Wintertraum Sächsische Schweiz

Vor 144 Millionen Jahren bedeckte ein Meer das Gebiet der heutigen Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Dann wurde die mehrere 100 Meter dicke Sandsteinplatte gehoben und zerbrach. Das Kreidemeer zog sich zurück und durch Erosion bildeten sich bizarre Formen des Elbsandsteingebirges. Etwa 300 Meter tief grub sich die Elbe in den Sandsteinsockel ein und es entstanden schroffe Felsen, skurrile Gipfel, Täler und Schluchten sowie majestätische Tafelberge mit einem Höhenunterschied bis zu 450 Metern.

Zahlreiche Burganlagen wurden errichtet, um die Handelswege zu schützen. Viele davon entwickelten sich zu Raubritterburgen, die im 15.Jahrhundert zerstört wurden, bis auf die Burg Hohnstein und die als uneinnehmbar geltende Festung Königstein. Die Schweizer Maler Adrian Zingg und Anton Graff besuchten oft die Region und sind die Namensgeber dieser Landschaft. Anfang des 19.Jahrhunderts entdeckten immer mehr Künstler der Romantik die Sächsische Schweiz als Motiv und Anregung. Unter anderem schuf der Maler Caspar David Friedrich zahlreiche Elbsandsteingemälde, Carl Maria von Weber wurde für die Wolfsschluchtszene in seinem „Freischütz“ inspiriert und Richard Wagner ließ sich für seine Oper „Lohengrin“ beeinflussen.

Theodor Körner besuchte die Sächsische Schweiz mehrfach und schrieb mit der „Reise nach Schandau“ eine Erzählung in Briefen. Das Elbsandsteingebirge ist eine der spektakulärsten Natur- und Kulturlandschaften Europas. Die grenzüberschreitende Region befindet sich im äußersten Südosten Deutschlands sowie dem Norden Tschechiens und ist etwa 18 Kilometer von Dresden entfernt. Die Landschaft fasziniert durch ihren Formenreichtum mit Tafelbergen (Lilienstein, Pfaffenstein mit Felsnadel Barbarine, Papststein), zerklüfteten Felsgruppen (Schrammsteine, Affensteine), Schluchten, Wäldern und dem Elbtal. Ein Großteil der über 700 Quadratkilometer großen Region mit ihrer reichen Flora und Fauna ist beiderseits der Grenze als Nationalpark geschützt.

Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist der einzige Felsennationalpark mit einer Fläche von 94 Quadratkilometern. Im Winter ist die Sächsische Schweiz ein idealer Ort, um Energie zu tanken. Während im Sommer viele Besucher wildromantische Schluchten und imposante Berge entdecken, wird das Wandern von November bis März zum meditativen Erlebnis. Mehrere Tausend Kilometer gut ausgebaute Wege durchziehen die Felsenwelt und sind auch im Winter zum entspannten ruhigen Wandern geeignet. Seit 1990 bildet die Sächsische Schweiz als Nationalparkgebiet im Elbsandsteingebirge ein Eldorado für Wanderer, Kletterer, Paddler und Radfahrer.

Sie gehört zu den beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands. Zwei gute Autostunden von Berlin sowie 60 Minuten Auto-beziehungsweise Zugfahrt von Dresden entfernt liegt der kleine Ort Schmilka, das einstige Fischerdörfchen an der Grenze zur Tschechischen Republik. Aus dem Dornröschenschlaf erweckte es der Hotelier und Unternehmer Sven-Erik Hitzer, als er 1993 das erste Gebäude übernahm und aufwendig sanierte. Inzwischen hat sich der Ort zum schönsten Dorf Sachsens herausgeputzt und zu einem wahren Refugium für Erholungssuchende, Aktivurlauber und Genießer entwickelt. Kleine restaurierte Fachwerkhäuser aus dem 18./19. Jahrhundert drängen sich den Mühlberg hinauf und Hotels und Pensionen am Ufer der Elbe komplettieren den idyllischen Blick.

Schmilka hat sich dem nachhaltigen Tourismus verschrieben und alles auf BIO ausgerichtet

Heute steht dem Gast eine breite Auswahl an Übernachtungs-, Gastronomie-, Wellness- und Kulturangeboten bereit. Schmilka hat sich dem nachhaltigen Tourismus verschrieben und alles auf BIO ausgerichtet. Die Häuser wurden ökologisch saniert und die Gästezimmer nach baubiologischen Standards mit geseiften Holzböden, Naturfarben-/textilien, Naturlatexmatratzen und elektrosmogfreiem Raumklima eingerichtet. Von der frischen BIO-Vital-Küche aus regionalen Zutaten, über die Nutzung von Ökostrom aus regenerativen Energiequellen, wie Solarenergie oder Abwärmenutzung bis hin zu Elektroautos und einem eigenen Kräuter- und Tomatengarten wird hier 100 Prozent BIO gelebt.

Das verschafft dem Ort einen ganz besonderen Charme und zieht jährlich neue Besucher an. Das erste zertifizierte BIO Hotel Sachsens ist das 4 Sterne BIO Hotel Helvetia, das in der Mitte von Schmilka liegt und es sich mit dem Blick zur Elbe und dem Panorama der Sächsischen Schweiz besonders gut träumen lässt. Das Öko-Dorf hat also eine ideale Lage, um autofrei Urlaub zu machen. Deshalb bietet „Helvetia“ bei sieben Übernachtungen eine Fahrtkostenrückerstattung an, egal ob man aus Leipzig, Berlin oder dem Ruhrgebiet kommt, um weiter die Umwelt zu schonen.

Zu Fuß, mit dem Rad oder zu Wasser kann man die Natur entdecken und zahlreiche gut ausgeschilderte Wander- und Radtouren nutzen, um die Umgebung besser kennenzulernen. Hier kreuzen sich Elberadweg und Malerweg und sind ein idealer Ausgangspunkt zum Besuch der Schrammsteine, des Winterbergs und anderer lohnenswerter Ziele. Im sächsischen Schmilka findet jeder Gast eine gemütliche Bleibe, sei es im „Hotel zur Mühle“, in der „Pension Forsthaus“ oder in den Apartments der „Villa Thusnelda“. Schlemmen und die BIO-Küche genießen kann man in der „Mühlenstube“, im Restaurant „Strandgut“ des Hotels „Helvetia“ und im „Cafe Richter“, dem ersten Avocado-Restaurant Sachsens, wo sich alles um die Avocado dreht und zur Kaffeezeit in der Tortenmanufaktur die schönsten Torten kreiert werden. Mühlenhof-Romantik kommt im alten Dorfkern zum Tragen.

Seit 2007 dreht sich nach umfangreichen Sanierungsarbeiten das Wasserrad in der historischen Mühle wieder und malt Mehl für die BIO-Bäckerei. Schon vor 300 Jahren trieb das Wasser des Ilmenbaches die Mühle an. Heute zaubert der Schmilk’sche Bäckermeister knusprig frische Mühlenbrote, Brötchen und wagenradgroße Kuchen aus dem altdeutschen Holzofen. Rund um den Mühlenhof ist immer etwas los, in der Reisezeit von Mai bis Oktober haben die Mitarbeiter alle Hände voll zu tun, um den vielen Wanderern und Kletterern einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Ab November kehrt Ruhe in die Region ein. Laut des Tourismusverbandes Sächsische Schweiz soll sich das aber in diesem Winter 2017/18 ändern. Mit dem Konzept „Wintertraumorte“ bieten die Kurorte Bad Schandau, Rathen und Bad Gottleuba-Berggießhübel sowie Pirna, Königstein und Schmilka erstmals ein durchgängiges und thematisch aufeinander abgestimmtes touristisches Programm. Jeder Ort setzt in puncto Sport und Wellness, Ruhe und Entspannung, Kultur und Kulinarik, Lokalgeschichte und Kreativität seine eigenen Schwerpunkte. In Schmilka hat sich das Areal um die historische Mühle in ein einzigartiges Wintermärchen verwandelt.

Während Laternen und Kaminfeuer eine anheimelnde Atmosphäre verbreiten, warten in der Mühlenstube deftige Speisen und ein dunkles Bier aus der eigenen Braumanufaktur auf den hungrigen und durstigen Feriengast. Bei einer Brauereiführung kann man dem Braumeister über die Schulter schauen, und beim Backspaß in der BIO Bäckerei die eigenen Brötchen backen. Der lauschige Biergarten hält frischgezapfte Bierspezialitäten und natürlich auch Glühwein bereit. Die Seele baumeln lassen kann man in der Panoramasauna mit Blick auf den geschmückten Mühlenhof. Stündlich ruft der Bademeister zum Aufguss, oder man springt in den beheizten Badezuber auf dem Hof, wo mittwochs und sonntags auch noch eine ordentliche Portion Bier des hausgebrauten BIO-Bieres zugesetzt wird.

Nach der Entschleunigung hat man die Möglichkeit, das Wohlbefinden mit Vorschlägen der Naturheilpraxis zu steigern. Verschiedene Massagen und Bäder, wohltuende Anwendungen der Klangmeditation, Yoga oder Rückengymnastik bringen Entspannung und neue Kraft für Körper, Geist und Seele. Und bei abendlichen Veranstaltungen, wie Lesungen, Konzerten oder Vorträgen, kann man dann einen erlebnisreichen Tag unbefangen ausklingen lassen. Während dank der zahlreichen Angebote des Tourismusverbandes Schmilka einen unvergesslichen Eindruck hinterließ, brachte der Anblick des Basteifelsens am nächsten Tag ein ebenso frohes Leuchten in mein Gesicht.

Die Bastei ist wohl das beliebteste Ausflugsziel der Region. Der am weitesten zur Elbe vorspringende Felsbrocken trägt einen Aussichtspunkt mit Geländer und ist 130 m von der Elbe entfernt. Hier hat man einen wunderbaren Blick auf die Sandsteinfelsen und das Elbtal. Die 76 m lange hölzerne Basteibrücke zur Felsenburg Neurathen wurde 1825 erbaut. 1851 wurde das „Technische Denkmal“ durch eine Brücke aus Stein ersetzt.

Die Bastei ist wohl das beliebteste Ausflugsziel der Sächsischen Schweiz

Die ersten „Rindenhütten“ mit einfachster Bewirtschaftung durch einen Lohmener Fleischergesellen fanden 1812 auf dem Basteigelände ihren Platz. 1826 wurde das erste feste Glashaus errichtet. Nach einigen Erweiterungsbauten erfolgte 1975 der vollständige Neubau des heutigen Gaststättenkomplexes und 1979 wurde mit dem Bau des Berghotels begonnen, dass erst nach 12-jähriger Bauzeit durch die schlechte wirtschaftliche Lage in der DDR eröffnet werden konnte. Besonders in den Sommermonaten hat das Hotel eine gute Auslastung.

Damit es im Winter auch gut läuft, hat sich das Team des Berghotel & Panoramarestaurant Bastei einiges einfallen lassen.

Damit es im Winter auch gut läuft, hat sich das Team Berghotel & Panoramarestaurant Bastei einiges einfallen lassen. Zum Beispiel bekommen die Gäste, die innerhalb der Woche übernachten einen Winterwochenplus-Bonus. Unter dem Thema „Feuer und Eis“ gibt es heißkalte Köstlichkeiten und Kaminromantik in den Restaurants, leckere Cocktails an der Bar, Winterpunsch an der Feuerschale, ein Langschläferfrühstück, heiße Angebote in der Wellness-Oase, verlängerte Saunaöffnungszeiten, ein feurig-eisiges Beleuchtungs- und Dekorationskonzept und geführte Wanderungen durch das winterliche Basteigebiet. Unterhalb der Bastei und der Neurathener Felsenburg befindet sich die Felsenbühne Rathen, eine Naturbühne in der Sächsischen Schweiz, die von Mai bis September von den Landesbühnen Sachsen bespielt wird. Auf über 1800 Plätzen können die Zuschauer vom Musiktheater, über Schauspiel bis hin zu klassischen und modernen Stücken eine abwechslungsreiche Vielfalt erleben.

Der Abstieg von der Bastei zum Kurort Rathen erfolgt über eine klammartige Schlucht, die sich „Schwedenlöcher“ nennt. Diese bekam ihren Namen im Dreißigjährigen Krieg, als die Bauern vor den schwedischen Soldaten flohen, um sich und ihr Hab und Gut in den Felsen in Sicherheit zu bringen. Die eigentliche touristische Erschließung erfolgte erst 1886 mit der teilweise künstlichen Verbreiterung und dem Einbau von Treppen und Brücken.

Der Abstieg von der Bastei zum Kurort Rathen erfolgt über eine klammartige Schlucht, die sich „Schwedenlöcher“ nennt

1967/68 brauchte der Wandersteig eine umfangreiche Instandsetzung, wobei viele Betonplatten und 3,5 Tonnen Eisen verbaut wurden. Heute gehören die „Schwedenlöcher“ zu den beliebtesten Wanderwegen in der Sächsischen Schweiz, obwohl über 800 Treppenstufen und einige Höhenunterschiede überwunden werden müssen.

Vorbei am Amselsee und Amselgrund erreicht man den Luftkurort Rathen mit etwa 300 Bewohnern, der zu der flächen- und einwohnerkleinsten Gemeinde Sachsens gehört. Am Fuße der Bastei und direkt an der Elbe verwandelt sich Rathen zwischen November und März in ein verwunschenes Winter- Märchenland. Die Ruhe ist in die malerische Landschaft zurückgekehrt und in märchenhafter Kulisse schweben bei frostigen Temperaturen Schlittschuhläufer sanft über die Rathener Natureisbahn. Die großen und kleinen Gäste entdecken die Rathener Brunnenfiguren bei einer Märchen-Wanderung oder begegnen Jim Knopf & Lukas den Lokomotivführer im Eisenbahn-Winterland. Ob Märchenstunde, Märchenwanderung, Märchenbastelzeit oder Knusperhäuschen-Fotowettbewerb, besonders Familien sind während der Winterzeit im Kurort Rathen herzlich willkommen. Märchenhafte Gastgeber sind die Hotels „Elbiente“ und „Hotel Elbschlösschen“.

Die Köche kreieren im „Hotel Elbschlösschen“ vom Suppenkasper bis Rapunzel verschiedene Märchenmenüs für den Gaumen

Die Köche kochen vom Suppenkasper bis Rapunzel verschiedene Märchenmenüs für den Gaumen. Wir hatten das Glück im „Hotel Elbschlösschen“, das 70 Zimmer und einen Wellnessbereich mit Schwimmbad hat, von dem Küchenteam mit folgendem Menü verwöhnt zu werden: Bei der „ Prinzessin auf der Erbse“ hielt die Speisekarte grüne Erbsensuppe/ Croutons/ mit Speckschaum bereit. „Der Fischer und seine Frau“ traf sich mit „Aschenputtel“ und als Hauptgericht wurde gebratenes Heilbuttfilet mit Curry-Linsen und Birnen Graupenrisotto gereicht. Zum Dessert luden „Hänsel und Gretel“ mit Schneewittchen und Rotkäppchen ein. Dabei rundete ein Lebkuchenbrownie mit Glühweineis und Apfelkompott das köstliche Mahl ab. Alles schmeckte ausgezeichnet und beim abschließenden Espresso kam nur die Frage auf, was wir wohl beim nächsten Mal serviert bekommen?

Durch die zentrale Lage ist der Ort Ausgangspunkt für viele Wanderungen und Bergtouren in die romantische Felsenwelt der Sächsischen Schweiz. Besucher können mit der Bahn, dem Auto, mit dem Rad auf dem Elberadweg, oder dem Raddampfer auf der Elbe den Erholungsort erreichen. Es gibt zwei Ortsteile, Oberrathen und Niederrathen, die mit einer historischen Gierseilfähre, die heute unter Denkmalschutz steht, verbunden sind. Durch die Elbströmung und mittels eines Drahtseiles setzt die Fähre über und transportiert täglich viele Gäste. Nach Bad Schandau in den ältesten Kneippkurort des Elbsandsteingebirges ist es nur ein kleines Stück. Umgeben von bizarren Felsriffen, urwüchsigen Wäldern und tief eingeschnittenen Wildbächen liegt der Ort inmitten der einzigartigen Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz.

Ein beliebtes Reiseziel in den Tälern von Elbe und Kirnitzsch war das damalige Schifferstädtchen schon immer. Mit dem späteren Zusatz „Bad“ wurde der Kneippsche Kurbetrieb ausgebaut. Und Bad Schandau war ein wichtiges Ziel auf dem Handelsweg zwischen Meißen und Böhmen. Heute ist es ein staatlich anerkannter Erholungsort, dessen wundersame Heilkraft sich besonders im Winter bei Wanderungen durch die nahe Kernzone des Nationalparks wie Balsam auf den Geist und die Seele legt. Unter anderem hält er attraktive Empfehlungen bereit, wie die Toskana Therme zum Beispiel, die dem Besucher ein einmaliges Erlebnis bei „Liquid Sound“ verspricht. Das heißt, der Badegast schwebt bei 3 Prozent Salzgehalt in einer 33 Grad warmen Thermalsohle, umgeben von Unterwassermusik und sphärischen Lichtspielen.

Außerdem bietet die Therme eine weitläufige Wasser- und Saunalandschaft sowie einen Wellnesspark. Vom Nationalpark Zentrum kann man auch mehrstündige unterschiedliche Winterwanderungen buchen. Wir haben uns, wegen des diesigen schlechten Wetters, für eine zweistündige Wanderung mit wildromantischen Ausblicken und Glühweinkochen unter Felsdächern entschieden.

Glühweinkochen bei einer Wanderung über den 2006 wieder eröffneten „Malerweg“

Mit einer Nationalparkführerin ging unsere Erlebnistour über den 2006 vom Tourismusverband Sächsische Schweiz -Elbsandsteingebirge wieder eröffneten „Malerweg“ in das sogenannte felsige Schrammsteingebiet. Auf der Suche nach Motiven und Inspirationen nutzten Künstler und Naturliebhaber vor über 200 Jahren bewährte Wege zu besonders malerischen Orten. Dabei fanden sie den idealen Fußweg durch die Felsenwelt der Region. Mit dem Bau der Eisenbahn geriet der Malerweg allerdings wieder in Vergessenheit. Vor einigen Jahren wurde die Route wiederentdeckt, an heutige Bedürfnisse angepasst und neu ausgeschildert. Der Weg ist 112 km lang und führt von Pirna über Bastei, Felsenbühne Rathen, Kirnitzschtal und Schrammsteine nach Schmilka an der böhmischen Grenze und auf der anderen Seite der Elbe über mehrere Tafelberge zurück.

Im Elbsandsteingebirge gibt es viele Wander-, Kletter-, Rad- und Reitwege. Auf engstem Raum treffen die unterschiedlichsten Landschaftsformen aufeinander. Nachdem wir eine Stunde gewandert waren, hielten wir an einem großen Überhang des Schrammsteinfelsens, um im Schutz des Gesteins mit dem Glühweinkochen zu beginnen. Unsere Nationalparkführerin brachte den Gaskocher in Gang und zauberte in kurzer Zeit ein heißes Glühweingetränk, das aus Weißwein, Vanillelikör, ein paar Orangenscheiben, etwas Orangenschale, Anis, Vanille und 2-3 kleinen Zimtstangen bestand. Bei dem Likör handelte es sich um „Likör 43“, ein spanischer Likör, der mit 43 Zutaten (meist Gewürze) aus geheimer Rezeptur hergestellt wurde. Der Glühwein wurde dann bis kurz vor dem Siedepunkt erhitzt.

Er schmeckte allen ausgezeichnet und brachte zudem die nötige Motivation für den anschließenden Rückmarsch. Am nächsten Tag stand die Festung Königstein auf unserem Besuchsprogramm. Sie gehört zu einer der schönsten Bergfestungen in Europa, die nie eingenommen wurde. Hoch oben in fast 250 Metern über der Elbe bietet sich in allen Himmelsrichtungen ein fantastischer Blick auf das malerische Elbsandsteingebirge und die sich am Königstein vorbei fließende Elbe. Das 9,5 Hektar große Felsplateau blickt auf eine fast 800-jährige Geschichte zurück. Die Festung zeugt mit über 50 teilweise 400 Jahre alten Bauten vom militärischen und zivilen Leben auf der Festung.

Die Festung Königstein blickt auf eine fast 800-jährige Geschichte zurück

Bis zu 42 Meter hohe Mauern und Sandstein-Steilwände bringen die vielen Besucher immer wieder zum Staunen. Für die Besichtigung der geheimnisvollen Tiefkeller aus dem 16.Jahrhundert und den unterirdischen Verteidigungsanlagen aus dem 19.Jahrhundert benötigten wir 2 Stunden. Besonders empfehlenswert ist die interaktive Dauerausstellung „In Lapide Regis“(auf dem Stein des Königs). In 33 Räumen wird die Geschichte erzählt. Neben zahlreichen Exponaten illustrieren Modelle, anschauliche Diarahmen und lebensgroße Figurengruppen historische Meilensteine.

Während der Adventswochenendzeiten ist einer der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands auf der Festung Königstein zu erleben. Das historische Markttreiben setzt sich bis in die unterirdischen Kasemattengänge fort und täglich wird ein Fenster des mit 112 Metern längsten Adventskalenders geöffnet. Im Februar 2018 wird auch das restaurierte Brunnenhaus wieder zu besichtigen sein. Der reparierte Elektromotor von 1911 wird dann aus dem 152 m tiefen Brunnen Wasser an die Erdoberfläche fördern.

Zu den Gastronomieeinrichtungen gehört das Panorama-Restaurant „Offizierskasino“ im Stil der Gründerzeit, der historische Ausschank „Zum Musketier“ im Stil der Renaissance, der Imbiss „Napoleonküche“ und die Festungsbäckerei mit dem originalen Holzbackofen. Im unteren Gewölbelabyrinth der Festung befindet sich das Erlebnisrestaurant „In den Kasematten“.

Das Erlebnisrestaurant „In den Kasematten“ diente früher als berüchtigtes Staatsgefängnis

Die Gemäuer dienten früher als Soldatenunterkunft, berüchtigtes Staatsgefängnis, Pulvermagazin und zur Aufbewahrung des Staatsschatzes. Besucher erleben hier eine Zeitreise durch vier Jahrhunderte Festungsgeschichte. Das ganze Jahr über finden in den historischen Räumen kulinarische Veranstaltungen mit Unterhaltungsprogramm statt. Dort werden die Gäste nicht nur verköstigt, sondern sie lernen auch die Kommandanten in ihren historischen Kostümen kennen und erfahren unter anderem Anekdoten z.B. über August dem Starken, die Zeit als die Festung ein Staatsgefängnis war, wie die Rote Armee nach dem 2. Weltkrieg die Gemäuer als Lazarett umfunktionierte und wie in der DDR-Zeit von 1949 bis 55 die Festung als Jugendwerkhof zur Umerziehung straffälliger Jugendlicher genutzt wurde.

Beim „Kommandantenbrunch“ begrüßen die Kommandanten die Gäste und laden sie zum geschichtlichen Schmaus ein. Vom frischen Salat über deftig heiße Speisen bis hin zu süßen Leckereien kann geschlemmt werden, was das Herz begehrt.

Abschließend konnten wir feststellen, die Sächsische Schweiz wird zukünftig auch im Winter die Touristen anlocken.

Weitere Informationen:
Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.
Bahnhofstr. 21, 01796 Pirna
Telefonnummer: +49 (0) 3501 47 01 47
Telefax: +49 (0) 3501 47 01 48
E-Mail: info@saechsische-schweiz.de

Fotos: Matthias Dikert