CTOUR vor Ort: Speed Dating Tourismus mit CTOUR – Reise-News vom Saarland bis Iran

Speed Dating ist eine ursprünglich aus den USA stammende Methode, schnell neue Flirt- oder Beziehungspartner, aber auch Geschäftskontakte zu finden, so Wikipedia. Der Flirtfaktor stand allerdings nicht im Vordergrund, als 2013 die Grafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH in Kooperation mit unserer Reisejournalisten-Vereinigung CTOUR die Idee hatte, im Vorfeld der ITB ein Speed Dating für Touristiker in Berlin zu organisieren. Im Gegenteil, es sollte Journalisten, Veranstaltern und Agenturen die Möglichkeit gegeben werden, sich mit aktuellen touristischen Neuigkeiten im 5-Minuten-Rhythmus vorzustellen und Kontakte zu knüpfen. Das hat so gut geklappt, dass am 3. Februar 2014 gleich die nächste Veranstaltung stattfand, diesmal im A&O Hostel und Hotel in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofes. So mancher Journalistenkollege wurde da an Jugendzeiten erinnert, als man noch mit Rucksack und Schlafmatte in Mehrbettzimmern übernachtete.

Heutzutage zählen auch Familien und Geschäftsreisende zu ihren Kunden, berichtete Sales Leiterin Inese Egle vom A & O Hostel und Hotel, letztere sogar mit Steigerungsraten von 15 Prozent. 22 Standorte gibt es inzwischen in Deutschland, Österreich und Tschechien mit 15.000 Betten und weitere sollen dazukommen. Um den Qualitätsstandard zu sichern, werden Nachwuchskräfte in der hauseigenen Akademie ausgebildet.

Stephan Dehe, Leiter des Sekretariats des Tourismus-Ausschusses im Deutschen Bundestag, Martina Klöckner-Scherfeld, MEKS-Geschäftsführerin Quebec-Tourismus, Frank Grafenstein, Geschäftsführer Grafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH und CTOUR-Vorstandssprecher Hans-Peter Gaul (von rechts) beim Speed Dating Tourismus im A & O Hostel am Berliner Hauptbahnhof
Stephan Dehe, Leiter des Sekretariats des Tourismus-Ausschusses im Deutschen Bundestag, Martina Klöckner-Scherfeld, MEKS-Geschäftsführerin Quebec-Tourismus, Frank Grafenstein, Geschäftsführer Grafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH und CTOUR-Vorstandssprecher Hans-Peter Gaul (von rechts) beim Speed Dating Tourismus im A & O Hostel am Berliner Hauptbahnhof

„Jugendliche sind Jungbrunnen für Destinationen“ behauptete auch Bernd Seidl von „young austria“ bei der Präsentation des Reisenetzwerkes e.V., dem Deutschen Fachverband für Jugendreisen und begründete das mit Zahlen: 43 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben Einfluss auf die Urlaubsplanung und 60 Prozent der Erwachsenen fahren gerne dorthin, wo sie in der Kindheit ihre Ferien verbrachten. Damit sich diese Zahlen noch erhöhen, hat der Fachverband ein Qualitätssiegel herausgebracht: „Geprüfte Reisenetz Qualität“. Wer es erhält, muss verschiedene Standards einhalten und eine Qualitätsprüfung abgeschlossen haben.

Stephan Dehe, Leiter des Sekretariats des Tourismus-Ausschusses im Deutschen Bundestag, im Gespräch mit Susanne Renk
Stephan Dehe, Leiter des Sekretariats des Tourismus-Ausschusses im Deutschen Bundestag, im Gespräch mit Susanne Renk

Bereits im vergangenen Jahr dabei war das Saarland und auch in diesem Jahr stellte es sich u.a. mit „10 Ideen für Kurzurlaube“ vor. Susanne Renk von der Tourismus Zentrale Saarland GmbH hatte Mühe, die vielfältigen Angebote in den vorgegebenen fünf Minuten vorzustellen. Von „Tafeltouren“ mit Wandern und Schlemmen über Radfahren bis nach Strasbourg, Wellnessen und Golfen bis hin zu einem Blick hinter die Kulissen des Saarländischen Staatstheaters bietet das kleinste Bundesland eine breite Palette an Freizeit- und Urlaubsaktivitäten.

Herzlich begrüßt werden konnte Ägypten, das ja immer noch an der touristischen Front hart zu kämpfen hat. Und so bedankte sich Mohamed Gamal, Direktor des Fremdenverkehrsamtes Ägypten, bei den rund eine Million deutschen Touristen, die trotz allem 2013 seine Heimat besuchten. Neuigkeiten hatte er auch zu verkünden: Erstens wird gerade der Internetauftritt überarbeitet, in fünf verschiedenen Ressorts sind Webcams installiert, die direkt Bilder ins Netz übertragen. Und das Büro des Fremdenverkehrsamtes befindet sich ab 1. April 2014 in Berlin.

Strandpromenade in Ostende
Strandpromenade in Ostende

Auch Flandern war beim Start im vergangenen Jahr dabei. Christopher Philipp, Pressesprecher Tourismus Flandern-Brüssel, stellte diesmal drei Events in den Vordergrund: „100 Jahre Erster Weltkrieg“ sowie die Ausstellungen „Die See“ in Oostende und eine Rubensschau in Brüssel. 2014 beginnen in Flandern die Gedenkfeiern zum Ersten Weltkrieg. Dazu hat die flämische Regierung ein vierjähriges Veranstaltungsprogramm gegen das Vergessen ausgearbeitet. Es gibt historische Plätze sowie Soldatenfriedhöfe, die umgestaltet wurden und nun wieder besucht werden können, Museen, die neue Ausstellungen konzipierten und Kunstaktionen wie die „Lichtfront ‘14”, eine interaktive Aktion, die die alten Frontlinie von 1914 mit 8750 Fackelträgern sichtbar macht.

Neu beim Speed Dating Tourismus war Quebec, die frankophile und größte Provinz Kanadas. Sie vereint historische Orte mit modernen Zentren, eine grandiose Landschaft mit 29 Nationalparks und eine ethnische Vielfalt, zu der auch elf Nationen der indianischen Ureinwohner zählen, warb MEKS-Geschäftsführerin Martina E. Klöckner-Scherfeld und lud zu einem Besuch ein. Um die Vielfalt der unermesslichen Weiten vom subarktischen Norden bis zum kontinentalen Süden zu erkunden, werden verschiedene Rundreisen angeboten wie der Königsweg, die Spezialitäten- und die Weinroute, die Seefahrer- und die Walroute oder die Bauernroute.

Am RuhrtalRadweg
Am RuhrtalRadweg

Das Ruhrgebiet verbindet man ja auf den ersten Blick nicht gerade mit einer touristischen Destination, aber seit sie 2010 Kulturhauptstadt-Region wurde, hat sich das sehr gewandelt. Dass sich auch heute noch durchaus dort ein Urlaub lohnt, bewies Heike Drewes von der Ruhr Tourismus GmbH mit ihrem Vortrag. „Komm staunen!“ ist das Motto, unter dem für 2014 zahlreiche Events und Angebote zu einem Besuch einladen sollen: Jazz in Gelsenkirchen, Lachmarathon in Moers, Techno in Oberhausen, Kirmes am Rhein-Herne-Kanal, Musiksommer in Bochum, Fantasy in Dinslaken oder eine „Extra-Schicht“ in der Metropole Ruhr. Die einst pulsierenden Wirtschaftsstandorte sind heute Denkmäler und vermitteln nicht nur eindrucksvoll Industriegeschichte, sondern locken mit vielfältigen Freizeitmöglichkeiten, Kunst- und Kulturaktionen. Gut lässt sich die Region mit dem Rad erkunden: Auf dem 230 km langen RuhrtalRadweg, der Römer-Lippe-Route oder der Route der Industriekultur. Im Angebot sind auch kulinarische Events wie „Gourmedo“, „Das Kettwiger Seerosenfest“ oder „Genuss am Fluss“. Im Ruhrpott wird nicht nur Currywurst gegessen, immerhin gibt es sechs Sterne-Restaurants und auch die inzwischen dort heimisch gewordenen verschiedenen Nationalitäten haben ihre heimische Küche mitgebracht und etabliert.

Die Vorstellung von Schwedisch Lappland war etwas improvisiert, da die ursprüngliche Referentin verhindert war. Aber Daniel Sebastian Menzel, Geschäftsführer der Grafenstein Freizeit- und Tourismuswerbung GmbH Berlin, gab einen informativen Überblick über die Angebote der Region Schwedens am nördlichen Polarkreis, die immerhin ein Viertel des Landes ausmacht. Mit den Sami, den Ureinwohnern Nordschwedens, am Lagerfeuer sitzen, im Eishotel übernachten, mit dem Hundeschlitten durch die unberührte Natur rauschen, die Mitternachtssonne betrachten oder Lachse fangen – für Aktivurlauber gibt es ein breites Spektrum an Aktivitäten. Obwohl die meisten bei Unterkünften in Schweden an Ferienhäuser denken, kann man zwischen Campingplatz, Jugendherberge, Hotel bis hin zum Schloss oder Baumhaus wählen.

Der Iran gilt im Allgemeinen nicht gerade als Reiseland. Ein Irrtum, wie Peter Kerber, Autor eines Reiseführers aus dem Berliner Trescher-Verlag, behauptete und auch gleich zahlreiche Beweise lieferte, warum sich ein Besuch dort lohnt. Das Land zählt zu den Top 10 mit den meisten historischen und natürlichen touristischen Attraktionen, bietet sonnenverwöhnte Strände ebenso wie schneebedeckte Gipfel und sehr gastfreundliche Menschen. Wer sich zu einem Trip entschließt, sollte den Frühling oder Herbst als Reisezeit wählen.

kopenhagen
Kanal in Kopenhagen

Unberührte Landschaften, breite Strände und Inselwelten – das ist nicht etwa die Karibik, sondern Dänemark. Das kleine Land kann 740 km Küste vorweisen und lädt zwischen 406 Eilanden zum Inselhopping ein. Man kann sich auf 12.000 km Radwegen abstrampeln, an der Nordsee mit dem Wind surfen oder sich auf die Spuren der Wikinger begeben, pries Pia de Grahl, Pressesprecherin von VisitDenmark, die Vorteile eines Urlaubs in Dänemark insbesondere für Familien, denn nicht umsonst sei das Königreich eines der kinderfreundlichsten Länder der Welt.
So viele Informationen mussten erstmal verarbeitet werden und deshalb strömten die Teilnehmer des Speed Datings zum leckeren Büffet. Bei Schnittchen und Wein bildeten sich schnell Gesprächsrunden und auch an den Infoständen gab es einen regen Austausch, nicht nur von Pressemappen.

Fotos: Grafenstein-Agentur, CTOUR/R. Friedrich, Westtoer, RuhrtalRadweg, Wim Wyon