CTOUR vor Ort: Störtebeker-Jubiläum auf Rügen

2013 startet neuer Zyklus
Auch zum 20jährigen Festspiel-Jubiläum sorgen bis zum 8. September von Montag bis Samstag 150 Mitwirkende, vier Schiffe und 30 Pferde für Spannung und beste Unterhaltung in Deutschlands erfolgreichsten und größten Open-Air-Theater.

8800 begeisterte Zuschauer können Abend für Abend in Ralswiek am romantischen Großen Jasmunder Bodden bereits den vierten Zyklus der unendlichen Störtebeker-Legende erleben. Auch wenn diesmal der Abend mit der spektakulären Enthauptung des Helden auf dem „Hamburger Grasbrook“ endet, freuen sich alle schon auf die Neuauflage des Open-Air-Spektakels 2013, wenn es dann heißt: „Beginn einer Legende“. „Wir erzählen – ausgehend von der Frage, wie die mittelalterliche Seeräuberei eigentlich entstanden ist – völlig neue Geschichten um die legendäre Figur Klaus Störtebeker“, freut sich der aus Rudolstadt-Schwarza stammende Intendant und Gründer der erfolgreichen Festspiele, Peter Hick. Gemeinsam mit seiner Frau Ruth und Tochter Anna-Theresa sowie seinem engagierten Team sorgt der einstige Stuntman immer wieder für unvergessliche Erlebnisse auf Deutschlands größter Insel. „Wenn wir von Freundschaft sprechen, dann meinen wir auch unser Publikum. Wir alle versuchen, jedes Jahr eine schöne, spannende Geschichte auf die einzigartige Naturbühne Ralswiek zu zaubern. Dieses wunderschöne Theater hat das verdient“. So das Credo der Familie Hick, die 1993 das „Abenteuer Ralswiek“ startete.

Peter und Anna-Theresa Hick an der Festspielbühne
Peter und Anna-Theresa Hick an der Festspielbühne Foto: Hans-Peter Gaul

Hinter die Kulissen geblickt
Was mit 100 Scheinwerfern begann, hat sich längst zu einem auch international beachteten Spektakel entwickelt. Ein Blick hinter die Kulissen der jährlich von mehr als 350 000 in- und ausländischen Gästen besuchten Show lohnt. Zu den nunmehr 420 Scheinwerfern gehört inzwischen auch eines der stärksten Lichtgeräte, das in 50 Meter Entfernung noch eine Million Lux liefert.
Auch in der aktuellen Folge „Störtebekers Tod“ werden zahlreiche Schlachten mit Schwertern und Kanonen bestritten, gibt es spektakuläre Feuer- und pyrotechnische Effekte auf der riesigen Bühne direkt am Bodden. Für alle Fälle stehen dabei 800 m Feuerlöschschläuche und drei Pumpen mit einer Leistung von ca. 3500 Litern pro Minute bereit. Stallmeister Rainer Krause (bereits seit 1993 dabei) sorgt mit seinen Gehilfen dafür, dass sich die mehr als 30 Pferde auf die verschiedenen Stunts und Effekte während der 67 Vorstellungen in dieser Saison gut einstellen können.

Wolfgang Lippert ist als Balladensänger Abellin dabei
Wolfgang Lippert ist als Balladensänger Abellin dabei Foto: Hans-Peter Gaul

Mehr denn je Pyrotechnik kommt in diesem Jahr zum Einsatz. Während 9000 Elektrozünder für punktgenaue Spezialeffekte sorgen, können die Zuschauer miterleben, wie auf „hoher See“ eine Kogge explodiert oder ein Haus in einer der Städte auf der Bühne „niederbrennt“. Allein für das allabendliche Feuerwerk zum Schluss der Vorstellung werden 1,5 Tonnen Pyrotechnik benötigt. Für die imposante Bühne werden insgesamt 200 Festmeter Rundholz und 3000 m/2 Sperrholzplatten verarbeitet. Wenn der Rohbau steht, werden Kirche, Turm & Co mit mehr als 5700 m/2 Dekosteinen verziert. Schließlich sind 520 Liter Farbe notwendig, um die Fassaden ins 14. Jahrhundert zurück zu versetzen. Aus 400 m Stoff werden von mehreren Näherinnen nach Vorgabe von Kostümbildnerin Christina Maas die altertümlichen Roben für Pirat, Müller & Co. weitgehend authentisch angefertigt. Eine der vier Koggen auf dem Großen Jasmunder Bodden wurde mit hohem technischen Aufwand so umgebaut, dass beim Zuschauer der Eindruck entsteht, dass die 23 Tonnen schwere Kogge während einer Seeschlacht sinkt.

Eine spektakuläre Henkerszene beschließt 2012 „Störtebekers Tod“Eine spektakuläre Henkerszene beschließt 2012 „Störtebekers Tod“
Eine spektakuläre Henkerszene beschließt 2012 „Störtebekers Tod“ Foto: Hans-Peter Gaul

92 Lautsprecher sorgen dafür, die die maximal 8802 Zuschauer im Open-Air-Theater Abend für Abend mit abenteuerlichen Klängen ins Piraten-Mittelalter entführt und auch die Flugvorführungen der Greifvögel von Berufsfalkner Volker Walter (täglich um 11 und 18 Uhr) wirkungsvoll musikalisch untermalt werden. Im vergangenen Jahr verspeisten die Störtebeker-Gäste mehr als fünf Kilometer Bratwurst und löffelten etwa 2500 Liter Erbseneintopf. Etwa 1,4 Tonnen Mais wurden zu leckerem Popcorn verarbeitet.

Promi-Treff im „Störti“
„Zum Störti“, das Gasthaus der Piraten, erwartet auch in diesem Jahr wieder seine Besucher. Im einzigartigen Ambiente des neu erbauten Restaurants mit vielen Details der Störtebeker-Festspiele kann man mit etwas Glück auch Darsteller treffen. Ich traf mich dort mit Wolfgang Lippert, der im 12. Jahr als Balladensänger Abellin dabei ist. „Mir macht die Arbeit in einem tollen Team hier mächtig Spaß“, freut er sich. „Vielleicht klappt es ja auch mal mit einer CD, die meine schönsten Störtebeker-Balladen (komponiert von Rainer Oleak) enthält“. Im nahen Hafen von Ralswiek betreibt seine Frau übrigens das Restaurant „Riff“.

Im urigen Restaurant „Störti“ kann man auch Schauspieler treffen
Im urigen Restaurant „Störti“ kann man auch Schauspieler treffen Foto: Hans-Peter Gaul

Erneut in der Rolle des Klaus Störtebeker ist auch in diesem Jahr wieder Sascha Gluth zu erleben. Im Berliner Dom beginnen für ihn nach der Rügen-Saison am 10. September die Proben für „Jedermann“. Bereits seit 19 Jahren ist Schauspieler Dietmar Lahaine als Seehauptmann Goedecke Michels auf der Bühne. Norbert Braun, der die Figur „Larsen“ verkörpert, ist ebenfalls begeisterter Akteur in Ralswiek. Im aktuellen Programmheft bedankt er sich bei Ruth und Peter Hick. „Bei euch habe ich die schönsten Theaterjahre meines Lebens verbringen dürfen. Ich bin euch unendlich dankbar dafür, dass ihr mir so viel Vertrauen geschenkt habt und mich mit auf diese Reise genommen habt“.

„Beginn einer Legende“ ab 2013 in Ralswiek
Mehr als fünf Millionen Zuschauer haben bisher auf einer der größten Freilichtbühnen Europas Geschichten um den Seeräuber Klaus Störtebeker erlebt. Schon jetzt laufen die Vorbereitungen für den Start des fünften Störtebeker-Zyklus. „Beginn einer Legende“ wird es dann vom 22. Juni bis zum 7. September 2013 in Ralswiek heißen.

Imposante Szenerie am Kreidemuseum auf Rügen
Imposante Szenerie am Kreidemuseum auf Rügen Foto: Hans-Peter Gaul

Noch bis zum 8. September dieses Jahres bietet das Jasmar RESORT Rügen als exklusiver Partner der Festspiele sein Störtebeker-Arrangement an. Zwei Übernachtungen (inkl. Frühstück und Abendessen sowie Ticket und Transfer-Shuttle zu den Festspielen) sind ab 187 Euro op. P. zu haben. Der Besuch des Piraten-Spektakels kann mit einem Kurzurlaub auf Deutschlands größter Insel verbunden werden. Direkt vor der Tür des Resorts liegt der grüne Nationalpark Jasmund mit den berühmten Kreidefelsen. Die 1000 m/2 große Erlebnisbadelandschaft bietet zudem jede Menge Spaß und Wellnessfreuden.

www.stoertebeker,de
www.jasmar.de