SO VIEL GRÜN WAR NOCH NIE!

30 Jahre CTOUR – eine Reise durch die
Gärten der Welt

„Paradaiha“ ist der altpersische Begriff für Paradies und der Ursprung für dieses heute weltweit bekannte Wohlfühlwort. Bernd Erbel, Iran-Botschafter a.D., hatte seinen Beitrag zur Jubiläumsfeier „30 Jahre CTOUR“ als Ausflug in die Geschichte der Gartenkultur angelegt. Und die begann nun mal vor 2500 Jahren in Persien.
Der Feier-Tag für die gut 100 CTOUR-Mitglieder und deren Gäste aus der in- und ausländischen Tourismusbranche begann aber im Heute, in den „Gärten der Welt“ in Berlin Marzahn.

Wer wollte konnte schon am Vormittag durch die 11 Themengärten vom asiatischen Raum über den vorderen Orient bis nach Europa flanieren. Wer mehr wissen wollte, den nahm Beate Reuber, sie ist Botschafterin der „Gärten der Welt“, am Nachmittag mit auf eine Reise nach Bali, China, Korea oder auch nach England, dem Mutterland der europäischen Gartenkultur.

Am Eingang zum Japanischen Garten mussten sich die Gäste tief verbeugen. Neben dem großen Tor ist eine niedrige Tür, die die Japaner benutzen. Sie verneigen sich vor dem Garten.

 „Und weil man sich dabei konzetrieren muss, um sich nicht den Kopf zu stoßen, lässt man seine Sorgen vor der Tür“, erzählte Beate Reuber.

Mit der Seilbahn ging es über das Wuhletal und vorbei an der architektonisch anspruchsvollen Aussichtsplattform „Wolkenhain“ zurück zur U-Bahn-Station Kienberg und zum CTOUR-Stammhaus, dem ABACUS Tierpark-Hotel. Mit dem Wackerbarth-Sektempfang begann ein Abend, der auch jedem Branchentreff der internationalen Gartenszene alle Ehre gemacht hätte.

Cedric Zhou, der Europadirektor vom Singapur-Tourismus, schwärmte davon, dass 1/3 des Stadtstaates schon heute begrünt ist und bis 2030 eine Million weiterer Bäume gepflanzt werden sollen. Mit dem Ausbau des öffentlichen Vekehrs, über 800 Kilometer Fahrradwegenetz und und unzähligen begrünten Gebäuden will Singapur zum nachhaltigsten Reiseziel der Welt werden.

Konrad Guldon, Direktor des Fremdenverkehrsamts Polen in Berlin, erzählte am Rande von seinem bevorzugten privaten Reiseziel – die unberührte Pommersche Seenplatte. Natur pur, wenige Gäste, tolle Seen – ideal, um in Ruhe Abstand vom Alltag zu gewinnen. Weil die Pommersche Seenplatte mit ihrem Nationalpark wesentlich unbekannter als die Masurische Seenplatte ist, gilt sie als touristisch noch wenig erschlossen und ursprünglich. Radfahren, Wandern oder Segeln sind hier garantiert stressfrei möglich.

Aber auch Mirgiyos Azimov von der usbekischen Botschaft oder Akbar Tarighat von der Kulturabteiung der Iranischen Botschaft, gaben dem Jubiläumsabend in Talks und Videopräsentationen eine „grüne Note“.

Doch auch die nationale Gartenbranche war vertreten. Allen voran durch  Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft. Für ihn sind die BUGA’n eine der inspirierendsten Form von Tourismus! 90 % der Besucher wollen – neben einem schönen Tag in paradiesischer Umgebung – Anregungen für ökologisch nachhaltiges und zeitgemäßes gärtnern.

Deshalb wurde bei der aktuellen BUGA in Erfurt besonders viel Wert auf Pflanzen gelegt, die auch Trockenheit gut vertragen und dadurch auf Dauer angelegt sind.

„BUGA bedeutet nicht, ein halbes Jahr schöne Blümchen zeigen“, so Jochen Sandner.

Auf den Ausstellungsflächen in Erfurt ist die Nachhaltigkeit noch in anderer Hinsicht größer denn je.

Der ega-Park im Westen der Stadt ist vor 60 Jahren als „Internationale Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder“ gebaut worden. Er sollte auch die DDR-Antwort auf die 10 Jahre zuvor erstmals in Hannover gestalteten „West-BUGA“ sein.

Mit der BUGA in Erfurt ist dieses „Gartendenkmal der Neuzeit“ mit seiner hervorragenden Parkarchitektur für die nächsten 2 bis 3 Generationen fit gemacht worden, so Sandner. Der Park sein nun „frischer, hübscher und jünger“! Auch die Festungsarchitektur am Petersberg, mitten in der Stadt und die über fast 5 Kilometer gestaltete Nördliche Geraaue durch ein Wohnquartier mit 80-tausend Menschen ist pure Nachhaltigkeit.

Das gilt auch für den Tourismus, denn vieles von dem, was in den letzten Jahren investiert wurde, können Besucher auch in den nächsten Jahren genießen. Und das Bundesgartenschauen auch ein gutes Geschäft für Busunternehmen sind, zeigt sich daran, dass etwa 25 % der Gäste mit solch organisierten Touren anreisen. Einen kleinen Ausblick konnte Jochen Sander auch schon geben. Denn just am Tag der CTOUR-Jubiläumsfeier wurde der nächste BUGA-Vertrag unterschrieben. Nach Mannheim in 2 Jahren ist rund um die Warnow in Rostock 2025 die übernächste BUGA sicher.

Absolut sicher, was die Namen der vielen, auch internationalen Gäste betraf, war übrigens Vorstandssprecher und CTOUR-Ehrenpräsident Hans-Peter Gaul, der durch den Abend führte. VDRJ-Kollege Jürgen Drensek würdigte diese bemerkenswerte Gedächtnisleistung mit einer Anekdote aus seiner Zeit als Moderator im  ARD Morgenmagazin. Er habe sich die Namen der Gäste immer in die Hand geschrieben, da er sich nie mehr als einen Namen merken konnte. Die Leistung von Hans Peter sei absolut phänomenal! Auch für Jürgen Drensek war der Abend über das CTOUR-Jubiläum hinaus ein Besonderer. Seine Sendung „Was mit reisen“ auf Welt der Wunder-TV hatte 25. Jubiläum. Soviele Sendungen in drei Jahren, unter Corona-Bedingungen und als „One man show“ ist ebenfalls eine starke Leistung.

Eines war an diesem Abend , an dem sich die Gäste durch blühende Paradiese feierten immer wieder zu spüren. Es war der Wunsch, dass sich der Tourismus in den nächsten Jahren wieder ähnlich anfühlt, wie bis 2019. Im Idealfall ein gutes Stück ökologischer und nachhaltiger.

Fotos: Gärten der Welt | Singapur-Tourismus | Usbekische Botschaft | privat | Deutsche Bundesgartenbaugesellschaft | S. Acksteiner


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