BLÜHENDE OASEN LADEN ZUM VERWEILEN EIN

Ein lohnender Besuch auf der Erfurter Buga in Erfurt…

meint auch der Autor Udo Horn, der sich anläßlich der Buga-Eröffnung am 23. April die Hauptstandorte direkt ansah.

Ein Blumen- und Pflanzenmeer, das 87 000 Quadratmeter umfasst, darunter Tausende Rosen, Stauden, aber auch Nutzpflanzen: In Erfurt hat die Bundesgartenschau 2021 – trotz recht kühlen und teils regnerischen Wetters – die ersten Besucher empfangen.

Der Eröffnung war wegen der Pandemie allerdings eine heftige Zitterpartie vorausgegangen. War all die langfristige Arbeit umsonst? Werden die Besucherzahlen wegen der Pandemie einbrechen? Diese und viele weiteren Fragen bereiteten den Organisatoren der Buga teils große Kopfzerbrechen. Nun ist aber klar, dass die Außenbereiche der großen Blumenschau mit Ticket, Anmeldung und einem aktuellen, ausgestellten negativen Corona-Testergebnis besichtigt werden können.

Ein Wehmutstropfen bleibt: Bis auf weiteres sind alle Veranstaltungen im Innenbereich noch geschlossen. Die eingeschränkte Öffnung ist nun aber auch mit dem überarbeiteten Infektionsschutzgesetzes möglich.

Vor ungefähr 60 Jahren war auf der 36 Hektar großen Anlage die „erste internationale Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder“ eröffnet worden, viele Erfurter verbinden schöne Erinnerungen mit dem Park. Auch als ehemaliger Erfurter kann ich das Gefühl nur allzu gern nachvollziehen, habe ich doch in meiner Jugendzeit der IGA fast wöchentlich meine Aufwartung gemacht und dort sehr schöne und angenehme Stunden der Freizeitgestaltung erlebt. Für die Buga konnte das Gelände nun umfangreich saniert werden.

Auch auf dem zweiten Hauptstandort, dem Petersberg, wurde nicht gekleckert, sondern baulich geklotzt. Für die geschichtsträchtige Zitadelle Petersburg in Erfurt bringt das Jahr nun allerhand Neues mit sich.

Mit der Bundesgartenschau (BUGA) wurde die ehemals preußische Festungsanlage des 17. bis 19. Jahrhunderts nachhaltig zu einem Teil der lebhaften Innenstadt Erfurts entwickelt. Seit 1990 wurde sie mit viel Liebe zum Detail und großem finanziellen Aufwand rekonstruiert. Der Petersberg prägt als Stadtkrone seit Jahrhunderten das Bild der Thüringer Landeshauptstadt und ist für Erfurter sowie ihrer Gäste ein beliebtes Ausflugsziel zum Verweilen und zum Entdecken. Anläßlich der Bundesgartenschau, ist der Petersberg eine der wichtigsten Außenstellen. Vom Barockgarten über den Renaissancegarten bis hin zum Landschaftsgarten wird hier beeindruckende Gartenkunst geboten.

Mehr als 30 000 Blumen, die bis zum Herbst durchblühen, heißen die Gäste der Buga willkommen. Im Festungsgraben, der im Stil der Gartenschauen des 19. Jahrhunderts gestaltet wurde, sind die züchterischen Wurzeln Erfurts zu entdecken: der Färberwaid. Aus der Pflanze wurde im Mittelalter das „Erfurter Blau“ gewonnen, mit dem Tuch gefärbt wurde und da in ganz Mitteleuropa bekannt war.

Bei der Buga wurde von Anfang an auf Barrierefreiheit geachtet. So werden auch Führungen für Menschen mit Behinderung angeboten. Zudem sind die Informationen mehrsprachig auf der Webseite in einfach verständlicher Sprache verfügbar.

Mein Fazit dieser Reise: Ich kann jedem Blumenliebhaber und Thüringen-Entdeckern eine Reise nach Erfurt nur empfehlen. Es lohnt sich, nicht nur wegen der faszinierenden Blumenpracht.

Fotos: Udo Horn