CTOUR präsentiert: Der „unbekannte“ bekannte Gardasee

Präsentation am Eröffnungstag der Leipziger Messe „Touristik & Caravaning“ am 19. November 2014

Den Gardasee – den kennt doch jeder. Man denkt an Surfen und Segeln, an gutes Essen und Wein. Kein Wunder: Der Gardasee ist eines der wichtigsten ausländischen Reiseziele der Deutschen – und das schon seit langer Zeit. Der Gardasee ist ein Klassiker, der bereits von Klassikern bereist wurde. Der große Goethe blieb hier sogar etwas länger als er geplant hatte.

Trotzdem hat der Traum-See immer noch viel Unbekanntes in petto, das es zu entdecken gilt. ‚Green Line‘ heißt nicht nur die junge Vereinigung der See-Anlieger und des Umlandes, sondern ist Programm: Die ‚grünen‘ Angebote liegen im Trend. Ziel ist Rücksichtnahme auf die Natur durch Vernunft. Ressourcen werden durch möglichst geschlossene Kreisläufe gespart. Traditionelles Reiseziel mit neuen originellen Angeboten von weniger Bekanntem sowie eine Erweiterung des Image für bisherige und weitere Zielgruppen ist das erklärte Ziel der Touristiker von der Gardasee-Region.

Traditionelles Ziel - Riva del Garda Foto: Harald Schmidt
Traditionelles Ziel – Riva del Garda
Foto: Harald Schmidt

Zu den frischen Programmangeboten gehören unter anderem: Wandern auf der Milchstraße, die Festungen und Paläste aus unterschiedlichen Epochen, Plätze der Bronzezeitmenschen, die sich hier vor etwa 3tausend Jahren wohl fühlten, aber auch die anderen nahen Seen – wie der Idro-, Iseo- oder Ledrosee. Diese Seen sind mindestens ebenso schön wie der Gardasee, haben aber weniger Trubel.
Kaum bekannte regionale Spitzen-Delikatessen können direkt beim Erzeuger auf Almen, Bauernhöfen, in Weinkellern, Ölmühlen und sogar in einer alten Apotheke im Ledrotal gekostet werden. Spezialitäten sind die exzellenten Weine Bardolino, Noisola, Teroldego und Marzemino. Letztgenannter wird sogar in Mozarts Oper ‚Don Giovanni‘ besungen.
Spezialitäten sind aber auch der Zedern-Likör ‚Cedrina‘ oder der 61%tige Waldbeerenlikör Picco Rosso sowie delikate Fischgerichte, u.a. die nur hier vorkommende Gardasee-Forelle, und Käse aus der Region. Mehr als ein Blickfang sind die so genannten Riesen-Zitronen. Wer weiß auch schon, dass der Gardasee die nördlichste Region für den Olivenanbau in Europa ist?

Neue Angebote gibt es auch für das Wandern: Wege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden für Fuß-, Bike- und Reit-Wandern wurden und werden angelegt. Sie führen auf historischen Wirtschaftspfaden, auf weichem Waldboden, über Stock und Stein, durch Bäche und Schluchten. Gehen wir doch kurz auf Tour…
Bella Vista mit Gänsehaut
Es ist ein erhebendes Gefühl, wenn der Reisende von der Brenner-Autobahn hinter der Renaissancestadt Rovereto abbiegt, nach etwa 20 Kilometern den kleinen Ort Nago erreicht und von oben herab einen Blick durch Mittelmeer-Zypressen über den nördlichen Teil des Gardasees wirft. Die Nachmittagssonne gibt dem dunklen Wasser des größten und bekanntesten Sees von Italien einen Silberglanz. Links das Gebirgsmassiv des Monte Baldo mit dem über 2.079 Meter hohen Monte Altissimo, rechts der 370 Meter wie ein Schreibpult in den See abfallende Berg Monte Brione, der die Stadt Riva del Garda verdeckt. Es weht der Ora, einer von zwei speziellen Windströmen, vom Gardasee. Goethe hatte ihn sich genüsslich ins Gesicht blasen lassen als er 1786 auf seiner Italienreise vier Tage nach Überquerung des Brennerpasses hier Halt machte: „Nach Mitternacht bläst der Wind von Norden nach Süden… Jetzo Nachmittag wehet er stark gegen mich und kühlt die heiße Sonne gar lieblich.“ Dieser Wind machte den Gardasee in den zurückliegenden 40 Jahren zum Paradies für Segler und Surfer. „Denn Ora kommt pünktlich jeden Tag von etwa 13 bis 17 Uhr.“, erklärt Roberta Maraschin Leiterin vom Tourismusbüro Garda-Trentino in Riva.

In der Gardasee-Region kann der Wanderer nicht nur Natur und reizvolle Landschaft erleben, sondern auch Geschichte und Kultur.
Der Weg des Ponale, zum Beispiel einer alten Verbindung vom Gardasee zum stillen Ledrotal hinter den Bergen, ist ein leicht zu bewältigender Wanderweg. Ein Stück führt auf der alten still gelegten Uferstraße des Gardasees, durch grüne Wälder entlang am Ponale, einem Bach, vorbei an historischen Kalkbrennöfen und Nagelschmieden für Militärstiefel.
Übrigens, diese Nagelproduktion war so kriegswichtig, dass die Arbeiter nicht eingezogen wurden. Der Weg endet am Ledrosee mit den berühmten Pfahlbauten aus der Bronzezeit.
Dieser Weg war während des ersten Weltkrieges wichtig und wurde durch eine gut getarnte Festung am Gardasee geschützt. Der Fels unweit des alten Wasserkraftwerkes der Stadt Riva war zu diesem Zweck vom österreichischen Militär vor etwa 120 Jahren wie ein Käse durchlöchert worden.

 Historische Wanderung: 600 Meter unter dem Felsgestein Foto: Harald Schmidt

Historische Wanderung: 600 Meter unter dem Felsgestein
Foto: Harald Schmidt

Die Wanderer folgen dem Festungsexperten Volker auf der alten Straße, die früher am nördlichen Gardasee-Ufer entlang führte, zu einem zweiten Tunnel. An der Seite schließt der Historiker eine Gittertür auf. Kühle, feuchte Luft empfängt den Besucher beim Eintreten. Es kommt Gänsehaut durch ein schauriges Gefühl und gefühlte Kälte. Spärlich erleuchten Lampen einen steilen Treppengang. 250 Stufen führen in die Tiefe. Unten riesige Gänge und über dem Besucher 600 Meter Fels. Da sind am Ende der Gänge die großen Löcher für Kanonenstellungen vorgesehen. Heute erlauben sie wie ein großer Bildschirm einen Bella Vista auf den Gardasee und die Bergwelt. Und was für einer…

Wir machen noch einen Sprung zu dem kristallklaren Ledrosee im gleichnamigen Tal:

Waffen der Bronzezeit
Auf einer schattigen Wiese in Molina am Ufer des Ledrosee, ca. 30 Minuten von Riva del Garda entfernt, kommen 12- bis 16jährige Jungen mit ihren Vätern im Urlaub ins Schwitzen. Sie wollen Pfeil und Bogen aus der Urzeit nachbauen. Der Platz für die Waffenproduktion hat Tradition. Vor 3.700 Jahren lebten an diesem Ufer des Ledrosees Bronzezeitmenschen in Pfahlbauten.
Als vor etwa 85 Jahren der Ledrosee künstlich abgesenkt wurde, kamen einige hundert in den Grund gerammte Holzpfähle zum Vorschein. Archäologische Ausgrabungen folgten. Die zahlreichen Funde wie Keramik, Geräte zum Spinnen und Weben, Waffen, darunter drei Bögen, machten diese Pfahlbauten-Siedlung zu einer der bedeutendsten in Mitteleuropa. Jeden Sommer bietet das hier entstandene Pfahlbauten-Museum seinen Gästen die Möglichkeit, den Alltag unserer Ahnen nachzuerleben. Mit Archäologen wird Brot gebacken, getöpfert, gewebt, gefärbt oder Pfeil und Bogen gebaut.

Donato, ein Spezialist für urzeitliche Waffen, hatte bevor die jungen Waffenschnitzer kamen einen Akazien-Baumstamm geviertelt, ein von den damaligen Menschen in dieser Region bevorzugtes Holz für Bögen. Gunnar aus Leipzig, Sergio aus Rom und Peter aus Köln bringen das klobige Holz mit Beil und einer Hippe in Form. Schon nach fünf Minuten wird nach so einer Waffenherstellung der Arm lahm. Zudem mahnt Donato zur Vorsicht: Eine zu tiefe Kerbe im Holz könnte beim späteren Spannen des Bogens zum Zerbrechen führen. Geduld ist nötig. Doch nach weiteren Arbeitsgängen wie Glätten des Holzes, Herstellen seiner Elastizität durch Kochen, Flechten der Sehne aus Naturfasern und letztlich Spannen des Bogens am zweiten Nachmittag wartet nach etwa acht Stunden Arbeitszeit der Lohn: der erste Pfeil wird abgeschossen.
Infos:
www.visitgarda.com

Erster Tipp speziell für Journalisten:
Die Gardasee-Region lädt alle Journalisten zu einer Pressekonferenz und Präsentation am Eröffnungstag der Leipziger Messe ‚Touristik & Caravaning‘ ein: am 19. November 2014, 12 Uhr, im Pressekonferenzraum (vor dem Büro der Journalisten-Akkreditierung) im Messe-Verwaltungshaus.
Es gibt viele Überraschungen: neue Angebote, aktuelle Trend-Informationen und regionale Landesprodukte.
Bitte voranmelden: E-Mail dr.schmidt@gruppeleif.de oder Fax 0341-877 29 77.

Zweiter Tipp:
Die Gardasee-Region lädt Besucher der Leipziger Messe Touristik & Caravaning, vom 19. bis 23. November 2014, an ihren Stand in Halle 5 ein.