CTOUR vor Ort: Entertainerin Barbara Schöneberger nun auch in Wachs

Berlins vielbesuchte Double-Schau „Madame Tussauds“ ist um eine touristische Attraktion reicher

Ach ja, das Sommerloch – bekanntlich ein Graus für die Medien und ihre Konsumenten, vor allem im Bereich Boulevard. Zum Glück gibt es aber auch in der relativ ereignisarmen Jahreszeit gelegentlich Momente, die wie gerufen daherkommen. So am 14. Juli, als das Unter den Linden beheimatete Berliner Wachsfigurenkabinett „Madame Tussauds“ zur Enthüllung des wächsernen Ebenbildes der populären Entertainerin Barbara Schöneberger einlud.

Die aus München stammende, seit Jahren in Berlin lebende 41-jährige Moderatorin, Schauspielerin und Sängerin – „Bekannt aus Funk und Fernsehen“, so der Titel ihres Musikalbums von 2013 –  wird ja inzwischen von vielen ganz einfach „die Schöneberger“ genannt. Kein Wunder, dass immerhin über 50 Medienleute – Autoren, Redakteure, Fotografen, Kameramänner und Blogger – in das Kino Cinemaxx am Potsdamer Platz (bei Madame Tussauds wäre es zu eng geworden) gekommen waren. Natürlich hatte sich die glamouröse, auch als umtriebig bekannte Künstlerin persönlich angesagt, um ihre aus Wachs modellierte Doppelgängerin selbst zu enthüllen. Die doppelte Barbara also – wenn das kein Magnet ist!

Gut getroffen!
Gut getroffen! Rechts ist übrigens das Original…

Zunächst sprach Sandra Schmalzried, die Generalmanagerin von Merlin Entertainments, wozu ja Madame Tussauds Berlin gehört, ein kurzes Begrüßungswort. Sie erinnerte daran, dass sich die hiesige Niederlassung von Madame Tussauds weltberühmtem Wachsfigurenkabinett mit Stammhaus in London während der sieben Jahren ihres Bestehens als starker Anziehungspunkt für die Berliner und ihre Gäste aus dem In- und Ausland entwickelt hat. Die bisher größte Erweiterung fand erst unlängst statt, als gleich 11 Charaktere aus dem „Star Wars“-Universum hier ihren Platz fanden.

Mit dem jetzigen Neuzugang Barbara Schöneberger verfügt die hauptstädtische Double-Schau über 121 lebensgroße Wachsfiguren von nationalen und internationalen Prominenten aus Politik, Sport, Kunst und Kultur. Übrigens, jede der in einem mehrmonatigen aufwendigen Schöpfungsprozess hergestellten Lookalikes verkörpert einen Wert von rund 200.000 Euro. Im Schnitt kommen jährlich 4 bis 5 neue Figuren dazu.

Als endlich der Vorhang fiel und vorne zwei attraktive Blondinen in langen Kleidern zu sehen waren, ging ein „Wow!“ durch den gespannt wartenden Medientross – und einige Sekunden fragte man sich: Wer ist das Double und wer das Original? Doch die leibhaftige Barbara Schöneberger beseitigte durch ihr typisch gewinnendes Lachen und Winken sofort jeden Zweifel. Und nun nahm das Blitzlichtgewitter seinen Lauf. Obgleich die Veranstalter versucht hatten, ein wenig Ordnung unter die Fotografen und Kameraleute zu bringen, das bei solchen Anlässen übliche Gedränge und Geschubse im professionellen Bemühen um die besten Aufnahmen ist wohl letztendlich nicht zu vermeiden.

Interviews musste "die Schöneberger" Schlag auf Schlag geben. Fotos: M. Weghenkel
Interviews musste „die Schöneberger“ Schlag auf Schlag geben.
Fotos: M. Weghenkel

Wie wirkt sie denn nun, die nach vierstündiger Sitzung mit akkurater Körpervermessung in London von 18 Mitarbeitern auch dort hergestellte wächserne Kopie von Barbara Schöneberger? Zu bestaunen ist eine dem Original verblüffend ähnlich sehende reife, strahlend schöne blonde Frau in einem roten, bis zum Boden gehenden Kleid, das die Künstlerin 2014 in der TV-Sendung „Verleihung der Duftstars“ tatsächlich getragen hat. Ihr Kommentar: „Man wollte mich in einer Gala-Robe sehen.“ Die Schuhe freilich würden aus ihrem eigenen Schrank stammen.

Für mein Empfinden ist der Gesichtsausdruck der Wachsfigur etwas zu brav und artig, man könnte auch mainstreamartig sagen, geraten; ich hätte mir gerade bei Barbara Schöneberger etwas von dem für sie so typisch Witzigen, Schalkhaften in der Ausstrahlung gewünscht.

Der Entertainerin selbst gefällt die Nachbildung offenbar gut. „Ja, ich bin sehr zufrieden. Es ist wirklich toll.“ Ihre beiden Kinder dürften ziemlich überrascht sein, wenn sie mit den Fotos nach Hause komme. Allerdings gesteht Frau Schöneberger auch: „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich jetzt bei Madame Tussauds stehe. Deutschland wollte mich eben dort sehen.“

Nun ja, dies ist ein erhellender Hinweis auf die Frage, wie denn überhaupt die Auswahl für eine Präsenz bei „Madame Tussauds“ vonstatten geht. Chefin Sandra Schmalzried dazu: „Barbara Schöneberger fasziniert groß und klein. In ihrer unterhaltsamen, charmanten Art ist sie auf allen Bühnen daheim – und nun auch zu Recht in unserem Hause. Bei den Befragungen über unseren Gästecomputer, aber auch in vielen persönlichen Gesprächen mit Besuchern steht Barbara Schöneberger seit langem stets oben auf der Wunschliste. Schön, dass wir dem nun Rechnung tragen konnten.“ Bei „Madame Tussauds“ Unter den Linden hat „die Schöneberger“ als erste TV-Moderatorin überhaupt nun ihren Platz gegenüber einem anderen Publikumsliebling, Schauspieler Matthias Schweighöfer, bekommen.

Auch wenn die Verantwortlichen von Merlin Entertainments/Madame Tussauds merkwürdigerweise keine Besucherzahlen bekanntgeben, eines ist gewiss: Die Wachsfigurensammlung ist eine aus der City Berlins nicht mehr wegzudenkende Touristenattraktion mit steigender Anziehungskraft. „Rund 80 Prozent unserer Besucher kommen aus Deutschland, insbesondere aus Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und aus der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg sowieso“, berichtet Generalmanagerin Sandra Schmalzried und weist darauf hin, dass das Unternehmen nützliche Kontakte zu mehr als 500 Reiseveranstaltern und anderen Touristik-Partnern pflegt. Auch unser Club der Tourismus-Journalisten Berlin CTOUR hat ja bereits einen gemeinsam organisierten Medientreff vor Ort bei „Madame Tussauds“ durchgeführt. Unternehmenschefin Sandra Schmalzried zeigte sich aufgeschlossen, vielleicht im Herbst mal wieder eine informative Sonderführung für CTOUR-Mitglieder anzusetzen. Vielleicht gibt es dann nach Barbara Schöneberger schon wieder buchstäblich weiteren Zuwachs…

Weitere Informationen:
www.MadameTussauds.com/Berlin