CTOUR On Tour: Radtour in der Region Bourgogne-Franche-Comté

Südöstlich von Paris liegt die Region Bourgogne-Franche-Comté. Diese hat im Osten circa 230 km Landesgrenze mit der Schweiz gemeinsam. Die natürliche Grenze wird vom Juramassiv gebildet. Die Franche-Comté befindet sich zwischen dem Elsass, Lothringen und den früheren Regionen Champagne-Ardenne im Norden, der Bourgogne im Westen und Rhone-Alpes im Süden. Die Hauptstadt ist Dyon, während die Hauptstadt der Franche-Comté Besançon ist. Der Norden, welcher Teile der Vogesen einschließt und der Osten mit dem französischen Jura sind von Gebirgen durchzogen. Das Gebiet ist reich an Wasser, die wichtigsten Flüsse sind die Saône, der Doubs und der Ain. Zudem gibt es vor allem im Département Jura zahlreiche Seen, die auch von den Touristen genutzt werden. Schlösser, Festungen, Relikte, Städte und Dörfer sind die großen Zeugen der Geschichte und des Lebens dieser Region.

Auf ungestümen Wellen eines Flusses, dem schattigen Vorplatz einer römischen Basilika, auf dem Gipfel eines Bergkamms, einem Weg in einer schroffen zu einer uneinnehmbaren Zitadelle hinaufführenden Gasse, am Tisch eines Dorfbistros oder eines schicken Restaurants: Bourgogne-Franche-Comté erwartet den Besucher mit einer Vielzahl von geschichtsträchtigen Orten und emotionsgeladenen Momenten.

Ob als Wanderer oder Radfahrer über die Berge und Täler des Jura, durch die Wälder des Morvan, neben den Weinbergen an der Cote d‘ Or oder an einem Fluss auf den Treidelwegen zu radeln, bedeutet Glück, denn für jedes Rad gibt es den richtigen Weg und für jeden Radfahrer den passenden Stil.

So kam auch für mich die Radreise und Kultur in der Bourgogne-Franche-Comté im richtigen Moment und begann mit dem Flug von Berlin nach Basel. Von dort ging es mit einem Kleinbus nach Belfort zu dem Camping Platz „L´Etang des Forges“, um die E-Bikes in Empfang zu nehmen. Dann starteten meine Radfreunde und ich zur ersten 15 km-Etappe auf dem francovelosuisse-Weg nach Bourogne. Die 40 km lange Strecke wurde als grenzüberschreitendes Kooperationsprojekt in Zusammenarbeit zwischen dem Conseil Departemental des Territoire de Belfort und der Republik und des Kantons Jura entwickelt.

Die Radstrecke von Belfort nach Porrentruy ist überwiegend flach

Die Radstrecke von Belfort nach Porrentruy ist überwiegend flach und somit bestens für Ausflüge mit der Familie oder Freunden geeignet. Seit 2015 rollen die Räder auf beiden Seiten und die Menschen sind sich näher gekommen. Außerdem kreuzt die francovelosuisse das Radnetz „Eurovelo 6“, ein internationaler Radweg mit einem Streckennetz von 3600 km, der den Atlantik mit dem Schwarzen Meer verbindet und an den Flüssen Loire, Rhein und Donau entlang führt.

Auch das Schweizer Radlernetz Schweizmobil ist mit über 3000 km Radwegen mit der francovelosuisse verbunden und versucht, einen gelungenen Radurlaub mit Einrichtungen und auf den Radfahrer zugeschnittenen Service entlang der gesamten Strecke zu garantieren. Nach einer kurzen Stärkung in Bourogne kreuzten wir den Radweg „ Eurovelo 6“ und fuhren über eine Schleife auf dem Weg „La Coulee‘ verte“ nach Belfort zurück. Die hinzugekommenen 25 Kilometer ließen sich mit einem elektrisch unterstützten Rad leicht bewältigen.

Für den Fahrradfahrer gilt es, sich vorher im Internet über die Route zu informieren und eine Strecke entsprechend den Wünschen und der Kondition auszuwählen. Außerdem gehört eine geeignete Ausrüstung zum Gepäck, wie Satteltasche, ein kleines Set mit Reparaturmaterial (Schlauch, Pumpe, Multifunktionswerkzeug) und das Fahrradschloss. Vor Ort ist ein geeigneter Radwanderführer das beste Hilfsmittel, um sich im fremden Land und auf der Strecke zurechtzufinden. Es gibt fünf Gründe, um entlang der Radwanderwege der Bourgogne-Franche-Comté zu fahren:

1. sichere und markierte Strecken für jeden Radfahrer,
2. Serviceleistungen und gutes Unterkunftsangebot,
3. unterschiedliche Strecken und Niveaus,
4. Entdeckung des historischen Kulturerbes dieser Region,
5. jeden Tag neue Etappen und Eindrücke in einer kontrastreichen Landschaft.

Von mehreren Dienstleistern wird den Radfahrern die Qualitätsmarke „Accueil Velo“ – Radfahrer Willkommen – angeboten, die den Radlern auf den Radwegen einen guten Empfang und Serviceleistungen bietet ( Unterkünfte, Tourismusbüros, Fahrradverleih und Reparaturstellen, Sehenswürdigkeiten).

In Belfort angekommen hat man einen wundervollen Blick auf den Löwen von Belfort, das Symbol des heldenhaften Widerstandes der Stadt während des deutsch-französischen Krieges von 1870-1871. Er ist das Zeichen der Resistenz der Belforter gegenüber den Deutschen, da Elsass an Deutschland abgetreten wurde, während Belfort französisch blieb. Der Löwe stammt von Bartholdi, dem bekannten Bildhauer, der auch die Freiheitsstatue in New York geschaffen hat. Der aus rosa Sandstein gefertigte Koloss ist 22 m lang, 11 m hoch und wacht über die Stadt, bei Dunkelheit ist er hell erleuchtet.

Die Zitadelle diente den Belforter Bürgern während des Krieges als befestigtes Lager.

Die Zitadelle, die in mehreren Etappen vom Mittelalter bis Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde, diente den Belforter Bürgern während des Krieges als befestigtes Lager. Eine Entdeckungstour mit Ton und Lichteffekten führt den Besucher ins Herz der Zitadelle, über Festungsgräben und Basteien, bis zum „Grand Souterrain“, einem unterirdischen Gewölbe. Von der Löwenterrasse hat man eine tolle Sicht auf die Stadt, auf Reste der Stadtmauer, auf die alten militärischen Befestigungsanlagen, die von Vauban errichtet wurden, auf die Kathedrale und auf die Vogesen.
Bevor wir die Räder auf dem Campingplatz abgaben und dann mit dem Transporter nach Luxeuil-les-Bains fuhren, hielten wir am alten Stadttor „de Brisach“, das 1687 von Vauban als königliches Tor erbaut wurde und mit dem Wappen von Ludwig dem XIV., einer eingemeißelten Sonne, geschmückt wurde. In der Mitte leuchten Lilienblüten und die königliche Krone, die von Trophäen und Fahnen umrahmt wird.

Der nächste Morgen begann damit, dass wir uns in der Stadt mit 7000 Einwohnern im französischen Departement Haute-Saône-Luxeuil ein wenig umschauten. Um 9 Uhr kam Florenze vom Tourismusamt zu uns und begann mit der Führung. Der erste Stopp war das Kurhaus mit den Thermen, die schon die Römer zu schätzen wussten. Das imposante, klassizistische Gebäude mit rosafarbenem Sandstein aus den Vogesen wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Am Eingang kann man zwei Becken mit Mosaik bewundern, zwei warme Quellen mit 34°C Wassertemperatur sorgen für die ausreichende Wassermenge. Die wohltuende Wirkung ist seit über zwei Jahrtausenden bekannt.

Das Kurhaus mit den Thermen in Luxeuil-Les-Bains, die schon die Römer zu schätzen wussten.

Hier werden Wohlfühlkuren (Rheumatologie, Phlebologie, Gynäkologie) und auch Wellness angeboten. Rund um die Quelle errichtete im Jahre 610 der Mönch Kolumban eines der ersten Klöster Europas. Im Innenhof der Abtei ist eine Bronzestatue des Iren zu bestaunen. Unter Ludwig dem XVIII. wurde das ehemalige Kloster in ein Priesterseminar umgewandelt. Heute sind in den Gebäuden ein christliches Kulturzentrum und eine katholische Sekundarschule untergebracht. Noch vor der Ankunft Kolumbans existierte in Luxeuil die Begräbnisstätte der Abtei, wo nur Mönche begraben wurden. Bei Ausgrabungen fand man auch umfangreiche Spuren aus der Römerzeit, beispielsweise mit Töpferöfen und Grabsteinen.

Das Burgvogthaus aus dem 15. Jahrhundert mit einem mehreckigen Turm und Fenster mit reich verzierten Rahmen, einer schönen Holztür aus dem 16. Jahrhundert, beherbergt heute die Bibliothek. Der Schöffenturm vom Ende des 15. Jahrhunderts ist das Schmuckstück des architektonischen Kulturguts von Luxeuil. Das große, viereckige Gebäude ist vier Stockwerke hoch, die über eine seitlich angebaute Wendeltreppe miteinander verbunden sind. Nach 146 Stufen hat man einen wunderschönen Panoramablick auf den Jura und die Vogesen. Seit 1865 befindet sich das städtische Museum in dem denkmalgeschützten Bau. Gegenüber dem Schöffenturm steht der Palast des Kardinals Jouffray mit dem großen Steinbalkon, seinem großartig-filigranen Geländer und den gekreuzten Spitzbögen.

Steinerne Wasserspeier bewachen das bemerkenswerte Haus. Durch das rote Tor unter dem Erker führt der Weg zum Tourismusbüro. Unter dem Balkon befindet sich die berühmte Triskele der drei Kaninchen. Drei Kaninchen haben jeweils zwei Augen, aber nur drei Ohren, die sie teilen, obwohl sie jedoch je zwei Ohren besitzen. Die Figur stellt wahrscheinlich den Lauf der Zeit mit Morgen, Mittag und Abend dar. Die Basilika Sankt Peter gehörte einst zum Benediktiner-Kloster und wurde Anfang des 14. Jahrhunderts geweiht. Herausragend sind das Chorgestühl und der Glockenturm aus dem 16. Jahrhundert. Vier mächtige geschnitzte Atlanten tragen das Orgelgehäuse, das mit drei Medaillons dekorativ verziert ist und 1617 zum ersten Mal tönte. 44 Register und über 3600 Pfeifen bringen die Orgel zum Klingen. Die Augen zum Leuchten bringen die 52 Balkone, die in der Rue Carnot aus Schmiedeeisen, Gusseisen und in verschiedenen Stilen zu bewundern sind.

Nach der Stadtbesichtigung fuhren wir mit dem Minibus nach Fougerolles, um die Destillerie Devoille zu besichtigen. Fougerolles ist ein kleines Dorf an der Grenze der Franche-Comté und Lothringen und ist die Hautstadt der Kirsche und des Kirschs. Lesne Alain, ein Familienmitglied der Brennerei Devoille, das als Familienunternehmen 1859 gegründet wurde, führt uns durch den Betrieb und erklärt uns die Produktion einer breiten Palette aus Obstbränden, Likören, Cremes für Cocktails und Aperitifs mit eingelegten Früchten. Wichtig für die Brennerei sind eine gute Verwertung reifer Früchte, die Gärung, die Destillation, das Reifen der Brände und die Abfüllung.

Die Destillerie Devoille in Fougerolles.

Die Brennerei besitzt keinen Obstgarten, die Früchte werden von einheimischen Bauern aufgekauft. Zur Verwendung kommen natürlich in erster Linie die Kirschen, in Fougerolles gibt es 10000 Kirschbäume, dann Mirabellen, Pflaumen, Zwetschgen und Birnen. Die süßen Früchte werden in Behälter gepumpt und zum Gären gebracht, wobei der Zucker sich in Alkohol umwandelt. Die vergorene Masse kommt in Kupferbehälter, wird erhitzt und dann destilliert. Da Alkohol schneller verdampft als Wasser, steigen die Dämpfe nach oben, werden durch eine Kühlschlange geleitet und kondensieren dann. Diese Brände werden dann in Korbflaschen gefüllt, also in Glasballons gelagert, damit der Geschmack und die Farbe nicht verändert wird. Die Brände reifen auf dem Dachboden, wo die Temperaturunterschiede für eine gute Reifung sorgen.

Der Reifeprozess dauert zwischen zwei und fünf Jahren und daher sind die Obstbrände rund und angenehm zu trinken. In den Korbflaschen haben sie 60% Prozent Alkohol, werden dann aber mit Quellwasser vermischt und trinkbar gemacht. Die Spezialität der Devoille-Brennerei ist der „Williams Birne Brand“ im Holzfass gelagert. Eichen- oder Kastanienholz ist nicht neutral wie ein Glasballon, so verfärbt sich der Schnaps nach Jahren und bekommt ein holziges Aroma dazu, der einen dauerhaften Geschmack erhält und angenehm zu trinken ist. Aromen veredeln die Getränke und diese werden im betriebseigenen Garten angebaut. 12 Mitarbeiter halten die Produktion aufrecht und produzieren die meisten Flaschen für Frankreich, 20 % werden nach Deutschland, Belgien, in die Schweiz, nach Japan und in die USA geschickt. Auf dem Speicher lagern etwa 1500 Flaschen für 2-10 Jahre. Zum Abschluss haben wir verschiedene Brände probiert und dabei immer wieder den guten Geschmack gelobt.

Nach der Kostprobe waren wir fit für die nächste Etappe. Mit den E-Bikes vom Tourismusamt Luxeuil-Les-Bains ging es diesmal auf der „Boucle des Eaux“ 10 km nach Raddon, einem Teilabschnitt der Tour de France Route 2017.

Auf der „Boucle des Eaux“ 10 km nach Raddon.

Stärkung erwartete uns in der „Auberge de Raddon“, einer Gaststätte, die die Radfahrer ebenso willkommen heißt.
Nach dem Mittagessen brachte uns der Minibus nach Esmoulieres, eine Strecke der bemerkenswerten Steigung, die für die Tour de France-Fahrer 2017 zum Programm gehörte.

Die Radtour von Esmoulieres zum „Plateau des Grilloux“ bietet viele Seen zur Erholung an.

Die 12 km Radtour von Esmoulieres zum „Plateau des Grilloux“ über Beulotte und Saint Laurent war eine wunderschöne Landschaftsfahrt entlang vieler Seen und Radschleifen des „Kleinen Finnlands“, die in diesem Jahr auch die Tour de France-Fahrer nutzten.

Nach Belfahy brauchten wir nicht in die Pedale zu treten, sondern ließen uns zum 900 m höchstgelegenen Dorf in der Haute-Saône der südlichen Vogesen chauffieren. In dem Restaurant „La Chevauchee‘“, auch Träger des Labels „Radfahrer Willkommen“, ließen wir uns den vorzüglichen Blaubeerkuchen schmecken und einige hausgemachte Konfitüren einpacken.

Das Restaurant „La Chevauchee“ in der Haute-Saône der südlichen Vogesen.

Um 17:30 Uhr erreichten wir das Etappenziel Besancon, checkten im „Hotel de Paris“ ein und beendeten den Abend im Restaurant „La Charette“.

Die Stadtführerin Anne Wei vom Tourismusamt Besancon erwartete uns am nächsten Morgen um neun Uhr in der Lobby des Hotels, um in einer zweistündigen Stadtbesichtigung die Sehenswürdigkeiten der Stadt besser kennenzulernen. Besancon hat 120000 Einwohner und 20000 Studenten. Die Altstadt wurde während des 2. Weltkrieges nicht zerstört, die meisten Gebäude stammen aus dem 18. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert gehörte die Hälfte der Stadt der Kirche. Wie ein schützender Arm legt sich die Doubs-Schleife um den Hügel, mit der von Vauban vor über 200 Jahren errichteten Zitadelle, die heute zum UNESCO- Weltkulturerbe gehört.

In dieser natürlichen Landschaft hat sich die Stadt mit Innenhöfen und Treppen eine herrliche Architektur erschaffen. Zwischen dem Battant-Viertel und der Zitadelle verspürt man den Charme der Stadt mit den ockerfarbenen und blauen Fassaden. Besancon ist die historische Hauptstadt der Region Franche-Comté und Heimat vieler hervorragender Wissenschaftler und Kulturschaffender, wie die Brüder Lumiere, Fourier und Victor Hugo, deren Geburtshäuser zu besichtigen sind. Die Stadt ist mit prachtvollen Patrizierhäusern aus dem 16., 17. und 18.Jahrhundert geschmückt, in denen viele architektonische und historische Sehenswürdigkeiten aufbewahrt sind.

Die zwischen dem 11. und 13.Jahrhundert entstandene Kathedrale Saint-Jean ist die erste gotische Kathedrale Frankreichs, die nach Umbauten im 18. Jahrhundert barocke Baustile aufweist. Die große astronomische Uhr, die aus 30000 Teilen besteht, kontrolliert ein Ziffernblatt in der Kathedrale und vier im Kirchturm. Die 11 m große Fensterrose war die Platte des Altars, der in Frankreich in Form einer Scheibe einmalig ist. Ein weiteres Wahrzeichen Besancons ist unter anderem das Tor Porte Noire, ein mit zahlreichen Skulpturen versehener römischer Triumphbogen aus dem 2. Jahrhundert.

Ein weiteres Wahrzeichen Besancons ist unter anderem das Tor Porte Noire Ctour.

Der Granvelle Palast, ein wunderschöner Renaissancebau aus dem 17.Jahrhundert beherbergt heute das Museum der Zeit, das der Uhrmacherei gewidmet ist und dem Besucher interessante Details vermittelt. Besancon ist eine bedeutungsvolle Metropole, deren Straßen und Gassen die Stadt umschließen und den Radfahrer zur Erkundung einladen.
Die Einladung zum Mittagessen wurde in Dole nach einer 20 minütigen Autofahrt umgesetzt, wo wir uns in der „Petite Venice“ am Kanal in der rue Pasteur für weitere Unternehmungen mit Speisen und Getränken erfrischten.
Im ehemaligen Gerberviertel in der Nähe des Jachthafens steht das Louis Pasteur Geburtshaus, das an den französischen Chemiker und Mikrobiologen erinnert, der entscheidende Beiträge zur Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten durch Impfung geleistet hat.

Bevor wir uns weiter umschauten, starteten wir zur letzten 10 km-Etappe auf dem „Eurovelo 6“ nach Orchamps und zurück. Mit normalen Fahrrädern bewältigten wir in kurzer Zeit die flache Strecke am Fluss Doubs entlang.
Glücklich und zufrieden statteten wir der Mediathek im ehemaligen Hotel-Dieu einen Besuch ab. Dort gibt es eine Ausstellung über die Geschichte dieser „Stadt der Kunst und Geschichte“, ihrer Patrizierhäuser, der geheimen Durchgänge und der alten Klöster. Ein Juwel ist die Stiftskirche Notre Dame. Sie wurde im 16.Jahrhundert erbaut und ersetzte die Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Seit 1951 spricht man von einer Basilika, die im Jahre 2009 restauriert wurde. Die gotische Kirche ist eine der größten in der Franche-Comté mit einer Länge des Kirchenschiffs von 58 Meter und einer Höhe unter dem Gewölbe von 26 Metern. Die wichtigsten Skulpturen, wie die Heilige Jungfrau mit dem Kind, stammen aus dem 15./16. Jahrhundert.

Ein Juwel in Dole ist die Stiftskirche Notre Dame, die im 16.Jahrhundert erbaut wurde.

Wunderschöne Gemälde und Wandmalereien aus dem 17. bis zum 20.Jahrhundert sind heute noch zu sehen. Zu bestaunen sind ebenso die Buntglasfenster aus dem 19. und 20.Jahrhundert. Die Riepp Orgel, die aus Holz geschnitzt ist, stammt von 1754, hat 3500 Pfeifen und immer noch einen herausragenden Klang. Ein Schmuckstück ist die Heilige Kapelle, die im Stil der Renaissance errichtet wurde. Während der Chor in rosa Marmor leuchtet, erzählen die Wandgemälde und Buntglasfenster die Geschichte der Wunderhostie.
Und wer Lust und Kraft in den Beinen hat, der steigt den 73 m hohen Kirchturm empor und wird mit einem unvergesslichen Ausblick belohnt.

Für die Sehenswürdigkeiten der Stadt bietet das Tourismusbüro einen 4 km langen Rundgang an. Am Boden zeigen eingelegte Bronzepfeile den Weg. Es gibt vier Streckenabkürzungen und diese sind mit einem Katermotiv gekennzeichnet. Der Katerweg wurde nach einer Idee des Schriftstellers Marcel Ayme‘ geschaffen, der sich in der Stadt gut auskannte und seine Kinder- und Jugendjahre hier verbrachte. Der Weg führt den Besucher auf einem Parcours in 35 Etappen durch Straßen und Gassen der Stadt, die sein Herrchen so liebte. Auch wir folgten dem Märchenkater durch Tunnel, Unterführungen, wie die Passage Raynaud, die früher eine Quelle und später ein Waschhaus war.

Über eine blumengeschmückte Brücke erreicht man den Jachthafen von Dole, wo man Boote mieten kann, um eine Spazierfahrt auf dem Wasser zu genießen. Mit den elektrischen „run-a-Boat Booten machten wir eine Fahrt auf dem Doubs und schauten uns die Stadt vom Wasser aus an.

Mit dieser Aktion ging eine interessante und wunderbare Rad- und Kulturreise in der Region Bourgogne-Franche-Comté zu Ende, die einen bleibenden Eindruck hinterließ. Nach der letzten Übernachtung und der köstlichen Versorgung Im Hotel „Moulins des Ecorces“ ging es dann am nächsten Tag per Bus zum Flughafen Basel und zurück in die Heimat nach Berlin.

Weitere Informationen:

Atout France – Französische Zentrale für Tourismus
Postfach 100128
D-60001 Frankfurt am Main
Fax: (069) 74 55 56

TOURISMUSVERBAND BELFORT UND TERRITOIRE DE BELFORT
2 bis, rue Clémenceau
90000 Belfort
Franche-Comté
Tél : 0033 3 84 55 90 90

BOURGOGNE-FRANCHE-COMTÉ TOURISME
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Fotos: Matthias Dikert