CTOUR on Tour: MS ARTANIA – das neue „Traumschiff“?

Unsere vorweihnachtliche Kreuzfahrt beginnt mit der Begrüßung an der Gangway: man schaut nur in strahlende Gesichter. Auf dem begleiteten Weg zur Kabine hat man sofort das Gefühl, auf d e m „Traumschiff“ angekommen zu sein. Mit charmantem Lächeln wünscht die Kabinenstewardess eine angenehme Reise, die auf MS ARTANIA garantiert ist, sozusagen im Preis inbegriffen.

Man kann die schönste Zeit des Jahres individuell und völlig unbeschwert genießen, aber auch eine Menge unternehmen. Das Programm ist vielfältig: von der Unterhaltung über die Information bis hin zur Bildung. Jeder Gast wird auf MS ARTANIA das für ihn Passende finden. Dargeboten und moderiert von einem hochprofessionellen Team, darunter Schauspieler, Sänger, Musiker, Zauberer oder Imitatoren. Manchmal reist auch ein komplettes Künstler-Ensemble mit.

MS ARTANIA in Helsinki Foto: CTOUR/Dr. Peer Schmidt-Walther
MS ARTANIA in Helsinki
Foto: CTOUR/Dr. Peer Schmidt-Walther

Lektoren, Fachleute auf den verschiedensten Gebieten, gehören auch zu diesem Kreis. Sie bieten eine große Zahl von Vorträgen wie Seminaren an und bereiten die Gäste intensiv auf die jeweilig anstehenden Landausflüge vor. Das Größte jedoch ist und bleibt der Kontakt zur See. Auch wenn sie mal bewegter sein sollte. Angst vor großen Wellen? Unnötig! Stabilisatoren gleichen Rollbewegungen aus. Auf den weitläufigen Außendecks spürt man hingegen den Wind und die Salzluft auf der Haut und in den Haaren. Bei einem Glas Wein zum Beispiel den Sonnenuntergang von der Reling aus zu genießen, dem entspannenden ewigen Spiel der Wellen zuzusehen – das ist das Einmalige an einer Kreuzfahrt, inzwischen zu d e r Urlaubsform unserer Zeit avanciert. Der Urlaub ergibt sich aus dem Reisen.

Traditionell zeitlos, kosmopolitisch innovativ
Ganz im Stil moderner Luxusschiffe bietet MS ARTANIA nur Außenkabinen. MS ARTANIA setzt, besonders nach der Renovierung im Herbst 2014, neue Akzente in der klassischen deutschen Kreuzfahrt. Traditionell-zeitlos und zugleich kosmopolitisch-innovativ präsentiert sich das Schiff. Die komplette Maschinenanlage der ARTANIA wurde ausgetauscht durch vier neue, leistungsstarke Hauptmaschinen des Typs Wärtsilä 12V32. Zudem erhielt das Schiff einen neuen Generator zur Stromversorgung sowie neue Frischwasserleitungen. Neben diesen technischen Veränderungen bekam MS ARTANIA auch im Innern ein neues Aussehen. In vielen Bereichen wurden Teppiche und Wandschmuck erneuert, das beliebte Restaurant „Vier Jahreszeiten“ wurde komplett renoviert. Auf Deck 7 und 8 wurden alle Balkone erneuert. Bei den Suiten auf Deck 8 nebst diversen Suiten und Kabinen der Decks 2, 6 und 7 wurden die Bäder neugestaltet, Tapeten- und Teppichwechsel vorgenommen. Auch Möbelerneuerungen in diesen und vielen weiteren Kabinen gehörten zum Werftprogramm.  

MS ARTANIA in Rotterdam Foto: CTOUR/Dr. Peer Schmidt-Walther
MS ARTANIA in Rotterdam
Foto: CTOUR/Dr. Peer Schmidt-Walther

MS ARTANIA verbindet modernen Komfort mit den Eigenschaften klassischer Kreuzfahrttradition. Das Schiff beeindruckt mit seiner Größe. Dennoch ist es für nur 1.200 Passagiere ausgelegt, die alle in Außenkabinen mit Panoramafenster oder mit eigener Privat-Veranda untergebracht sind. Es bietet auf neun Decks vielfältige Lounges und Bars, geschmackvolle Einrichtung, eine über zwei Ebenen offene Lobby, zwei Internet-Cafés, Bibliothek mit Kartenspieltischen, Theater/Kino, eine Show-Lounge, zwei gleichwertige Restaurants, ein Lido-Buffet-Restaurant mit Terrasse, Boutique, Beauty-Salon und einem SPA/Wellnessbereich mit Massage, Fitness-Center und Saunen. Die Restaurants bieten ausreichend Platz, damit alle Gäste bequem in einer Tischzeit mit langen Öffnungszeiten speisen können. Eine lichtdurchflutete Innenpromenade, sechs Fahrstühle und mehrere Treppenhäuser stehen zur Verfügung, um schnell von A nach B zu gelangen. Die Außendecks bieten viele geschützte Liegeplätze, zwei Poolbereiche, ein klassisches Terrassen-Heck mit der schon berühmten Phoenix-Bar sowie eine Rundum-Promenade. Der “Ausguck” Schiff voraus wie auch das unverbaute Terrassen-Heck bieten hervorragende Ausblicke.

Gemütliche Treffpunkte für gute Unterhaltung gibt es an Bord zur Genüge. Die über zwei Decks offene, runde Hotel-Lobby mit der eleganten Harry’s Bar ist einer dieser Orte. Den Lieblingsdrink genießen oder guter Unterhaltung folgen kann der Gast auch in der Artania/Bodega-Wein-Bar oder in der Casablanca-Lounge. Die beiden breiten Promenadengänge auf dem Salon-Deck verbinden alle wichtigen Einrichtungen. Zwischen der Show-Lounge “Atlantik“ mit allabendlichen Veranstaltungsprogrammen und dem Restaurant ARTANIA befinden sich Boutiquen, Bordkino, Bibliothek mit Kartenspieltischen und Internet-Café.

Logenplatz über dem Meer
Zwei gleichwertige Restaurants mit großen Panoramafenstern stehen zur Auswahl, um sich bei freier Platzwahl während langer Öffnungszeiten ganz nach Wahl, früher oder später (inklusive Tischwein zum Mittag- und Abendessen) kulinarisch verwöhnen zu lassen. Das Lido Buffet-Restaurant mit Frühstücks- und Mittagsbuffet bietet auch abends eine weitere Option für all diejenigen, die es zwanglos mögen. Bei gutem Wetter können auch die Außenplätze auf der Sonnenterrasse oder im Außenpoolbereich genutzt werden. Neben den Hauptmahlzeiten gibt es ein Frühaufsteher-Frühstück, die 11:00 Uhr-Bouillon, Kaffee & Kuchen sowie den traditionellen Mitternachtssnack. Selbstverständlich darf auch das festliche Captains Dinner nicht fehlen sowie das große Gala-Buffet bei längeren Reisen. Die hoch oben gelegene Panorama-Lounge “Pazifik“ ist ein Logenplatz über dem Meer. Im neuen Wellness & SPA auf dem Sonnendeck kann man Fitnesscenter und Saunen nutzen sowie eine bunte Vielfalt an Massagen (gegen Gebühr) genießen. Des Weiteren an Bord: Beauty-Salon, Wäscherei und Waschsalon zur Eigennutzung, Bordhospital mit deutschem Arzt, Poolflächen mit Pool- und Kopernikus-Bar, Ausguck, geschützte Liegeflächen, Rundum-Promenade und Terrassen-Heck mit Phoenix-Bar, Shuffleboard, Dart, Kicker und Tischtennis, Phoenix-Bordreisebüro sowie Phoenix-Counter. Brückenführungen werden zwei Mal pro Reise veranstaltet.

Seemann durch und durch
Sein strahlendes Lachen und sein Händedruck sind beeindruckend. Vor dem Gast steht ein Seemann durch und durch. Wie man ihn heute nur noch selten antrifft. 1947 wurde er in Travemünde geboren und entstammt einer alteingesessenen Familie, in der schon seine Vorfahren Kapitäne und Lotsen waren. Inzwischen sind es 52 Jahre geworden, die er auf See zugebracht hat. Ans Aufhören denkt der agile und sportlich durchtrainierte Mann noch längst nicht: „So lange mir die Sache noch Spaß macht und ich gesund bleibe, verschwende ich keinen Gedanken daran“. Vor drei Jahren übernahm er schließlich die ARTANIA von Phoenix Reisen, die mittlerweile eine beachtliche Fan-Gemeinde um sich versammelt hat. Woran Kapitän Jens Thorn, der freundliche „Jung von der Woderkant“, nicht ganz „unschuldig“ ist. Befragt, welche Fähigkeiten man als Kreuzfahrt-Schiffsführer unbedingt haben sollte, nennt er spontan „gute Seemannschaft, Menschenführung und Disziplin“. Und man müsse „auf die Leute zugehen können, sonst wird das nix“, ist er überzeugt. Allerdings sei man immer auf dem Sprung, „um das Schiff ständig auf dem höchsten Sicherheitsniveau zu halten“, wie Thorn betont, „das sei das Schwierigste, auch wenn es sich nicht danach anhört“. Und das Schönste an dem Beruf des Kreuzfahrtschiff-Kapitäns? „Zufriedene Gäste!“, kommt es wie aus der Pistole geschossen, „vor allem, wenn, so wie bei uns, viele Repeater an Bord kommen, die man irgendwann auch mit Namen ansprechen kann“. Kein Problem für Jens Thorn, der in aller Regelmäßigkeit – bis auf seinen wohlverdienten Urlaub – an Bord anzutreffen ist. Ein Kapitän zum Anfassen und stets für seine Gäste da. Nach drei Jahren Schiffsbetrieb eine gute Bilanz, die sich auch in einer hohen Auslastungsrate äußert. Doch Benjamin Krumpen, Mitglied der Phoenix-Geschäftsleitung, dementiert „Traumschiff“-Ambitionen: „Die ARD-Serie ´Verrückt nach Meer` ist schon ein gutes Aushängeschild für uns, da brauchen wir kein zweites!“

Zum Thema Hochsee- und Flusskreuzfahrten sprach unser maritimer CTOUR-Experte Dr. Peer Schmidt-Walther im Juni und Oktober 2014 mit Benjamin Krumpen:

Hochseekreuzfahrten

PSW: Sie sind noch relativ jung und schon Geschäftsführer von Phoenix Reisen Bonn. Was ist Voraussetzung gewesen für diesen Aufstieg?
Krumpen: Phoenix ist schon immer meine Familie gewesen und wird es auch immer bleiben. Das habe ich von Anfang an gelebt. Glück spielt natürlich auch immer eine große Rolle. Mit meinem Bewerbungs-Zeugnis hätte ich keinen Blumentopf gewonnen. Chef Hans Zurnieden hat’s nicht interessiert. Geschäftsführer war ich dann mit 26. Auch das hat nicht interessiert. Er war bereits mit 22 GF. Ich habe jede Abteilung durchlebt. Habe gelernt von vielen meiner jetzigen Kollegen. Heute bin ich Ihr Chef – aber nur auf dem Papier. Denn wir alle sind Kollegen und eine große Familie.

PSW: Die Fernseh-Serie „Verrückt nach Meer“ hat sicher eine Menge Neu-Kreuzfahrer aus dem Wohnzimmer an Deck eines der Phoenix-Schiffe geholt. Gibt es so etwas wie ein Seismometer, das nach jeder Sendung einen Buchungsanstieg verzeichnet?
Krumpen: Ja. Die Zuschauer sind verrückt nach Meer. Und buchen unmittelbar nach den Sendungen.

Phoenix-Flussschiff SAXONIA in Stralsund Foto: CTOUR/Dr. Peer Schmidt-Walther
Phoenix-Flussschiff SAXONIA in Stralsund
Foto: CTOUR/Dr. Peer Schmidt-Walther

PSW: Worauf führen Sie es zurück, dass das Segment „Kreuzfahrt“ – trotz noch so mancher Vorurteile – weiterhin große Steigerungsraten verzeichnet? Krumpen: Vorurteile gehören der Vergangenheit an.

PSW: Welche Beziehung haben Sie selbst zum Wasser und zu Schiffen allgemein?
Krumpen: Ich bin ein geborener Wassermann – und im Ernst: Ich bin erst durch Phoenix 1996 zu Schiffen gekommen. Aber es hat mich sofort gepackt.

PSW: Fahren Sie berufsbedingt hin und wieder mit? Wohin mit welchem Schiff zum letzten Mal?
Krumpen: Meine letzte Reise war auf der ARTANIA: zwei Nächte von Bremerhaven bis Kiel.

PSW: Dabei kommen Sie nicht nur mit der jeweiligen Phoenix-Crew ins Gespräch, beobachten alles mit geschultem Auge und kommunizieren auch mit Passagieren. Welche Punkte stehen dabei immer wieder im Focus?
Krumpen: Ganz eindeutig geht ganz viel Zeit für meine Kollegen von der Crew drauf. Aber das ist mir auch enorm wichtig. Unser gutes und familiäres Verhältnis zu Kreuzfahrtdirektor, Kapitän und Crew ist was Besonderes, und das bekommen unsere Gäste im Positiven deutlich zu spüren.

PSW: Die Konkurrenz schläft nicht und wartet mit immer neuen Angeboten auf. Gibt es Felder, die auf Phoenix-Schiffen noch ausbaufähig sind?
Krumpen: Wir haben keine Rutschen, keine Club-Atmosphäre, keinen Butler, und es gibt sicher noch mehr Dinge, die es bei Phoenix nicht gibt. Aber vielleicht ist genau das unser Erfolg.

PSW: Auf welche Art von Publikum (Altersstruktur, Einkommen, Erwartungshaltung) setzt Phoenix?
Krumpen: Wir freuen uns über jeden Gast. Eine Statistik führen wir nicht, sondern wir kümmern uns in der Zeit lieber ums Produkt.

PSW: Was meinen Sie: warum haben es mittelständische Neueinsteiger – trotz Niedrigstpreisen und Super-Entertainmentangeboten – auf dem Kreuzfahrtmarkt heutzutage besonders schwer?
Krumpen: Gibt es Neueinsteiger mit Niedrigpreisen und Super-Entertainment? Ist mir nicht bekannt. Wichtig ist der faire Umgang mit unseren Gästen. Wir bieten ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis und stehen zu unseren Katalogpreisen. Das kommt sehr gut an. Auch dass wir natürlich ständig unsere Flotte entwickeln und nicht stehen bleiben. Das ist heute enorm wichtig.

PSW: Gibt es ein Phoenix-Erfolgsrezept nach 25 Jahren Kreuzfahrt?
Krumpen: Von Anfang an bieten wir Kreuzfahrten mit persönlicher Note an. Wir sind bei der Flotten-Strategie nie stehen geblieben. Und unser Team in Bonn und auf all unseren Schiffen ist eine tolle Familie. Unsere Ideen werden gelebt. Jeder einzelne Kollege arbeitet für unser aller Unternehmen Phoenix.

Flusskreuzfahrten

PSW: Es ist bekannt, dass der deutsche Kreuzfahrtmarkt allgemein seit Jahren expandiert. Wie stellt sich die Entwicklung auf dem Sektor „Flusskreuzfahrten“ dar?
Krumpen: National ist der Markt stabil und wird ab 2015 wieder wachsen. International ist der Kurs klar auf Wachstum gerichtet.

PSW: Wird das große Potenzial der „Hochseekreuzfahrer“ umworben, um auch mal die Flusssparte auszuprobieren?
Krumpen: Ja. Die Hochseekreuzfahrt bringt auch Gäste auf Flusskreuzfahrtschiffe.

Benjamin  Krumpen, Geschäftsführung Phoenix-Reisen Bonn Foto: CTOUR/Dr. Peer Schmidt-Walther
Benjamin Krumpen, Geschäftsführung Phoenix-Reisen Bonn
Foto: CTOUR/Dr. Peer Schmidt-Walther

PSW: Was steht für beide Schiffsreisegruppen an erster Stelle, wenn sie buchen? Krumpen: Ein sehr interessanter Routenverlauf bei einem guten Preise/Leistungsverhältnis.

PSW: Der Kreis zahlungskräftiger „Best Ager“ soll laut Fachpresse noch weiter zunehmen. Das muss Sie optimistisch stimmen.
Krumpen: Na klar. Wir freuen uns drauf, auch weiter unsere Flotte auszubauen und dabei immer noch ein wenig besser zu machen.

PSW: Falls ja, wie wird sich das auf das Angebot auswirken?
Krumpen: Das Angebot wird noch vielfältiger und neue Schiffe wird es auch geben.

PSW: Werden die Preise stabil bleiben oder sind andere Tendenzen abzusehen?
Krumpen: Die Preise werden stabil bleiben

PSW: An Bord sieht man jetzt auch mehr jüngere Gäste. Welche speziellen Angebote werden dieser Klientel gemacht?
Krumpen: Das ist ganz unterschiedlich. Es nicht immer so, dass jüngere Gäste auch ein spezielles Angebot wünschen. Aber für die Gäste, die es wünschen, bieten wir z. B. besondere Ausflüge an, ein variables Essens-Konzept und deutlich mehr Kurzreisen.

PSW: Kann man sie auch über den Preis locken?
Krumpen: Ja natürlich. Das tun wir mit einem sehr guten Preis/Leistungsverhältnis. Wenn man das Gesamtpaket sieht, dann gibt es kaum eine vergleichbare Reiseart.

PSW: In Fahrtgebieten wie Rhein und Donau tummeln sich von Jahr zu Jahr mehr Schiffe. Da wird es manchmal eng an den Liegeplätzen und bei den Sehenswürdigkeiten
Krumpen: Das ist nicht immer angenehm, wenn – wie in Budapest gesehen – mehr als vier Schiffe nebeneinander liegen.

PSW: Wie geht man damit bei der Planung um?
Krumpen: Natürlich kommen wir an den Sehenswürdigkeiten in den Städten nicht vorbei. Hier erfolgt schon ein Austausch mit den einzelnen Häfen. Aber auch leider noch viel zu wenig!

PSW: Gibt es schon Ideen für die Zukunft auf den Flüssen und Kanälen, zum Beispiel für Schiffe, Routen, Programme?
Krumpen: Wir werden sicher unsere Flotte erweitern und haben das ja auch schon für 2015 vorgestellt. Es gibt einen Zugang von drei Schiffen mit MS „Anesha“, MS „Allegra“ (ex „TUI Allegra“) und „Amadeus Diamond“.

PSW: Vielen Dank für das Gespräch und immer eine Handbreit Wasser unterm persönlichen und Phoenix-Kiel!

www.phoenixreisen.com