CTOUR vor Ort: Die alte neue TUI

Bekanntlich gibt es Situationen, in denen man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Mit der TUI ist eine ähnliche Sache. Sie ist uns Journalisten (zumindest vielen von uns) eine gute alte Bekannte. Als Reiseveranstalter so vertraut, dass wir geneigt sind, zu vergessen, mit wem wir es da eigentlich zu tun haben: mit einem internationalen Reiseriesen, einem Giganten, mit dem größten Reisekonzern der Welt.


Das wurde dem Autor dieser Zeilen erst so richtig bewusst, als Ralf Horter, Vertriebschef der TUI Deutschland, während der diesjährigen Präsentation der Winterkataloge 2015/16 auf Kreta als Vorspeise zu den neuen TUI-Programmen ein wenig Zahlensalat anbot. Danach hat die TUI in den letzten Jahren ziemlich kräftig an Muskelmasse zugelegt. Unter dem Dach des Konzerns befinden sich mittlerweile 1.800 Reisebüros und führende Online-Portale, sechs Airlines mit mehr als 130 Flugzeugen (damit ist TUIfly größer als die Lufthansa), über 300 Hotels mit ca. 210.000 Betten, zwölf Kreuzfahrtschiffe sowie unzählige Zielgebietsagenturen in allen wesentlichen Urlaubsländern rund um den Globus. Mit diesem integrierten Angebot bietet die TUI ihren 30 Millionen Gästen unvergleichbare Urlaubserlebnisse in 180 Zielgebieten der Erde. Im Geschäftsjahr 2013/2014 erwirtschafteten die 77.000 Mitarbeiter des Konzerns einen Umsatz von 18,7 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 869 Millionen Euro. „Ein zentrales Moment unserer Unternehmenskultur“, so betonte Rolf Horter, “war dabei stets die globale Verantwortung für nachhaltiges wirtschaftliches, ökologisches und soziales Handeln.“

Auf  Kreta ist vom Griechenland-Drama wenig zu spüren.
Auf  Kreta ist vom Griechenland-Drama wenig zu spüren.

Auch im laufenden Touristikjahr wird die TUI überdurchschnittlich stark wachsen, ihre Marktführerschaft weiter ausbauen. Die Wintersaison schloss man in den Büchern mit einem Umsatzplus von 3 Prozent ab, der Sommer meldet derzeit einen Zuwachs von 6 Prozent. Im Fokus steht die Fernreise. Chef-Touristiker Oliver Dörschuk: „Rund ums Mittelmeer sind wir schon lange die Nummer 1. In den kommenden Jahren streben wir auch die Marktführerschaft auf der Fernstrecke an. Die Weichen dafür sind gestellt.“

Bei Temperaturen um die 30 Grad ist für viele Wasser der beste Aufenthaltsort.
Bei Temperaturen um die 30 Grad ist für viele Wasser der beste Aufenthaltsort.

Einer repräsentativen Umfrage zufolge möchte jeder vierte Deutsche in die Ferne reisen. Die TUI ist mit großem Vergnügen bereit, diese Sehnsucht zu bedienen. Und so hat man für den kommenden Winter das größte Fernreise-Programm aller Zeiten aufgelegt, neue Reiseländer wie Japan, Südkorea und Nepal ins Portfolio geholt, und es den Reisenden in Sachen Hotel und Rundreisen richtig schwer gemacht. „Über 11.000 Hotels, zirka 500 Rundreisen sowie gut 4.000 Ausflüge und Zusatzleistungen sind im Reisewinter 2015/2016 bei uns buchbar“, sagte TUI Fernreise-Chef Steffen Boehnke. Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Die romantische Altstadt von Chania ist voller Leben. Fotos: Bernd Siegmund
Die romantische Altstadt von Chania ist voller Leben.
Fotos: Bernd Siegmund

Gerade die Rundreisen sind eine Delikatesse für sich. Die durch Japan zum Beispiel führt durch die berühmtesten Städte und reizvollsten Landschaften. Von Tokio nach Kyoto. Acht Tage. Mit Frühstück. Die Reise kostet ab 1.785 Euro pro Person im Doppelzimmer. Und sie wird garantiert ab zwei Personen durchgeführt. Das kann mit etwas Glück eine ganz individuelle Sache werden. Weitere Reisehöhepunkte warten (u.a.) in Korea, Nepal, Thailand, in den USA und Mexiko. Pünktlich zum Start der Wintersaison 2015/2016 haben die TUI und die Lufthansa-Tochter Eurowings eine Premium-Partnerschaft für Flüge auf der Fernstrecke vereinbart. Damit steht den TUI-Reisenden die ganze Welt offen.

Bleibt nur die klitzekleine Frage: Was kostet der Spaß? „Trotz eines schwächer gewordenen Euros bleiben die Reisepreise im kommenden Winter stabil“, verspricht Touristikchef Dörschuck. „Fernreisen werden auf vielen Strecken sogar günstiger. Aufgrund sehr attraktiver Flugpreise infolge der Partnerschaft mit Eurowings konnten wir währungsbedingte Nachteile beim Hoteleinkauf kompensieren.“ Auch in punkto Mittelstrecke, also rund ums Mittelmeer, bleiben die Preise stabil, Autoreiseziele verteuern sich leicht um ein bis drei Prozent. Für die Schweiz kündigte Dörschuck die Einführung einer „Preisbremse“ an. „Durch eine spitze Kalkulation und ausgehandelte Gratisleistungen wie etwa kostenfreie Skipässe könnten währungsbedingte Preissteigerungen von 20 Prozent auf rund fünf Prozent abpuffern.“ Sagte er. Na also!