Rundbauten, Kulturerbe der Hakka in der Provinz Fujian

„CTOUR special: Ein Land mit tausend Gesichtern – China erkunden mit dem Reiseveranstalter China Tours

„Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an.“ Laozi
千里之行﹐始於足下。

„Das Leben in China ist intensiv und schnell und es gibt noch so vieles abseits der Touristenpfade zu entdecken“, beginnt LIU Guosheng den Vortrag über sein Reiseunternehmen China Tours vor den zahlreich erschienenen CTOUR-Journalisten am 12. November 2012 im Stammlokal des Clubs im ABACUS. Schnell wird klar, dass Fakten und Zahlen diesem faszinierenden Land nur wenig gerecht werden. Aber sie gehören dazu, um die Dimensionen des Tourismus als Wirtschaftsmacht deutlich zu machen und die unglaubliche Logistikleistung, die ein Reiseveranstalter aufbringen muss, zu verstehen.


„Und auch wenn die westliche Welt bereits so vieles über das Land tagtäglich erfährt, so bleibt es einem doch fremd, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen und erlebt hat“, sagt LIU Guosheng.

Rundbauten, Kulturerbe der Hakka in der Provinz Fujian
Rundbauten, Kulturerbe der Hakka in der Provinz Fujian

Tausend Meilen fangen mit dem ersten Schritt an: China Tours, das mittlerweile als führender Spezialist für China-Reisen gilt, wurde von LIU Guosheng 1998 in Hamburg gegründet. Inzwischen lebt und versteht er beide Mentalitäten und Kulturen. Das bringt den grossen Vorteil in der Branche, authentische Reisekonzepte in China massgeschneidert für deutsche Kunden zu entwerfen. Für seine Reiseideen wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit der „Goldenen Palme“ der Geo Saison (2006 und 2011) und mit dem begehrten Touristikpreis der Sonntag Aktuell (2007 und 2011). China Tours bietet neben den Gruppenreisen auch individuell kombinierbare Reisebausteine sowie Module für Geschäftsreisen an. Mit „Elements of China“ z. B. kann man seine Rundreise Tag für Tag individuell gestalten, Sightseeing oder Relaxen. „China kulinaria“ bietet die Vielfalt der Gaumenfreuden quer durch das Reich der Mitte, das sowohl das genussvolle Essen wie auch die Zubereitung der Speisen in versierten Kochschulen beinhaltet. Die 16tägige Erlebnisreise „China auf dem Fahrrad“ führt durch Sehenswürdigkeiten in Stadt und Land, die abendliche und wohl notwendige Fussmassage mit eingeschlossen. Kinder werden bei „China for familiy“ zu Entdeckern und GPS-Detektiven. Und last but not least kann man mit „Fly & Drive“ gleich bei Ankunft auf dem Flughafen in ein Auto steigen und nach dem „Stop and Go“-Prinzip sein Pensum selber bestimmen.

Dass ihm die individuelle Betreuung seiner Gäste viel bedeutet, bringt LIU Guosheng nicht nur täglich der Belegschaft von China Tours nahe, er motiviert auch seine Teams in Peking, Shanghai und Guilin, denn draus resultiert schliesslich auch die Weiterempfehlungsrate seiner Reisen von über 97 Prozent.
Zur individuellen Betreuung gehören auch die Flexibilität im Reiseangebot und das schnelle Reagieren auf Neuerungen. So hat er z.B. die Gruppengrösse verringert und garantiert bereits bei acht Personen die Durchführung der Reise. Aber auch die „Mehrwert-Strategie“ spielt eine Rolle, gemeint sind die einzigartigen Blicke hinter die Kulissen im Reich der Mitte. Angeboten wird z.B. den Gästen, die Große Mauer bei Sonnenuntergang zu besuchen. Abgesehen vom fantastischen Naturschauspiel haben die Reisenden das Bauwerk zu dieser Zeit fast für sich allein, da die meisten Reisegruppen schon wieder auf dem Heimweg sind. Oder ein Besuch einer Cocktailbar am legendären Bund in Shanghai mit einem traumhaften Blick auf die moderne Skyline von Pudong. Das machen nur spezielle Absprachen möglich, die China Tours für seine Gäste ausgehandelt hat.

LIU Guosheng, Gründer von China Tours, und Margrit Manz
LIU Guosheng, Gründer von China Tours, und Margrit Manz

Aber China Tours „streicht“ auch bewusst die sogenannten „Must`s“ aus dem Programm, die jedem Reisenden schon mehr als zu viel geworden sind. Die Hinweise der Gäste werden ernst genommen. So gibt es z.B. keine Kampfvorführungen mehr im Shaolin-Kloster, kein gemeinsames Essen mehr im Jumbo-Kingdom-Boot in Hong Kong und auch keinen Besuch der Ming-Gräber bei Peking. Alles längstens nur noch „Touristen-Attraktionen“.

Ab 2013 wird China Tours zudem auch eigene Audioguide-Touren durch die Städte Peking, Shanghai und Hongkong anbieten. Die einzelnen Applikationen können bereits in Deutschland auf das eigene Smartphone heruntergeladen werden. Sie ermöglichen dann vor Ort geführte Rundgänge zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der einzelnen Städte. Mit dem „Reiseleiter im Ohr“ lassen sich so spannende Zusatzinformationen und Insider-Tipps erfahren, sowie den Weg im eigenen Tempo geniessen.
Neu im Programm ist die bereist erwähnte iPad-geführte Fly & Drive-Route entlang der Ostküste. Hierbei ist die Metropole Shanghai Start und Ziel der Reise für Selbstfahrer im Mietwagen.

Gesamtgesehen war 2011 kein leichtes Jahr für Asien-Veranstalter. Die Folgen der Katastrophe in Japan während der Hauptbuchungszeit bekamen alle zu spüren. China Tours ist es gelungen, die Buchungen im Jahr 2011 wenigstens auf Vorjahresniveau zu halten. Für 2012 gibt es Entwarnung: „Wir konnten unsere Vorausbuchungen für das Jahr 2012 um 55 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern“, bestätigt LIU Guosheng. Dabei spielt auch das attraktive Provisionsmodell eine nicht unmassgebliche Rolle, das mit den Reisebüros vereinbart wurde. Ohne den sonst üblichen Agenturvertrag wird die Provision direkt mit der ersten Buchung ausgezahlt.
Für positiven Umsatz sorgten auch die Vertriebskooperationen, die China Tours in diesem Jahr weiter ausbauen möchte. Durch die hohe Weiterempfehlungsrate wollen andere Veranstalter gerne mit China Tours kooperieren.

Das engagierte Team von China Tours
Das engagierte Team von China Tours

In 2013 wird China Tours sein 15jähriges Jubiläum begehen. Zeit, das bisherige Konzept, Reisen von Deutschland nach China zu organisieren, auch in die umgekehrte Richtung zu eröffnen. Dennoch bleibt der grösste Bereich der chinesische Inland-Tourismus. In China sind die Urlaubstage zwar immer noch begrenzt, aber die 1999 von der chinesischen Regierung eingeführten Goldenen Wochen (chinesisch 黄金周 Huángjīn Zhōu) haben das Reiseverhalten drastisch geändert. Die drei arbeitsfreien „goldenen“ Wochen umfassen das Frühlings- oder Neujahrsfest, den 1. Mai und 1. Oktober. Sie beleben den touristischen Binnenmarkt und helfen gleichzeitig den Lebensstandard zu erhöhen. Reisen bedeutet zusätzlich zu den Tickets für Bus und Bahn, immer auch Essen, Übernachtung und Souvenirs.

Der Tourismus ist unterdessen zu einer Wirtschaftsmacht geworden, mit deren Einnahmen man rechnet. Aber auch zu einer gigantischen Massenbewegung, die schnell das Reisen zum Horrortrip machen kann. Kürzlich haben 10.000 Menschen auf einem der Heiligen Berge des Taoismus die Nacht verbringen müssen, da sie bei einbrechender Dunkelheit nicht mehr herunter kamen. Der Kaiserpalast in Peking mit einem Fassungsvermögen von 60.000 Menschen, hatte im Oktober 2012 180.000 Besucher. Der Tourismus ist eine Goldgrube für den Staat geworden. Das bedeutet aber auch, sich zukünftig logistisch etwas einfallen lassen zu müssen, um den Besuchern die kulturellen Schätze wirklich zugänglich zu machen.
Im letzten Jahr waren 2,9 Milliarden Chinesen innerhalb des Landes unterwegs, 130 Millionen Touristen kamen aus aller Welt nach China, davon 640.000 aus Deutschland. Seitdem geht die Zahl der Auslandstouristen leicht zurück. Um die Zahlen ins rechte Licht zu rücken, muss noch erwähnt werden, dass auch die Hongkonger als Ausländer zählen. Zu den 28 Millionen Reisen von Hong Kong und den 20 Millionen aus Macau werden auch die Grenzgänger gerechnet, die zu täglichen Arbeitszwecken unterwegs sind. Insgesamt machte der Tourismus Einnahmen von 350 Milliarden Dollar. Mit 80 Millionen Auslandsreisen, und diese Zahl ist ansteigend, sind es jetzt die Chinesen die Bewegung in den Reisemarkt bringen. Beliebteste Destinationen sind Frankreich und Singapur, sowie Deutschland mit allein 334.000 chinesischen Besuchern in 2011. Unter diesem Vorzeichen wird also jetzt auch China Tours chinesische Touristen vermehrt nach Deutschland bringen.

Der Devise „Global denken, Lokal handeln“, fühlt sich LIU Guosheng eng verbunden. Im Umkehrschluss, also Global handelnd, hatte er vor einigen Jahren eine kühne Idee in die Tat umgesetzt: Eine Oldtimer-Rallye von Hamburg nach Shanghai. In 2012 ging die „New Silk Road Rallye“ durch insgesamt acht verschiedene Länder: Deutschland, Polen, Ukraine, Russland, Kasachstan, Usbekistan, Kirgistan und China. In 56 Tagen und 15.000 km durch unwegsame Wüstengebiete, entlang der sagenumwobenen Seidenstrasse war das allemal eine Herausforderung, sowohl für „Mensch“ als auch für „Maschine“!
Der internationale Führerschein, gelte in China nicht, berichtet LIU Guosheng. Doch dies sei kein Problem bei seinem „Fly & Drive“-Programm. Jeder bekäme einen chinesischen Führerschein und auch ein chinesisches Nummernschild bei Ankunft im Reich der Mitte. Im umgekehrten Fall sei es schon schwieriger, denn im Gegensatz zu den Deutschen, sind Chinesen schwerer zu betreuen. Wenn ein chinesischer Gast hier in Deutschland in einen Mietwagen steigt, freut er sich schon auf die zitternde Tachonadel während der Fahrt. Natürlich sind die Regeln auf den Strassen in beiden Ländern gleich, aber in China hält sich irgendwie keiner dran. Und das Problem ist, Chinesen fahren hier in Deutschland wie in China!

LIU Guosheng hatte damals bei der Gründung von China Tours den Wunsch, den Reisenden sein Heimatland ein Stück näher zu bringen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Der intensive Kontakt zu Land und Leuten stehe im Vordergrund, versichert er, und auch die Neugier zu wecken auf fremde Kulturen. „Ich möchte die Akzeptanz füreinander stärken“, schliesst er seine Rede, „und mit China Tours setze ich mich jeden Tag aufs Neue dafür ein“.

Zu China Tours gehört auch die Deutsch-Chinesische Allgemeine Zeitung. Mit „Fakten, Zahlen, Hintergrundinformationen“ wird über „Politik, Wirtschaft und Alltag im Reich der Mitte informiert.“ Ein kleines Team von engagierten China-Kennern hat sich in ihrem Hamburger Büro vorgenommen, den regen Austausch beider Länder aufzugreifen, der 2012 in „40 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und China“ gipfelt. Mit 30.- Euro ist man Jahresabonnent der Zeitung!

Mehr Informationen zu China Tours: www.ChinaTours.de

Fotos: CTOUR/Hans-Peter Gaul, © China Tours Hamburg