesetzt.

Blick in ein Standard-Gästezimmer.

Was die Zimmerqualität betrifft, so weist Hoteldirektorin Stefanie Hündgen auf einen Vorzug ihres Hauses hin: „Wir haben gegenüber vielen neueren Hotels noch schöne große Zimmer ab 23 Quadratmeter Größe.“ Es gibt drei Zimmerkategorien: Standard, Superior oder Privelige, wobei letztere Kategorie über 30 Quadratmeter Größe bietet. Mit einer durchschnittlichen Auslastung von rund 70 Prozent steht das gute Mittelklasse-Hotel für Privat- und Geschäftsreisende auch wirtschaftlich günstig da. Doch Stillstand soll es angesichts des nach wie vor wachsenden Berliner Hotelmarktes und der damit verbundenen Wettbewerbssituation nicht geben.

Ein Blick in ein Superior-Zimmer.

Deshalb durchläuft das Hotel nach zwanzig Jahren des Bestehens eine umfassende Verjüngungskur, wozu insgesamt 2 Millionen Euro investiert werden. Im Jahre 2016 wurden sämtliche Zimmer und der gesamte Veranstaltungsbereich renoviert. Alle Zimmer sind inzwischen behindertengerecht ausgestattet. 2018 sollen die Lobby und das Restaurant zeitgemäßen Standard erhalten.

Wie sich die bisherigen Modernisierungsarbeiten ausgewirkt haben, zeigt und erläutert uns die Chefin bei einem informativen Rundgang durch das Gebäude. So besuchen wir in der 2. Etage ein Standardzimmer, das nach der Renovierung einen frischen, freundlichen Eindruck macht. Die Wände sind dreifarbig gestaltet; der textile Fußbodenbelag mit markanten blau-roten Ornamenten trägt zur Wohlfühlatmosphäre bei. Klimaanlage und zeitgemäßer Flachbildfernseher sind hier selbstverständlich. Der ornamentierte Fußbodenbelag findet sich auch auf den Gängen. In der 6. Etage besichtigen wir ebenfalls verjüngte, elegant eingerichtete Superior-, und Privelige-Zimmer. Ganz oben befindet sich auch das Fitness-Center mit 90o Trockensauna, Dampfsauna, Vitarium und diversen Trimm-Geräten.

Im Fitnessbereich.

 

 

Neben den Übernachtungen hat das frisch renovierte 1.100 Quadratmeter große Tagungs- und Veranstaltungszentrum für das Mercure-Hotel einen hohen Stellenwert. Insgesamt stehen 11 Räume zur Verfügung, wobei der 400 Plätze umfassende Kindl-Saal (leider ohne Fenster) das Highlight darstellt. Dass für Konferenzen, Seminare, Events und Bankette alle modernen technischen Faszilitäten vorhanden sind, versteht sich von selbst. Das 250 Quadratmeter große Foyer eignet sich für Kaffeepausen, Empfänge und Ausstellungen.

Blick in das in der ersten Etage gelegene Restaurant Rix.

Was wäre ein anspruchsvolles Komfort-Hotel ohne attraktives Restaurant? Auch hier hat das Neuköllner Mercure-Haus durchaus gute Karten. Und zwar im wörtlichen Sinne, bezogen auf die verführerische Speise- und Weinkarte. Ausgehend von der eingangs erwähnten hochgehaltenen Urberliner Rixdorf-Tradition, bietet das großzügige und helle Restaurant „Rix“ in der 1. Etage – fokussierte auf frische regionale und internationale Speisen – eine Reihe von Berliner Spezialitäten an, wie z. B. Kalbsleber „Berliner Art“ mit Kartoffelschnee, glasierten Apfelringen und Röstzwiebeln. Auch „Original Berliner Currywurst“ mit pikanter Sauce und Pommes frites oder „Berliner Kartoffelsuppe“ mit kleinen Knackwürstchen sind zu haben.

Blick in den Empfangsbereich mit Rezeption.

Bekannt ist das Hotel-Restaurant nicht zuletzt für seine gepflegte Weinkultur, in deren Mittelpunkt deutsche Markenweine stehen. Schön, dass unser diensthabender Kellner Ökkes Aladag, ein Türke, zugleich ein vorzüglicher Sommelier ist, der gerne mit den Gästen ins Gespräch kommt und sie kenntnisreich berät. Zum Zanderfilet empfiehlt er einen frischen, kühlen Savignon blanc; zum Wiener Schnitzel einen goldgelben Grauburgunder. Und auch zum süßen Dessert – z. B Creme brulee – hat er den richtigen Tipp: feinherber Riesling. „Ein wunderbarer geschmacklicher Kontrast!“ schwärmt der Weinexperte. Dem können sich die eher kritisch veranlagten Journalisten am Ende ihres diesmaligen Hotelstammtisches nur anschließen.

Nachbemerkung: Inzwischen wurde bekannt, dass die bisherige Direktorin Stefanie Hündgen aus dem Hotel ausgeschieden ist. Ihr Nachfolger: Reiner Siebers.

Das Hotel auf einen Blick
Kapazität: 216 geräumige, helle und komfortable Zimmer in 3 Kategorien (Standard, Superior, Privelige). Auch Twin-Zimmer mit getrennten Betten sind vorhanden.
Zimmerausstattung: Klimaanlage, Free Wi-Fi, Telefon, TV, Sitzmöbel, Arbeitsplatz, Bad/WC mit Badewanne, Kleiderschrank, Kofferablage, Gästesafes an der Rezeption
Service für Geschäftsreisende: 24 h kostenfreier Business Corner mit Online-PC, Office-Anwendungen und Drucker; Kopierservice
Wichtige Bereiche: Tagungs- und Veranstaltungscenter für 500 Personen, Fitness-Studio, Restaurant und Lobby Bar
Mitarbeiter: rund 50, 11 Auszubildende
Preise: über Accor- oder Mercurewebsite bzw. andere Buchungsportale je nach Anforderung ermittelbar
Parken: eigene Tiefgarage (kostenpflichtig) mit 216 Parkplätzen; Busparkplatz

Kontakt:
Mercure Hotel Berlin Tempelhof
Hermannstraße 214 – 216, 12049 Berlin
E-Mail: h1894@accor.com
Tel.; +49 (0) 30 62780-0
www.mercure.com, www.accorhotels.com
Anfahrt: A 100 (Abfahrt Britzer Damm, weiter zur Hermannstraße und zur davon abbiegenden Rollbergstraße, wo sich der Hotel-Eingang befindet); U-Bahn Linie 8, Bus 104, 344

Fotos: Udo Rößling