CTOUR-Hoteltreff in den neuen
Berliner Kant Garagen
von Sylvia Acksteiner
Es ist das Entreé eines Hotels und der Eintritt zu einem Designer-Store.
Die Mauern sind historisch, und das Innenleben ist stylisch.
Jeder Einrichtungsgegenstand im Hotelzimmer ist ein Designerstück, und nebenan kann man ihn gleich kaufen.
Hört sich extravagant und sehr besonders an – und das ist es auch: das neue stilwerk Hotel KantGaragen in Berlin.
CTOURisten trafen sich dort zu einem Hoteltreff und nahmen den neuen Hotspot für Design und Hospitality unter die Lupe.
Dass man sich an einem historischen Ort befindet, merkt der Gast sofort, wenn er das Hotel betritt.
Die Industriearchitektur des einstigen Kantgaragenpalastes ist noch zu sehen – die alten halbrunden Verkaufsräume aus den dreißiger Jahren, die Dimensionen der Tankstelle, die Doppelhelix der Rampen – eine Konstruktion, bei der sich hinauf- und hinabfahrende Autos nicht begegnen.
Der Wiener Architekt Hermann Zweigenthal hatte die Hochgarage 1929 – 1930 im Stil der Neuen Sachlichkeit gestaltet.
Die stilwerk-Philosophie traf hier auf einen perfekten Ort. Seit 2019 setzt die Unternehmensgruppe auf die Verbindung von Design-Verkauf und Hotelbetrieb.
Und so sieht man auch sofort Designerstücke überall – Möbel, Lampen, Accessoires, Küchenutensilien, Bilder, Kunstwerke….
Perfekter Anfang
Das neue stilwerk Areal ist seit Sommer 2022 am Start. Auf einer Helix hängen Bilder und Installationen verschiedener Künstler, und der Besucher erreicht zu Fuß die Design-Verkaufsflächen in den oberen Etagen – großzügig, offen, lässig.
Gleich daneben wurde das neue Hotel gebaut – 61 Zimmer unterschiedlicher Kategorien von 18 bis 30 m². Und fast alles in den Zimmern kommt von nebenan aus den Designer-Stores – Möbel, Decken, Lampen und Accessoires. Wer möchte, kann sein Lieblingsstück gleich kaufen oder bestellen.
Der Zimmerpreis liegt zwischen 120 € und 160 €. Der September war mit über 70% Auslastung ein sehr guter Monat.
Engagiertes Hotelmanagement
Jessica Schöndorf ist die Hoteldirektorin der KantGaragen.
Sie bringt Erfahrungen aus dem Hotel-Management mit und ist nach anstrengenden Monaten voller Optimismus:
„So etwas mit aufzubauen ist schon was ganz Besonders.
Zu sehen, wie unser Hotel entstanden ist und sich jetzt entwickelt, das ist für mich eine einmalige tolle Gelegenheit.“
Die Kunden sind junge Leute, Geschäftsreisende, Gäste der Markenpartner oder bei Veranstaltungen.
„Es sind Designliebhaber, die historische Gebäude schätzen und Design erleben wollen.“
Die aus dem Ruhrgebiet stammende Wahlberlinerin Schöndorf hat ein kleines engagiertes Team mit 11 Mitarbeitern um sich. Zum Frühstück bieten sie Produkte an, die regional oder bio oder im besten Falle beides sind. Unter den Zulieferern sind eine Berliner Kaffeerösterei, eine Bio-Bäckerei, Bio-Milchproduzenten und Bio-Safthersteller aus dem Brandenburgischen.
Und sie erzählt davon, dass Berliner erst einmal von draußen schauen – einige sind noch unsicher, ist das ein Laden oder eine Galerie oder ein Hotel – dann hereinkommen und einige „Geschichten von früher“ erzählen, denn die Kant Garagen waren mehr als ein einfaches Parkhaus.
Ambitionierte Pläne
Und das werden sie wieder sein, wenn auch ein bisschen anders als früher. Schon fertig ist die Eventfläche in der 5. Etage mit einer Kombination aus Industriedesign, historischem Kern und modernster Belüftungs- und Klimatechnik.
Die frühere Parketage ist 1500 m² groß und hat Platz für 500 Personen bei Vernissagen, Konferenzen, Mode-Events, Produktpräsentationen oder anderen Veranstaltungen.
Im Erdgeschoss und auf einer Außenterrasse soll es bald auch Gastronomie geben. Ein kleines Café zur Kantstraße mit integriertem Bookstore können Hotelgäste nutzen, lädt aber auch Gäste von der Straße ein.
Der stilwerk-Komplex ist auf dem besten Weg, sich auf dem Berliner Hotelmarkt seinen Platz zu erobern.
Fotos: Michael Königs, Sylvia Acksteiner(1), stilwerk(1)