CTOUR auf der ITB: Mit Turkish Arlines ins Land der Phantasie fliegen

itb_logo_home-de„Flüge nach Metropolis und Gotham City sind jetzt ausgebucht! Bitte hinterlassen Sie ihre Daten…“, so steht es auf den Webseiten von Flügen ins Land der Phantasie mit Turkish Airlines (www.tkairlines.com/metropolis oder www.tkairlines.com/gotham). Phantastische fiktive Ziele sind für viele Fans Gotham City und Metropolis, um Batman oder Superman zu besuchen. Wo ist das? Eine Antwort auf diese außergewöhnlichen Ziele geben besagte Internet-Seiten oder Turkish Airlines.

Der Spezial-Flieger mit dem Ziel PHANTASIE ist entsprechend äußerlich gekennzeichnet – eine Seite mit Superman und die andere mit Batman. Das ist kein Scherz, das ist harte Arbeit der Marketingstrategen von Turkish Airlines.
Als Airline mit Phantasie präsentierte sich Turkish Airlines (Kürzel: TK) auf der ITB 2016. Die Airline fliegt auf ein überdimensionales, futuristisches Mobil, mit dem Batman wirklich im Film fährt. Dieses futuristische Fahrzeug ist Symbol für ein Ziel im Land der Phantasie. Es erregt mehr als Aufmerksamkeit – auch bei denen, die – so wie der Autor – Batman und Superman, Metropolis und Gotham City wenig abgewinnen können.

Flug in ein Land der Phantasie nach Metropolis Foto: Harald Schmidt
Flug in ein Land der Phantasie nach Metropolis
Foto: Harald Schmidt

Nach der Phantasie kommt die Realität…
Doch zunächst die Realität. Für Airlines war 2015 kein spaßiges Jahr. Auf dem Flugreisemarkt wird hart gekämpft. Speziell die Türkei drückt 2015/16 zudem die politische Situation, belasten die wiederholten terroristischen Anschläge. Die Weltwirtschaft wirkt zudem nicht gerade positiv. Ilker Ayci, seit elf Monaten der Vorstandsvorsitzender vom Konzern, erwartet allerdings Wachstum für sein Unternehmen.
Ein paar Fakten über Superlative, die Turkish Airlines mit Sitz in Istanbul und wie Lufthansa Star-Allianz-Mitglied erwirtschaftet hat. Die türkische Airline wurde bereits in den 30er Jahren des vorherigen Jahrhunderts gegründet. Sie absolvierte allerdings ihren Steigflug erst in diesem Jahrhundert. Im Jahr 2015 bewegten 300 Maschinen etwa 61,2 Millionen Passagiere. Im Vergleich dazu 2014 waren es 54,7 Millionen. In diesem Jahr (2016) sollen 72,4 Millionen Gäste mit Turkish Airlines fliegen. Das ist ein durchaus reales Vorhaben des Managements. Denn 2015 hatten sich innerhalb von zwei Jahren die Passagierzahlen verdoppelt. Stolz berichtet der Konzernchef der Gesellschaft zwischen Europa und Asien: „Zum ersten Mal in der Firmengeschichte hat Turkish Airlines 2015 mehr als eine Milliarde Gewinn erwirtschaftet.“

Ein Team: Vorstandschef Ilker Ayci und Temel Kotil, Geschäftsführer des Erfolges Foto: Harald Schmidt
Ein Team: Vorstandschef Ilker Ayci und Temel Kotil, Geschäftsführer des Erfolges
Foto: Harald Schmidt

Temel Kotil, seit 2005 Geschäftsführer, gilt als das ‚Triebwerk‘ für den steilen Steigflug von TK. Er will neben Umsatz- auch Qualitätssteigerung. Für Kotil ist Deutschland ein sehr wichtiger Markt. Gegenwärtig fliegt Turkish Airlines täglich 14 Flughäfen in Deutschland an und bringen Gäste für Flüge in alle Welt zum Drehkreuz Istanbul. Dazu zählen die Großen wie Frankfurt, München, Düsseldorf, Hamburg, Berlin – von und nach Berlin sogar fünf Mal am Tag. Aber die tägliche oder fast tägliche Verbindung zu den Kleineren wie Leipzig / Halle, Münster / Osnabrück, Friedrichshafen sowie Karlsruhe / Baden-Baden bringt es.
Das internationale Netz ist groß: 280 Destinationen in 110 Ländern Europas,  Amerikas, Afrikas und Asiens werden angeflogen; ganz im Sinne des Slogans von Turkish Airlines ‚Widden your world‘. 2016 werden Atlanta in USA, Bogota (Kolumbien) und Panama in Südamerika, Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) in Asien und Conakry (Guinea) in Afrika dazukommen.

Turkish Airlines auf der ITB 2016 beim Aufbau Foto: Harald Schmidt
Turkish Airlines auf der ITB 2016 beim Aufbau
Foto: Harald Schmidt

Der Clou – auf die Idee ist bisher wohl kein Mitbewerber gekommen – Flüge zu Phantasie-Traumzielen zu starten. Wie das? „Wir fliegen phantastische Traumziele wie Metropolis und Gotham City an“, erklärt der Vorstandschef. „Turkish Airlines hat mit der Warner Bros. Entertainment Inc. einen Vertrag abgeschlossen.“ Beide Gesellschaften können sich freuen – die Unterhaltungs- und die Flug-Company. „Wir sponsern diese Filme und dürfen im Gegenzug die Filme für unser Unterhaltungsprogramm nutzen. Wir fliegen mit den Filmen und zu den Entstehungsorten – z. B. zu den Filmstudios oder nach New York. Wir wissen, es gibt viele Fans.“ Das besagte futuristische Fahrzeug fährt nicht nur in den Filmen. Es fährt auch für das Marketing von Turkish Airlines. Doch hinter dem Marketing steht eine solide ökonomische Basis. Sonst würde auch nichts rollen…

Turkish Airlines über den Wolken © Turkish Airline
Turkish Airlines über den Wolken
© Turkish Airline

Bis Ende 2016 sollen nach Vorstandschef Ayci 43 neue Flugzeuge angeschafft werden. Damit werden für TK 340 moderne Maschinen weltweit in der Luft sein. Die Flotte ist jung – im Durchschnitt sechseinhalb Jahre – und soll um mindestens weitere 200 Flugzeuge in den kommenden sechs bis sieben Jahren wachsen. TK ist aktuell (Februar 2016) die zweitgrößte Airline in Europa. Technisch ist TK also auf der Höhe. Know-how wird sogar an andere Airlines in Form von technischer Prüfung, Wartung oder Ausstattung – wie z. B. Sitze – verkauft.
Flugsicherheit gibt es zudem in anderer Hinsicht. Die Maschinen von TK sind pünktlich. Das gilt für innereuropäische Flüge, Zubringer für Fernflüge zum Drehkreuz Istanbul und für Fernflüge. Der Autor hat das selbst mehrfach in der Praxis positiv erlebt. Mitunter waren die TK-Flieger sogar zu früh am Ziel. Die Piloten streiken nicht so viel wie bei deutschen Airlines für mehr Entlohnung oder Vergünstigungen. Flugsicherheit ist auch in dieser Hinsicht wichtig. Denn wer will bei einer bis zur letzten Stunde geplanten Übersee-Reise wegen Streiks einer Minderheit viel Zeit und Geld verlieren (?)
„Turkish Airlines ist die Fluglinie, die genau das anbietet, was Reisende wirklich wollen“, begründet Ilker Ayci den Erfolg. Quantität und Qualität bilden bei TK eine Einheit. Anders gesagt: wachsen, aber mit Qualität. Das ist das Erfolgsrezept. So gibt es zum Service viel zu sagen. Mehrfach wurde TK bei Wettbewerben ausgezeichnet. Bei den ‚Sky World Airline Awards‘ erhielt sie 2015 zum fünften Mal in Folge den Preis ‚Beste Airline Europas‘.
Es sind die Details, die TK auf diesem Gebiet abheben lassen. Dazu gehört zum Beispiel das Essen. Der Autor hat es erlebt: bei Fernflügen werden die Fluggäste an der Kabinentür nicht nur mit dem üblich freundlichen Lächeln der Stewardessen und Stewards, sondern auch von weiß gekleideten Herren mit klassischer Kochmütze begrüßt. Bei Fernflügen sind Köche an Bord und richten frisch an. In der Enge ist es erstaunlich, wie das Servicepersonal mit unterschiedlichen Aufgaben, die Stewardessen, Stewards, Köche und Köchinnen, klar kommen. Da komplettieren die Stewardessen die Tabletts mit den warmfeuchten Frottee-Erfrischungstüchern oder die Service-Wagen vor ihrem rollenden Einsatz. Dort legen Köche letzte Hand bei Vorspeisen an. Eine kleine Tomate wird ergänzt, ein Salatblatt gerichtet, ein Dessert ausgewechselt, ein kräftiger türkischer Kaffee auf Wunsch zubereitet. Nur die Köche legen an den Lebensmitteln letzte Hand an. Frisch, gesund für den Magen, anregend für das Auge soll serviert werden – so das Ziel. Speisen und Getränke gibt es selbstverständlich ebenfalls auf innereuropäischen Flügen. Kleine Ideen mit großer Wirkung: Zum Frühstück wird der Honig nicht im Gläschen oder in der Ein-Weg-Verpackung serviert, sondern in einer Bienenwabe. Käsefreunde und Liebhaber türkischer Kochkunst und Getränke kommen auf ihre Kosten. Oder: auf den Toiletten – auch denen der Holzbank-Klasse – schmücken lebende Blüten die Toiletten. Das kann ‚Willkommenskultur‘ genannt werden.
Der Geschäftsführer Temel Kotil wurde von einem Journalisten gefragt, wie er die Airline über die Wirtschaftskrise bringen wolle. Der soll sinngemäß geantwortet haben, dass er Service und Gastronomie an Bord weiter verbessern werde. Mit anderen Worten: Am Service wird nicht gespart. Der Service wächst, und erfahrungsgemäß damit auch der Gewinn.

Das weltberühmte Wahrzeichen von Istanbul - die Hagia Sophia im Spot der untergehenden Sonne Foto: Harald Schmidt
Das weltberühmte Wahrzeichen von Istanbul – die Hagia Sophia im Spot der untergehenden Sonne
Foto: Harald Schmidt

Airport Istanbul bekommt großen Bruder
Qualität gilt nicht nur für die Flüge, sondern auch für das globale Drehkreuz Istanbul Atatürk International Airport. Längst ist dieser Airport zu klein geworden. Gegenwärtig wird der neue Flughafen, nahe dem Schwarzen Meer gebaut. Es soll der drittgrößte Airport der Welt in der Rangfolge nach Jakarta und Dubai gebaut werden. Dieses riesige Drehkreuz wird TK beflügeln. 2018 soll voraussichtlich die Eröffnung sein. Hoffentlich erlebt Istanbul nicht das gleiche Schicksal wie Berlin-Schönefeld. Denn es wurde ebenfalls die Eröffnung verschoben. Im neuen globalen Drehkreuz Istanbul sollen 150 Millionen Passagiere pro Jahr starten und landen. drei Viertel des Gesamtgeschäfts werde in den Händen von TK liegen, erwartet Ayci. Der Spitzen-Serviceanspruch reicht in die Zukunft – nicht nur Masse. Auf dem neuen Airport wird es eine Lounge für alle wartenden Transit-Gäste geben. Dort soll nicht nur für Vielflieger und Business-Kunden eine Lounge eingerichtet werden, sondern auch für Passagiere der Economy-Class. In dieser soll z. B. ein kostenloses Mittagessen gereicht werden. Wer die Vielflieger- und Business-Class-Lounge im jetzigen Airport kennt, der weiß, dass im neuen Flughafen mit hoher Service-Qualität zu rechnen ist.

Noch etwas macht den TK-Chef offenbar stolz, denn er verwendet relativ viel Sprechzeit dafür – gemäß dem alten Marketing-Motto: Tue Gutes und rede darüber. Wer viel hat, der kann viel geben. Der Vorstandschef Ilker Ayci schwärmt vom Sponsor Turkish Airline. TK unterstütze viele Projekte nicht nur das phantastische Flugziel. Turkish Airline gibt sich sportlich, in dem sie die Fußball EM in Paris als Hauptsponsor, Borussia Dortmund, den Aachener Pferde-Cup sowie internationale Tennis-, Rugby- und Golf- Wettbewerbe unterstützt.

Epilog
Die Türkei hat in den zurückliegenden Monaten immer wieder unter Terroranschlägen leiden müssen. Erst jüngst kamen Menschen in Ankara und Istanbul durch Anschläge zu Tode. Terroristische Attentate geschehen leider immer häufiger und überall auf der Welt. Zum Glück heilt die Zeit auch in dieser Hinsicht Wunden und Touristen kommen wieder. Das europäische Drehkreuz Atatürk-Airport Istanbul wird seine Favoritenrolle immer mehr sichern – in vielerlei Hinsicht.
Turkish Airlines wird vermutlich mit preislich günstigen Angeboten die Flüge in die Türkei beflügeln. Die Jahrtausende alte und moderne 15 Millionen-Metropole Istanbul am Bosporus mit der Hagia Sophia, der Blauen Moschee, den unzähligen alten Häusern und Mauern aus den verschiedenen Zeiten wird ein immer ein Magnet für Menschen aus aller Welt bleiben – trotz alledem.

Weitere Informationen:
www.turkishairlines.com/de
www.thy.com